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HSV macht gegen Gummersbach die "Big Points": 35:31-Auswärtssieg

pl; 14. Mar 2008, 10:35 Uhr
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HSV macht gegen Gummersbach die "Big Points": 35:31-Auswärtssieg

pl; 14. Mar 2008, 10:35 Uhr
(pl/13.3.2008-0:30) Von Peter Lenz
Köln – Die Handballer des VfL Gummersbach unterlagen am Abend im Top-Bundesligaduell des 26. Spieltages in eigener Halle dem Meisterschaftsaspiranten HSV Hamburg mit 31:35.
[Bilder: Michael Kleinjung --- Wut entbrannt attackierte Trainer Alfred Gislason in der 49. Minute die Schiedsrichter ob deren Fehlentscheidung - und kassierte dafür prompt eine Zwei-Minuten-Strafe gegen sein Team.]

Es bleibt dabei, gegen die Top-Teams der Bundesliga kann der VfL Gummersbach sein wahres Leistungspotenzial nicht abrufen. So blieb man auch heute gegen Hamburg eine Top-Leistung schuldig und unterlag letztendlich verdient mit 31:35. 31:19 Punkte haben die Blau-Weißen nun auf dem Konto und bleiben weiter auf Rang sechs. Der Rückstand zum ersehnten vierten Platz (mögliche Champions League-Qualifikation), den die HSG Nordhorn (gestern nur 26:26 beim Schlusslicht in Minden) innehat, beträgt nun schon fünf Punkte.

VfL Gummersbach – HSV Hamburg 31:35 (14:16).

[Im Duell der Rückraum-Shooter konnte Momir Ilic seinem Pendant Kyung-Shin Yoon nicht das Wasser reichen - auch wenn das Bild hier einen anderen Eindruck erweckt.]

“Glückwunsch an Hamburg zum verdienten Sieg”, zollte VfL-Trainer Alfred Gislason dem Gegner allen Respekt, ohne aber seine Jungs in Misskredit bringen zu wollen. „Ich kann keinem wirklich einen Vorwurf machen. Der HSV war einfach einen Tick besser.“ Nicht nur spielerisch etwas stärker als die Hausherren präsentierten sich die Hanseaten, sie wirkten auch viel entschlossener und konsequenter - mit dem absoluten Willen zum Sieg. Und angesichts der Tatsache, dass die Mannschaft von HSV-Coach Martin Schwalb - mit einziger Ausnahme beim 9:8 (18.) - über die gesamte Spieldauer führte, gehen beide Punkte auch völlig zurecht nach Hamburg.

Knackpunkt war sicherlich, dass es dem VfL nicht gelungen war, einmal das Ruder an sich zu reißen. „Wir liefen ständig zwei bis drei Toren hinterher“, so Linksaußen Adrian Wagner. Dabei waren die Hausherren zumindest einmal ganz dicht dran, als beim 25:27 Roman Pungartnik zum Gegenstoß gestartet war und nur per Foul am sauberen Torwurf gehindert werden konnte. Anstelle auf den Sieben-Meter-Punkt zu zeigen, gaben die ansonsten ordentlich pfeifenden Schiedsrichter Geipel und Helbig „Tor ab“.

[Allein Kapitän Sigurdsson scheiterte gleich fünf Mal in aussichtsreicher Position am HSV-Keeper Bitter.]

Alfred Gialson ereiferte sich derart über die Fehlentscheidung, dass er zu allem Überfluss mit einer Zeitstrafe bedacht wurde. Für den Trainer ging Kenneth Klev auf die Bank. Anstelle also per Siebenmeter auf ein Tor aufzuschließen, nutzte auf der anderen Seite Hamburg die Überzahl durch Linksaußen Iwan Ursic zum 28:25 (49.).

[Mit Gefühl überwindet hier Pascal Hens VfL-Schlussmann Stojanovic, der an die zuletzt guten Leitungen nicht anknüpfen konnte.]

Bis zum 29:32 (56.) blieb Gummersbach dennoch in Reichweite, aber als VfL-Kapitän Gudjon Valur Sigurdsson dreieinhalb Minuten vor Schluss per Siebenmeter am starken Nationalkeeper Johannes Bitter scheiterte, und im Gegenzug Bruno Souza mit seinem sechsten Tor zum 33:29 vollstreckte, jubelten die rund 20 mitgereisten HSV-Fans, während die 9.700 Anhänger von Blau-Weiß gänzlich verstummten.

Festzuhalten bleibt, dass diesmal zum einen die Torhüter einen nicht unerheblichen Anteil am Ausgang der Partie hatten. So zeigte Bitter nicht weniger als 16 Paraden, während die beiden VfL-Schlussleute Stojanovic und Fazekas zusammen auf gerade einmal zehn gehaltene Bälle kamen. Zudem markierten die HSV-Shooter Yoon und Hens zusammen 16 so genannte leichte Tore, bei VfL waren es derer nur fünf. Die restlichen 26 mussten hart erarbeitet werden. Das kostet viel Kraft, die dann auch am Ende den Gummersbachern fehlte.

Trainerstimmen

Martin Schwalb (Hamburg): “Wir sind von Beginn an im Angriff sehr engagiert zur Sache gegangen. In der Deckung dagegen agierten wir zu sorglos. Aber zum Glück hatten wir ja noch Jogi Bitter hinten drin. Wir haben immer geführt und am Ende auch die Big Points gemacht, sodass wir auch verdient gewonnen haben.“

Alfred Gislason (Gummersbach): “In der Abwehr waren wir viel zu ruhig, und auch vorne haben wir zu zaghaft gespielt. Im Verlauf der Partie wurde es dann besser, aber dann wurden etliche gute Chancen ausgelassen. Wir haben es wieder nicht geschafft, die ganz großen Punkte einzufahren – schade.“

VfL Gummersbach

Nándor Fazekas (22. - 35. / 2 Paraden)
Goran Stojanovic (1.-22.; 35.-60. / 8 Paraden)

Geoffroy Krantz (3)
Adrian Wagner (1)
Kevin Jahn
Kenneth Klev (2)
Denis Zakharov
Roman Pungartnik (5)
Momir Ilic (7/1)
Sverre A. Jakobsson
Robert Gunnarsson (2)
Adrian Rother
Oleg Kuleshov
Alexis Alvanos (5)
Gudjon Valur Sigurdsson (6/1)
Ole Rahmel

HSV Hamburg

Johannes Bitter (1.-60. / 16 Paraden, darunter 1 Siebenmeter)
Per Sandström (n.e.)

Iwan Ursic (1)
Bruno Souza (6)
Jan Schuldt
Dimitri Torgovanov
Heiko Grimm
Bertrand Gille (4)
Hans Lindberg (3)
Krzysztof Lijewski (5)
Pascal Hens (7)
Kyung-Shin Yoon (9/2)

Zuschauer: 9.727.

Schiedsrichter: Lars Geipel, Marcus Helbig.

Siebenmeter: 2/3 – 2/2 (Sigurdsson scheitert an Bitter).

Zeitstrafen: 2:8 Minuten (Gislason – Ursic, Souza, Torgovanov, Gille).

Beste Spieler: Alexis Alvanos (2. Hz) – Johannes Bitter, Kyung-Shin Yoon, Pascal Hens.

Spielfilm:0:1 (1.), 2:2 (5.), 3:6 (11.), 6:6 (14.), 9:8 (18.), 11:14 (23.), 14:16 (Halbzeit) – 17:18 (34.), 20:21 (36.), 20:23 (38.), 23:25 (44.), 23:27 (46.), 26:28 (49.), 28:30 (53.), 29:34 (58.), 31:35 (Endstand).

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