[Bilder: Leif Schmittgen --- Viele Interessierte Zuhörer kamen gestern in das "Bücherdorf" Müllenbach, um der Lesung...]

Entspannt sitzt Rolf Baldsiefen umgeben von einiger seiner Gemälde vor seinem Schreibtisch in seiner Galerie und schwärmt von seiner neuesten technischen Errungenschaft, seinem Laptop: „Gut, dass meine Frau mir diesen Computer schenkte, er hat mich zum Schreiben gebracht“ sagt der ehemalige Deutschlehrer und selbsternannte Lesefan Baldsiefen während des Gesprächs in seinem Bielsteiner Haus. Zwar hatte sich der Bielsteiner Künstler bereits in der Vergangenheit im Schreiben von Liedtexten und Gedichten durchaus erfolgreich versucht, der Roman „Laienspieler“ ist aber sein Erstlingswerk.

[... des Autors Rolf Baldsiefen bei der Vorstellung seines ersten Romanes "Laienspieler" beizuwohnen.]

Zum Inhalt: Die Nachkriegszeit bis Mitte der 60er Jahre ist der zeitliche Rahmen der Geschichte. Sie handelt von der Familie des Fabrikarbeiters Alois Brettschneider. Diese wohnt in Frohnheim, einem unbedeutenden Ort im Bergischen Land. Die Brettschneiders führt es zu den Laienspielbühnen der umliegenden Schützenvereine, Karnevalsgesellschaften und katholischer Jugend. Die vielen geplatzten Familienträume und die innere Gefangenschaft der Personen sind der Nährboden ständiger Konflikte. In diese Atmosphäre emotionaler Unsicherheit wächst der zunächst noch pflegeleichte Rudi hinein. Doch von der Pubertät an kommt es in zunehmendem Maße zu Rivalitäten zwischen Vater und Sohn. Flucht erscheint ihm als der einzige Ausweg.

Baldsiefen bedient sich in seinem Roman an eigenen Jugenderlebnissen und Fiktion. „Ich habe sehr viel Fantasie“, berichtet der Neu-Autor und schildert, dass seine eigenen teilweise unerfüllten Träume in der Charaktere des jungen Rudi widerspiegeln, aber auch eigene Erlebnisse. Tatsächlich hatte der 1943 in Lindlar geborene Baldsiefen ein strittiges Verhältnis zu seinem Vater und lernte genau wie seine Hauptfigur im Buch, zunächst den Beruf des Schriftsetzers. Beide zieht es dann auch in das Berlin der frühen 60er Jahre. Der Autor entscheidet sich dann aber für den Lehrerberuf, während Brettschneider mit seiner weiblichen Bekanntschaft eine Buchhandlung eröffnet. Aufgrund der inneren Gefangenschaft scheitert die Beziehung und die Romanfigur wandert nach Amerika aus.

Das Buch stellte Rolf Baldsiefen heute der breiten Öffentlichkeit auf dem Müllenbacher Büchermarkt vor, wo er dem Publikum Auszüge vorlas. In seiner lebhaften Art las er Zitate und Phrasen, auch im rheinischen Dialekt vor. Die Lesung warf viele Interessierte Fragen nach dem Leben des Rudi Brettschneider, aber auch aus den Erfahrungen des Autors, auf. Baldsiefen: „Bei manchen Passagen im Buch könnte ich beim Vorlesen weinen“, schildert er seine emotionale Verbundenheit beider Personen. Diese Verbundenheit zwischen Realität und Fiktion machte die Lesung noch interessanter.

Ans Aufhören denkt Rolf Baldsiefen noch lange nicht. Viele seiner Gemälde hat der 65 jährige bereits auf Ausstellungen präsentiert, und sein zweiter Roman ist Dank der „technischen Errungenschaft Laptop“ bereits in der Mache. Der Roman „Laienspieler“ ist beim Hamburger Books on Demand-Verlag (BOD) unter der ISBN-Nummer: 13: 9783837014310 zum Preis von 23,90 € zu beziehen.