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Einrad-WM-Teilnehmer holen weiteres Edelmetall

Red; 1. Aug 2012, 13:20 Uhr
Bild: privat --- In Form eines Einrades wurden alle Teilnehmer der Unicon fotografiert.
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Einrad-WM-Teilnehmer holen weiteres Edelmetall

Red; 1. Aug 2012, 13:20 Uhr
Oberberg – Im italienischen Brixen finden aktuell die Einrad-Weltmeisterschaften statt, woran auch die „All Stars – On(E) Wheel“ aus dem Oberbergischen teilnehmen - OA berichtet in einem Tagebuch (AKTUALISIERT vom 1.8.2012).
Tag 1

Nach fast elf Stunden Fahrt am ersten Tag galt es für die „All Stars – On(E) Wheel“ aus dem Oberbergischen sich zu erholen. Nach der Registrierung hatten die Teilnehmer zunächst ein wenig Zeit, um sich den Ort Brixen ein wenig aus der Nähe zu betrachten. Um 15 Uhr folgte dann das erste Event mit dem Treffen der Sportler im Stadion. Bei strahlendem Sonnenschein ging die Eröffnungsparade von dort aus zum Domplatz auf dem um 17 Uhr die diesjährige Einrad Weltmeisterschaft „Unicon 16“ eröffnet wurde.

An zwölf Tagen werden sich 2.000 Sportler aus 32 Nationen in 30 Disziplinen messen. Ab jetzt gehört der Wintersportort Brixen für fast zwei Wochen den Einrad-Athleten. Kaum ein Sport ist so vielseitig wie dieser. Hockey, Basketball, Kürdisziplinen, Trial und Cross, Weit- und Hochsprung sowie die . Die Oberberger hoffen weiterhin auf gutes Wetter und gute Ergebnisse. Weitere Infos finden Sie unter www.allstars-onewheel.de oder www.unicon16.it.

Tag 2


Für die fünf Oberberger begann der zweite Tag früh. Um 5.30 Uhr schellte der Wecker, denn um 7:15 Uhr ging es vom Stadion schon los für die Teilnehmer zum Start der zehn Kilometer Distanz. Als erstes wurde die „Unlimited“ Klasse gestartet. Hier ist fast alles erlaubt, was nicht mehr als ein Rad hat, darunter auch Einräder mit bis zu 36 Zoll Durchmesser, teilweise mit Übersetzungen ausgerüstet, auf denen die Fahrer bis zu 40 Stundenkilometer schnell werden. In dieser Klasse startete aus Oberberg Lara Lüders auf einem 36er ohne Übersetzung. Im Laufe des Vormittages kamen dann auch die anderen Teilnehmer aus dem oberbergischen WM-Team zum Zug, die in der Standardklasse starteten.

Hier darf nur auf Rädern mit maximal 24 Zoll Durchmesser gefahren werden. Der letzte der Teilnehmer erreichte dann um kurz vor 11 Uhr das Ziel. Viel Zeit zum Erholen blieb allerdings nicht. Vier Stunden später ging es schon weiter mit dem Trial. Über 60 „Lines“ mit unterschiedlichen Schwierigkeiten und den verschiedensten Hindernissen, die es zu überwinden galt, standen auf dem Programm. Die Hindernisse bestanden aus Paletten Reifen und diversen Baumstämmen, Kanthölzern und Rohren. Ziel ist es, möglichst viele dieser „Lines“ zu bewältigen, ohne den Boden zu berühren.  Die Ergebnisse liegen bislang noch nicht vor.

Tag 3

Nachdem es, bedingt durch Proteste, gestern keine offiziellen Ergebnisse für die Zehn-Kilometer-Rennen mehr gab, stand heute nun endgültig fest: Lara Lüders aus Bergneustadt erreicht den dritten Platz in dieser Disziplin und ist somit die erste Oberbergerin, die bei dieser Einrad-WM den Sprung aufs Podest schafft.

Der dritte Tag der Unicon stand ganz im Zeichen der Crossdisziplinen. 3,5 Kilometer bergauf und bergab, auf Waldboden und unbefestigtem Gelände mussten bewältigt werden. Die Herren absolvierten sogar die doppelte Distanz, das Ganze bei strahlendem Sonnenschein in 1.500 Meter Höhe. Ein schweißtreibende Disziplin, die die WM-Teilnehmer ans Ende ihrer Kräfte brachte.  Die Oberberger Damen konnten sich letztendlich alle unter den ersten 10 platzieren.

Im Anschluss gab es dann noch „Downhill Gliding“. Nach 5 Meter Anlauf muss man hierbei beide Füße von den Pedalen nehmen und auf der Gabel abstellen. Anschließend gilt es, so 240 Meter möglichst schnell eine Straße hinunter zu kommen. Beendet wurde der Tag mit einem Geschicklichkeits-Parcours, bei dem auf „Offroad-Einrädern“ unterschiedlichste Hindernisse zu bewältigen waren. Inzwischen gibt es auch die ersten Ergebnisse der Kürwettbewerbe. Bei den Paarküren belegten erwartungsgemäß die Japaner Platz eins und drei, dazwischen konnte sich das deutsche Team Maren Sender und Felix Bühning  aus Dorsten die Silbermedaille sichern.


Tag 4

Dieser Tag stand für die Oberberger im Zeichen der Renndisziplinen. Erster Progammpunkt waren die 100 Meter, der Rennbeginn war bereits für 8:15 vorgesehen. Zwei Mitglieder der „All Stars“ hatten leider Pech und stürzten. Der Rest des Teams konnte sich bei dieser freien Disziplin, in der keine besonderen Qualifikationen benötigt werden, im guten Mittelfeld platzieren.
Am Nachmittag nahm man dann noch am IUF-Slalom (Geschicklichkeitsparcours) teil. Ergebnisse stehen hier noch aus, da der Wettbewerb noch weitere zwei Tage läuft.

Gestern Abend standen die Ergebnisse des Trials fest. Hier konnte Nelly Otte ihre Altersklasse für sich entscheiden – die zweite Medaille für das Team. Am Abend stand dann noch das Highlight der Kürdisziplinen auf dem Programm, für die Oberberger in diesem Fall allerdings nur als Zuschauer. Bei den Gruppenküren fuhren dieses Mal bis zu 28 Sportler um den begehrten Titel. Erwartungsgemäß teilten sich Dänemark und Japan die ersten Plätze. Dänemark wurde Weltmeister und die Plätze zwei und drei wurden von den Japanern belegt. Dahinter dann das deutsche Team aus Grafenwald und auf Platz fünf der NRW-Kader.



Tag 5


Bei der Einrad-EM erlebten die Oberbergischen Athleten einen Tag mit Höhen und Tiefen. Alles begann mit den Ergebnissen vom Muni-Obstacle, einem an den Trial angelehnten Wettbewerb. Auch hier galt es, aufgebaute Hindernisse zu überwinden. Im Unterschied zum Trial allerdings aufgebaut auf einer Wiese mit starkem Gefälle und mit einer Punktewertung, bei der es bereits für das Überwinden eines Teilhindernisses Punkte gibt. Es erreichten sowohl Lara Lüders wie auch Lalenia Hirte den dritten Platz in ihrer Altersklasse. Medaillen Drei und Vier für die „All Stars“.


[Am Nachmittag bereiteten sich die Oberberger schon auf das Downhill-Rennen vor.]

Im Wheelwalk- und Einbeinrennen, für die sich Lalenia Hirte im Vorfeld qualifizieren konnte, hatte diese im Wettkampf leider Pech und stürzte in beiden Disziplinen. Der Wettkampftag war dann kurz nach Mittag beendet und der freie Nachmittag wurde  zur Besichtigung der Downhillstrecken für den Wettkampf am kommenden Samstag genutzt.



Tag 6

Morgens hatte zunächst Lisa Banning Ihren großen Auftritt. Langsam fahren - soll heißen für zehn Meter auf einem 15 Zentimeter breiten Brett möglichst lange zu brauchen, beziehungsweise rückwärts auf einem 30 Zentimeter breiten Brett. Rückwärts hatte sie bereits am Dienstag absolviert, aber nun folgte noch die Vorwärtsdisziplin. Auf diesen Wettbewerb hatte sie sich lange und gut vorbereitet, und so war die Spannung hoch. Die Trainingszeiten sollten reichen um vielleicht den Weltrekord zu brechen. Doch ein Wettkampf ist immer etwas anderes, als das Training und sie erreichte leider nicht ihre persönlichen Bestzeiten.

Aber am Ende belegte Lisa mit guten Zeiten sowohl im Vorwärts wie auch im Rückwärts-Langsamfahren den dritten Platz – Medaillen fünf und sechs für das Team. Am Nachmittag kam dann nochmal ein Auftritt von Lalenia Hirte. Sie hatte beim Trial in einer starken Konkurrenz zusammen mit einer anderen Sportlerin mit 15 Lines den dritten Platz belegt. So kam es zum Tiebreak welches auf einer anspruchsvollen Line in der Trial-Halle ausgetragen wurde. Mit einer starken Leistung konnte Lalenia sich gegen ihre Konkurrentin durchsetzen und sich so die Bronzemedaille sichern. Medaille Sieben für das Team, das mit dem Ziel angereist war hoffentlich eine einzige Bronzemedaille zu holen.


Tag 7 und 8


Der siebte Tag der Unicon war der erste von zwei Ruhetagen für die „All Stars“. Einzig die Ehrungen für die Langsam-Disziplinen standen an. Nachdem Lisa Banning ihre zwei Medaillen abgeholt hatte, war der Rest des Tages frei und wurde von den Teammitgliedern für einen Besuch des örtlichen Schwimmbades genutzt, um ein wenig im Whirlpool zu relaxen. In den nächsten Tagen warten schließlich noch ein paar harte Belastungen auf die Oberberger.

Die erste Herausforderung stand dann für einen Teil des Teams direkt am nächsten Morgen auf dem Programm – und zwar in der Disziplin Speedtrial. Im Gegensatz zum normalen Trial fährt man hierbei auf zwei leichteren Lines, auf denen nach einer Qualifikation je zwei Sportler im KO-Verfahren gegeneinander auf Schnelligkeit antreten.

Bei den Herren zog sich Robin Gudenrath durch einen Sturz eine Verletzung am Fuß zu. Ein Besuch im Krankenhaus brachte dann aber Entwarnung und Robin kam mit einer Verstauchung davon. Es bleibt zu hoffen, dass dieser Sturz seinen Start beim morgigen Downhill nicht gefährdet.  Bei den Damen konnte sich Lalenia Hirte am Ende zusammen mit einer weiteren Sportlerin den dritten Platz sichern.


Tag 9

Ein anstrengender Tag, der schon sehr früh morgens begann. Bereits um 5:30 Uhr klingelte der Wecker, sodass es zeitig von Posse in der Seilbahn bis zur Bergstation ging, wo der Austragungsort des Uphill-Wettkampfes nur noch wenige Minuten entfernt lag.

 Hier hieß es dann erst einmal warten, da die Busse sich nicht nach den Startzeiten richteten. Um 10:20 Uhr dann der erste Start eines „All Stars“ - Nelly Otte. Es galt 600 Meter mit 80 Meter Höhenunterschied auf einer Skipiste zu bewältigen. In kurzen Abständen folgten dann Lisa Banning und Robin Gudenrath. Als letzte musste um 10:54 Uhr Lalenia Hirte auf die Strecke. Quälend lange 5:13 Minuten lagen hinter ihr, als sie das Ziel, vollkommen am Ende ihrer Kräfte, erreichte. Doch es blieben nur etwa 4 Stunden bis zum Start des Downhills. Also nutzte man die Zeit, um die noch scheinende Sonne bei einem Mittagsschlaf auf der Bergwiese zu genießen. Um 14.30 Uhr hieß es dann, sich mit Protektoren auszustatten und sich aufzuwärmen. Trotz einiger Tropfen blieb es größtenteils trocken, sodass der Expert-Lauf auf der sehr anspruchsvollen Strecke nicht abgesagt werden musste. Lalenia Hirte ging diesmal als erste des Teams auf die fast sechs Kilometer bergab bis zu Talstation führende Strecke. In etwa zehn Minuten Abständen folgten dann Lara Lüders, Robin Gudenrath, Lisa Banning und Nelly Otte. Ergebnislisten waren leider bis zum Ende des Tages nicht verfügbar, so darf man gespannt sein, wie die Oberberger sich in den „Offroad“ Disziplinen geschlagen haben.

Tag 10

Der zweite Tag ohne Wettkampf für die oberbergischen Teilnehmer der Einrad-WM wurde für ein gemeinschaftliches Canyoning genutzt. Mehr als zwei Stunden hieß es, im Neoprenanzug durch einen Bergcanyon zu waten, zu rutschen, abzuseilen und in Bergpools zu planschen.  


[Lisa Banning (re.) und Lalenia Hirte freuten sich über ihre Medaillen.]

Am Nachmittag schaute man dann den Street-Wettbewerben zu. Und man hatte auch noch Grund zu jubeln, denn es gab endlich die Ergebnisse der Up- und Downhill Wettbewerbe.  Die Quälereien vom Vortag hatten sich gelohnt. Lisa Banning wurde mit 6,01 min Dritte in Ihrer Altersklasse und Lalenia Hirte reichten die 5,13 min für den zweiten Platz. Im Downhill erreichten sowohl Lisa wie auch Lalenia den dritten Platz. Am Abend dann noch die Siegerehrungen mit den Medaillen 8-11 für die Oberberger, doch leider wurde der dritte Platz im Finale des Speedtrials Lalenia Hirte aberkannt, da es Unstimmigkeiten in der Wertung gab und dadurch nur die Plätze 1 und 2 vergeben wurden.   


Tag 11

Dieser Tag stand ganz im Zeichen der Sprungdisziplinen und auch einige Weltrekorde wurden gebrochen. Die oberbergischen Sportler begannen schon am frühen Morgen nach dem Aufwärmen mit dem Hochsprung. Nelly Otte zeigte sich dabei wie gewohnt stark und konnte mit übersprungenen 60 cm Hoffnungen auf das Erreichen des Finals haben. Mary Wegschneider aus Österreich brach bei der Disziplin dann den ersten Weltrekord, nachdem sie 90 cm übersprungen hatte. Bei den Herren wurde durch das Überspringen der 1,28m Marke ein weiterer neuer Weltrekord aufgestellt.

Um 15 Uhr ging es nach der Mittagspause zum Weitsprung. Nelly Otte blieb unter ihren persönlichen Bestwerten, indem sie „nur“ 2,10 m schaffte, konnte sich aber dennoch Hoffnungen auf eine Finalteilnahme machen. Da der Wettbewerb wegen eines starken Gewitterregens um 16:30 Uhr abgebrochen werden musste, standen entgültige Ergebnisse über die Finalteilnahme noch aus. Am nächsten Morgen konnte der Wettbewerb fortgesetzt werden und kurz nach Mittag wurden die Ergebnislisten veröffentlicht. Im Hochsprung erreichte Lalenia Hirte den ersten Platz, Nelly Otte den zweiten. Beim Weitsprung gab es für beide Teilnehmer den zweiten Platz. Als jeweils Fünfte in der Gesamtwertung konnte Nelly Otte außerdem in beiden Kategorien in die Finals einziehen. Dort reichte es dann leider nicht mehr für einen Platz auf dem Treppchen. Die Herren konnten am Ende noch einen weiteren Weltrekord knacken. Im Weitsprungfinale wurde der Weltrekord von 3,70 m auf 3,80 m verbessert.
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