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SSV Bergneustadt: 13 Neue bieten Thomas Struck viele Optionen

lo; 28. Jul 2007, 17:00 Uhr
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SSV Bergneustadt: 13 Neue bieten Thomas Struck viele Optionen

lo; 28. Jul 2007, 17:00 Uhr
(lo/28.7.2007-17:00) Von Björn Loos
Bergneustadt - Der Landesligist geht mit einem großen Kader in die Jubiläumssaison 2007/2008 - Trainer Thomas Struck will "keine Rucksäcke verteilen" - Vorbereitung verläuft bislang ausgezeichnet.
Platz sechs in der Endabrechnung? Im Vorfeld der abgelaufenen Saison ein fast utopisches Ziel für den Landesligisten, der im vergangenen Jahr einmal mehr einen massiven personellen Umbruch zu verkraften hatte und unter dem neuen Trainer Thomas Struck auf die eigene Jugend setzte beziehungsweise setzen musste. Doch die SSV-Truppe spielte unbekümmert auf und ließ die Abstiegsränge schnell hinter sich. Mehr noch: Lange Zeit mischte Bergneustadt oben mit, doch der zu dünn besetzte Kader und die fehlende Erfahrung gegen die Spitzenteams machten den zarten Aufstiegsträumen einen Strich durch die Rechnung. Wie viel ist der Mannschaft mit insgesamt 13 Neuzugängen zuzutrauen? Struck jedenfalls schraubt die Erwartungen nicht allzu hoch.

[Bilder: Björn Loos --- Thomas Struck kann sich über viele Neuzugänge freuen.]

Kommen und Gehen

Zum ersten Mal seit mehreren Jahren blieb der SSV Bergneustadt von einem größeren personellen Aderlass verschont. Der Abschied von Mittelstürmer Bogdan Spasic wiegt am schwersten, da er eine wichtige Anspielstation war und im vorderen Bereich für die nötigen Räume sorgte. Als Goalgetter trat er allerdings nie in Erscheinung. Ein körperlich fitter Rudi Giebler hätte auch weitergeholfen, allerdings fehlte er fast die komplette Rückrunde. Salvatore Ragusa kam trotz seines unbestrittenen Talents niemals über die Rolle des Jokers hinaus.

13 Neue hat der SSV an Bord, eine stolze Zahl. Und Struck hat nun die Qual der Wahl, wobei die allesamt hoch veranlagten Jugendspieler einen festen Platz im 20er-Kader haben werden. Von den neuen Torhütern ist Philip van Schadewijk zurzeit außer Gefecht gesetzt, da er eine Bandscheiben-Operation hinter sich bringen musste. Zurzeit wechseln sich Manuel Niederhausen und Dennis Falkenberg ab. Prominentester Neuzugang ist Jacek Wieczorek, der eine feste Größe in der Offensive bilden wird. Der dynamische Tobias Breilmann, zurzeit noch angeschlagen, soll einen entscheidenden Part im Mittelfeld ausfüllen. Das Quartett Bülbül, Türkmen, Pllana und Kasongo wird es schwer haben, einen Platz in der Stammelf zu ergattern.

Struck wird in der langen Saison aber auch auf ihre Kräfte setzen müssen, zumal sich die Transfers der erfahrenen David Fritsch, Benjamin Fuhrländer und Patrick Schwandt zerschlugen. Somit fehlen der gesuchte klassische Zehner und ein Mittelstürmer reinster Prägung. Ab Oktober wird aus Studiengründen auch Philipp Weuste nicht mehr zur Verfügung stehen.

Die Mannschaft

Drei gute Torhüter lassen Struck alle Optionen offen, van Schadewijk wird allerdings erst Mitte der Hinrunde ernsthaft ins Geschehen eingreifen können. Der Konkurrenzkampf ist in jedem Fall angeheizt, nachdem Manuel Niederhausen in der Vorsaison alleine auf weiter Flur stand. Im Abwehrverbund rückt Struck aufgrund der Vielzahl an Defensivleuten von der letztjährigen Dreierformation ab und will mit Viererkette spielen. „Wichtig ist, dass wir unsere Abwehr komplett halten und gut ergänzen konnten“, so Struck. Neben dem etablierten Personal (Ochs, Schattner, Broszka) haben die Youngster eine gute Chance, sich in die Mannschaft zu spielen.

[Will keine Rucksäcke verteilen: Thomas Struck.]

Ein Rollentausch bahnt sich zwischen den beiden Rempel-Brüdern ab. Der bisherige Abwehrchef Oliver könnte ins zentrale Mittelfeld, Roland dafür nach hinten rücken. "Das ist mehr als ein Experiment. Oliver kann unser Spiel nach vorne schnell machen." Ansonsten ist das Rennen um die Stammplätze eröffnet. Wieczorek ist quasi gesetzt, ob auf der linken Seite oder sogar in vorderster Spitze, steht noch nicht fest. „Die Hauptsache ist, dass er da ist. Mit seiner Erfahrung wird er der Mannschaft weiterhelfen“, so Struck. „Wer spielt neben Lieblang?“ lautet die Frage im Angriff, wo Struck in dieser Saison zwei „reinrassige Spitzen“ aufstellen will. Der Senkrechtstarter der vergangenen Spielzeit war bester SSV-Torschütze und hat einen Vorsprung. Moussa Hombach und vor allem Marcel Walker haben bisher einen guten Eindruck hinterlassen.

Jede Menge Alternativen also für den Coach, der letzte Saison des Öfteren improvisieren musste. „Die Mannschaft verfügt über eine gute individuelle Zweikampfstärke und ist hinten stärker und variabler besetzt. Unser Ziel ist, noch stabiler zu stehen, weniger Gegentore zu bekommen und die Vorteile vom Überzahlspiel in der Defensive zu nutzen. Vorne haben wir jetzt auch mehr Möglichkeiten“, betont der SSV-Trainer.

Tests und Tore

Legt man die Ergebnisse der Vorbereitungsspiel zugrunde, ist der SSV auf einem ausgezeichneten Weg. Bislang konnte man alle Partien gewinnen und kassierte erst zwei Gegentreffer. Die Abläufe in der Viererkette funktionieren schon erstaunlich gut, die Offensive zeigt sich in Torlaune und die Neuzugänge – soweit einsatzfähig – unterstreichen, dass sie sich den vermeintlichen Platzhirschen nicht kampflos geschlagen geben wollen. Die richtigen Härtetests gegen die Verbandsligisten Viktoria Köln und Sportfreunde Siegen II stehen allerdings noch aus. „Dort wird unsere Defensive ganz anders gefordert als bisher“, erklärte Struck.

Saisonziel

Im letzten Jahr verhinderten ein zu kleiner Kader und fehlende Erfahrung möglicherweise eine noch bessere Platzierung. Damit wird Struck diesmal keine Probleme haben. Dennoch stapelt er recht tief: „Ich will keine Rucksäcke an die Spieler verteilen. Wir müssen uns erst einspielen. Nach sechs Spieltagen können wir sagen, wohin die Reise geht.“ Nach den größtenteils starken Auftritten in der vergangenen Saison ist die Konkurrenz gewarnt. „Der Überraschungseffekt ist auf jeden Fall weg“, betont Struck. Das Niveau der Landesliga ist nicht schlechter geworden, Struck erwartet eine breite Spitze. „ Es gibt sieben oder acht Mannschaften, die oben angreifen wollen.“ Funktionieren die Mechanismen in der Abwehr, stimmt die Mischung in der Offensive und übersteht man das schwere Auftaktprogramm, wird der SSV sich ähnlich platzieren können wie im Vorjahr - mindestens.

Trainer und Umfeld

Mit dem neuen Trainer gelang dem SSV der unerwartete Sprung ins Vorderfeld. Daran wird sich Struck trotz aller Verdienste in seiner Premierensaison im zweiten Jahr messen lassen müssen, zumal er auf einen qualitativ und quantitativ verstärkten Kader zurückgreifen kann. Dass die Vereinsführung die Integration der Jugend weiter vorantreiben will und aus Kostengründen lieber auf die Verpflichtung von arrivierten Kräften wie Fritsch verzichtet, hat er als sportlich Verantwortlicher akzeptiert, auch wenn dadurch die Zielsetzung heruntergeschraubt werden muss. In Bergneustadt wird der Weg verfolgt, sich größtenteils mit Eigengewächsen und Spielern aus der Region langfristig in sicheren Gefilden der Landesliga zu behaupten. Ein Aufstieg wäre im vergangenen Jahr zum falschen Zeitpunkt gekommen und ist auch im Jubiläumsjahr 2008 kein Thema.


Zugänge
Tobias Breilmann (TuS Homburg-Bröltal)
Philipp van Schadewijk (SV Attendorn)
Dennis Falkenberg (TuS Othetal)
Jacek Wieczorek (VfL Alfter)
Isa Bülbül (Baris Spor Hackenberg)
Hüseyin Türkmen (SSV Marienheide)
Fisnik Pllana (SV Hermesdorf)
Charlie Kasongo (SV Schnellenbach)
Mariano Geusa (eigene Jugend)
Alexander Lisun (eigene Jugend)
Alexander Tomm (eigene Jugend)
Daniel Patzer (eigene Jugend)
Markus Mancarella (eigene Jugend)

Abgänge
Bogdan Spasic (VSV Wenden)
Rudi Giebler (Baris Spor Hackenberg)
Salvatore Ragusa (Baris Spor Hackenberg).

Spielerkader

Tor
Dennis Falkenberg
Manuel Niederhausen
Philip van Schadewijk

Abwehr
Martin Broszka
Oliver Rempel
Hermann Schattner
Alexander Ochs
Isa Bülbül
Alexander Lisun
Alexander Tomm
Daniel Patzer

Mittelfeld
Gregor Krolewski
Roland Rempel
Philipp Weuste
Tobias Breilmann
Jacek Wieczorek
Hüseyin Türkmen
Charlie Kasongo

Angriff
Moussa Hombach
Christopher Lieblang
Marcel Walker
Mariano Geusa
Fisnik Pllana
Markus Mancarella

Trainer
Thomas Struck (wie bisher)

Co-Trainer
Frank Jaschultowski

Betreuer
Hans-Walter Schneppel.



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