HANDBALL
Noch nicht dort, wo man sein will
Gummersbach – Die U17-Handballer des VfL Gummersbach stehen nach problematischer Vorbereitung vor dem Auftakt in die neue Jugend-Bundesliga – Minimalziel ist der Einzug in die Meisterrunde - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.
Von Thomas Giesen
Bei den B-Jugend-Handballern des VfL Gummersbach ist fast alles neu. Neue Mannschaft, neuer Trainer und eine neu geschaffene Jugend-Bundesliga, die einen langen Weg bis zur Deutschen Meisterschaft vorgibt. 48 U17-Mannschaften starten in die neue Handballsaison, in einer Vorrunde aufgeteilt in zunächst acht Sechsergruppen in denen im Modus mit Hin- und Rückspiel zehn Begegnungen ausgetragen werden müssen. Platz drei ist das Minimum, um sich für die Meisterrunde zu qualifizieren. Sollte man dort zu den beiden Gruppenbesten der Staffel gehören, qualifiziert man sich für das Viertelfinale um die Deutsche Meisterschaft, andernfalls kämpft man, erneut in einer Sechsergruppe, in einer Pokalrunde um den Einzug in ein Final4-Turnier um den DHB-Pokal.
Ein steiniger Weg für den VfL-Nachwuchs, der nach einer nicht gerade optimalen Vorbereitung auf die neue Spielzeit noch nicht genau weiß, wie weit es in diesem Handballjahr gehen wird. „Wir wollen nach der Vorrunde weiterkommen, allein schon, weil die drei Bestplatzierten der Liga in der nächsten Saison relativ sicher in der Bundesliga sind, ohne eine Qualifikation spielen zu müssen. Aber über weitere Ziele reden wir dann mit den Jungs und werden diese auch nicht nach außen tragen“, hält sich der neue Trainer Maciej Dmytruszynski (Foto) bedeckt. Anfang August starteten die Gummersbacher in die Vorbereitung und schnell tauchten kleinere Verletzungen auf. „Einige Spieler brauchten Pausen. Das war problematisch und hat uns gebremst. Und jetzt sind wir noch nicht so weit, wie wir eigentlich sein wollen. Wir können die Zeit nicht verschieben“, sagt Dmytruszynski.
Dmytruszynski, Nachfolger von Jan Schwenzfeier, der zusammen mit Goncalo Miranda künftig die neue U20 in der A-Jugend-Bundesliga und der 3. Liga trainieren wird, hat selbst eine respektable Spielerkarriere hinter sich. Nach Stationen beim SC Magdeburg, FRISCH AUF! Göppingen, DHC Rheinland, Eintracht Hagen und der SG Schalksmühle-Halver beendete der ehemalige polnische Nationalspieler 2017 seine Karriere, wurde Jugendtrainer bei den Dragons und stieg später zum Cheftrainer des Drittligisten auf, ehe er sich den Gummersbachern anschloss. „Wir müssen schauen, wie es gemeinsam funktioniert. Die Jungs müssen lernen, wie ich als Trainer arbeite“, sagt der 43-Jährige, dessen Aufgabe es ist, die Spielphilosophie des VfL Gummersbach, die eine flexible und variable Abwehr sowie temporeiches Angriffsspiel vorsieht, weiterzugeben.
„Wir haben in der Vorbereitung viel Zeit in die offensive 6:0-Deckung investiert. Die Abwehr ist die Grundlage, damit wir mit Tempo nach vorne laufen können. Aber Tempo spielen und schnelle Mitte, das machen alle Mannschaften auch“, erklärt er, weißt aber darauf hin, dass in der Entwicklung noch Kleinigkeiten fehlen. Jede Position im Kader sei doppelt besetzt, Konkurrenz sei gegeben, lediglich auf halbrechts sei man nicht optimal aufgestellt. Dort fehle ein Linkshänder, sodass man voraussichtlich mit drei Rechtshändern im Rückraum operieren oder mit Finn Losch, Neuzugang von Eintracht Hagen und eigentlich Rechtsaußen, die Lücke kompensieren werde.
Insgesamt können die Gummersbacher auf einen großen Kader Vertrauen. Zwei Torhüter und 15 Feldspieler gehören zum Stamm der Bundesligamannschaft. Drei Feldspieler werden auch bei der Nordrheinligamannschaft des VfL eingesetzt. Die Stärke der Mannschaft sei die Ausgeglichenheit: „Wir können viele Sachen als Mannschaft lösen. Wir haben keinen Spieler, der aus neun oder zehn Metern werfen kann und zwölf Tore pro Spiel macht. In der Abwehr können wir auf einen starken Torwart als Grundlage bauen.“ In den Testspielen wurde jedoch auch deutlich, dass es auch noch Luft nach oben gibt. Bei den Vorbereitungsturnieren in Gummersbach und Menden unterlag man den Ligakonkurrenten aus dem Sauerland ebenso wie TuSEM Essen und dem Bergischen HC. Das U17-Turnier der Rhein-Neckar Löwen musste jüngst wegen zu vieler angeschlagener Spieler abgesagt werden.
„Jede Mannschaft in der Gruppe ist stark. Wir sind körperlich noch nicht auf der Höhe der Gegner und wir haben gesehen, woran wir noch arbeiten müssen. Aber die Ergebnisse aus der Vorbereitung darf man auch nicht so ernst nehmen“, so Dmytruszynski. Was die Ergebnisse aus der Vorbereitung wert sind, wird man am Samstag vielleicht schon sehen. Dann empfängt der VfL-Nachwuchs die SG Menden Sauerland Wölfe zum Auftaktspiel der Bundesliga.
Zugänge
Malte Haglund (Skånela IF)
Finn Losch (VfL Eintracht Hagen)
Ben Graap (TV Aldekerk)
Spielerkader
Tor
Tjorven Knackstedt
Lian Reuber
Feld
Malte Haglund
Hugo Fleisch
Julien Kübler
Leif Paulsen
Tim Rath
Mats Weber
Finn Losch
Ben Graap
Hector Gand
Felix Hein
Cedric Hitscher
Maximilian Lühr
Sky Rothe
Daniel Rumpel
Maximilian Weinheimer
Trainer
Maciej Dmytruszynski
Co-Trainer
Blohme Lukas
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