Bild: OBK --- Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Zusammenarbeit von
Gesundheitswesen und Jugendhilfe.
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Frühe Hilfen zeigen neue Wege auf
Oberberg - Bei einer Fachtagung zeigten die Netzwerke der Frühen Hilfen Möglichkeiten der Zusammenarbeit von Gesundheitswesen und Jugendhilfe auf.
Gemäß der Bundesinitiative Netzwerke Frühe Hilfen und Familienhebammen sind in den Kommunen des Oberbergischen Kreises Netzwerke der Frühen Hilfen entstanden. Diese lokalen und regionalen Unterstützungssysteme koordinieren Hilfsangebote für Eltern und Kinder ab Beginn der Schwangerschaft und in den ersten Lebensjahren. Eine enge Vernetzung und Kooperation von Institutionen und Angeboten aus den Bereichen des Gesundheitswesens, der Schwangerschaftsberatung, der interdisziplinären Frühförderung, der Kinder- und Jugendhilfe und weiteren sozialen Diensten ist dabei unerlässlich.Die Stadt Gummersbach, das Kreisjugendamt, die Stadtjugendämter Radevormwald, Wiehl und Wipperfürth sowie das Klinikum Oberberg-Kreiskrankenhaus Gummersbach luden daher kürzlich zu einer Fachtagung in die Halle 32 ein. Dort haben die Netzwerke der Frühen Hilfen im Oberbergischen Kreis neue Impulse für die Zusammenarbeit von Gesundheitswesen und Jugendhilfe gegeben. Die Thematik wurde mit drei Fachvorträgen aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet. Im Anschluss diskutierte eine Expertenrunde auf dem Podium über Möglichkeiten der besseren Kooperation und Vernetzung.
Prof. Dr. Rüdiger Kißgen von der Universität Siegen machte in seinem Vortrag die Konsequenzen einer nicht funktionierenden Bindung für die kindliche Entwicklung deutlich. Anschließend stellte Dr. Sönke Siefert das Programm Babylotse vor und gab einen detaillierten Überblick über die psychosoziale Grundversorgung des Kindes. Dr. Michael Hipp legte den Fokus seines Vortrags auf psychisch kranke Eltern und legte nahe, dass die Netzwerkarbeit im Bereich Frühe Hilfen auch die psychologische Betreuung Erwachsener umfassen muss.
Unter Moderation von Journalistin Cornelia Benninghoven tauschten sich die Redner im Anschluss daran mit Babylotsin Tina Wilson, Dr. Roland Adelmann (Chefarzt Pädiatrie Kreiskrankenhaus Gummersbach), Kaija Elvermann (Leiterin des Gesundheitsamtes des Oberbergischen Kreises), Thomas Hein (Fachbereichsleiter Jugendamt Gummersbach) und Wolfgang Werse vom Landeszentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen aus. Gemeinsam kamen alle Beteiligten zu dem Schluss, dass eine noch engere Zusammenarbeit von Gesundheitswesen und Jugendhilfe sowie mit dem Ärztewesen in Angriff genommen werden muss.