HANDBALL

VfL Gummersbach mit einem Bein in der European League

pn; 31.08.2024, 18:55 Uhr
Archivfoto: Thomas Wirczikowski --- Grund zum Jubeln hatten Giorgi Tskhovrebadze und die VfL-Handballer im Hinspiel der European League-Qualifikation.
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VfL Gummersbach mit einem Bein in der European League

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pn; 31.08.2024, 18:55 Uhr
Gummersbach - Im Hinspiel der Qualifikationsrunde für die European League gewinnt der VfL Gummersbach mit 35:22 bei Mors-Thy – Im Pokal müssen die Oberberger auswärts zu einem Bundesligisten - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.

Von Peter Notbohm

 

Mors-Thy Håndbold - VfL Gummersbach 22:35 (10:17).

 

Die Handballer des VfL Gummersbach stehen mit mehr als einem Bein in der Gruppenphase der European League. Das Team von Gudjon Valur Sigurdsson gewann am Samstagnachmittag das Hinspiel der Qualifikationsrunde in Dänemark bei Mors-Thy Håndbold deutlich mit 35:22. Der Bundesligist zeigte vor allem in der Anfangsphase eine konzentrierte Leistung und ließ dem letztjährigen Tabellenfünften der dänischen Liga nicht den Hauch einer Chance.

 

„Ich bin sehr zufrieden heute. Die ganze Mannschaft hat auf dieses Spiel gebrannt. Mors-Thy hat versucht ins Tempo zu kommen, wir konnten das Tempo aber bestimmen. Das war eine überragende Abwehr“, analysierte Sigurdsson nach der Partie.

 

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Schon früh spielten die Gummersbacher die nicht ausverkaufte Halle im Norden Dänemarks leise. Die 790 Zuschauer (Kapazität: 1.216 Zuschauer), darunter auch einige VfL-Fans, sahen zwar noch wie Toptalent Mads Svane Knudsen nach dem frühen 0:1 durch VfL-Kapitän Julian Köster zum 1:1 traf, anschließend übernahmen die Oberberger aber das Kommando.

 

Vor allem Bertram Obling, der dänische Neuzugang zwischen den Pfosten des VfL Gummersbach, wusste sofort zu überzeugen und zeigte in den Anfangsminuten die ersten beiden seiner insgesamt 14 Paraden (Quote: 38,9 Prozent). „Man hat gemerkt, dass seine Familie und Freunde in der Halle waren. Er hat super vor seinen Landsleuten performt. Insgesamt war das aber eine sehr souveräne Mannschaftsleistung“, urteilte VfL-Cheftrainer Sigurdsson

 

Vom Tempohandball der Dänen, vor dem der Isländer im Vorfeld gewarnt hatte, war überhaupt nichts zu sehen. Stattdessen überrannten die Oberberger die Hausherren und entblößten die Defensive von Mors-Thy ein ums andere Mal. Mahé traf zum 1:4 (3.), Köster, Tskhovrebadze und Blohme erhöhten zum 1:7 (7.). Mors-Thy-Trainer Niels Agesen griff zum ersten Mal zur grünen Karte. „Bis dahin haben wir überragend gedeckt“, fand Sigurdsson.

 

Die taktischen Anweisungen fruchten bedingt. Zwar gelang es Gummersbach nicht, das Ergebnis auszubauen, das lag allerdings eher an den technischen Fehlern der Gäste, bzw. an den anfänglichen Paraden von Torhüter Svend Bro Rughave (insgesamt 5 Paraden, Quote 15,6 Prozent). Gegen den Unterlattenkantenknaller von Giorgi Tskhovrebadze zum 3:9 (10.) hatte aber auch der Schlussmann keine Chance. Zumal die Dänen ihren Keeper mit einer schwachen Defensivleistung auch immer wieder im Stich ließen. Vor allem aus dem Rückraum durfte der VfL immer wieder viel zu frei werfen.

 

Über 7:13 (21.) wuchs der Vorsprung zwischenzeitlich auf 8:17 (27.) an - Tilen Kodrin hatte nach einem abgefangenen Pass ins verwaiste Tor getroffen. Bis zur Pause gelang den Dänen aber zumindest noch ein wenig Ergebniskosmetik. Nach dem Seitenwechsel nahm Sigurdsson personelle Wechsel vor. Für den spielfreudigen Tskhovrebadze durfte nun Neuzugang Teitur Einarsson ran. Der Isländer traf auch umgehend zum 10:18 (31.). Zudem bekam Kentin Mahé eine längere Verschnaufpause. Für ihn zog Ole Pregler fortan die Strippen auf der Mitte.

 

DHB-Pokal-Auslosung

 

Im DHB-Pokal muss der VfL Gummersbach in der 2. Runde in diesem Jahr zunächst auswärts ran. Das ergab die Auslosung im Rahmen des Supercups zwischen dem SC Magdeburg und den Füchsen Berlin. Tischtennis-Superstar Timo Boll, der als Losfee fungierte, zog den Oberbergern mit dem HC Erlangen einen Bundesligisten als Gegner.

 

Das Spiel wird im Zeitraum zwischen dem 1. und 3. Oktober stattfinden. Im letzten Jahr war Gummersbach erneut bis ins Viertelfinale des Pokalwettbewerbs vorgestoßen, hatte dort aber den Sprung ins FinalFour bei den Füchsen Berlin verpasst. Das Topspiel der 2. Runde findet zwischen dem HSV Hamburg und dem THW Kiel statt.

 

Neuzugang Bertram Obling freut sich bereits auf das Duell mit seinem Ex-Club:„Erlangen ist ein guter Verein, der sich bisher auch immer gut im Pokal geschlagen hat. Sie haben letztes Jahr nur knapp gegen die Füchse Berlin nach Verlängerung verloren. Erlangen geht voll drauf, ist eine schlagfertige und hart arbeitende Truppe. Es wird spannend und ich freue mich.“

 

Am konzentrierten Auftritt der Gummersbacher änderte das wenig: Milos Vujovic traf zum 12:21 (37.), was Trainer Agesen mit seiner nächsten Auszeit quittierte. Doch selbst der nun immer häufiger verwendete siebte Feldspieler brachte Mors-Thy nicht zurück ins Spiel. Ellidi Vidarsson traf gleich zweimal vom Anwurf ins leere Tor. Beim 17:27 (43.) erhöhte Blohme – erneut ins leere Tor – erstmals auf zehn Tore. Nur wenig später war es erneut der Rechtsaußen, der auf 17:30 (46.) stellte.

 

Nach dem nächsten Treffer der Dänen wurde das Spiel wilder. Während Torhüter Betram Obling sich weiter fleißig auszeichnete, fehlte den Offensivbemühungen der Gummersbacher nun die letzte Konzentration. Die Fehler und Fehlpässen mehrten sich. Die Folge: Neun torlose Minuten, die Kristjan Horzen mit dem 18:31 beendete. Den Schlusspunkt unter den ungefährdeten Hinspielerfolg setzte Miro Schluroff mit seinem dritten Tor.

 

Das Rückspiel findet am kommenden Sonntag (16:30 Uhr) in der SCHWALBE arena statt. Der VfL Gummersbach organisiert zur Saisoneröffnung ab 11 Uhr ein großes Rahmenprogramm. Bereits am Donnerstagabend wartet der Bundesligaauftakt. Gummersbach muss zum TSV Hannover-Burgdorf (19 Uhr).

 

Sigurdsson legt den Fokus nun vorerst auf den 1. Spieltag der Handball-Bundesliga: „Dafür werden wir alle Kräfte bündeln. Außer bei Julian Köster und Stepan Zeman konnte ich heute viel rotieren.“ Erst anschließend werde man sich mit dem Rückspiel beschäftigen: „Wir wissen natürlich, dass es jetzt sehr gut aussieht, aber es ist erst Halbzeit. Wir müssen das Rückspiel noch spielen und wollen auch dort gewinnen!“

 

Mors-Thy: Marcus Midtgaard Sorensen (4), Nichlas Hald Christensen, Lass Pedersen, Mads Svane Knudsen (je 3), Kasper Didriksen, Gustav Sandbaek Sunesen, Henrik Primdahl Tilsted (je 2), Kristoffer Vestergaard, Rasmus Kristian Madsen, Henrik Toft Hansen (je 1),

 

Gummersbach: Julian Köster (6), Ellidi Vidarsson (5), Tilen Kodrin, Giorgi Tskhovrebadze, Lukas Blohme (je 4), Kentin Mahé (2/1), Teitur Einarsson, Miro Schluroff, Milos Vujovic (je 2), Ole Pregler, Mathis Häseler, Kristjan Horzen (je 1).

 

Zeitstrafen

10:2 Minuten (Knudsen, Norlyk, Tilsted, Didriksen, Sunesen - Kodrin)

 

Siebenmeter

1/1 - 0/1 (Vujovic verwirft).

 

Schiedsrichter

Ante Mikelic/Petar Paradina (Kroatien)

 

Zuschauer

790.


 

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