(om/29.3.2001-2:00) Oberberg - Gestern Abend ging in Hannover die weltgrößte Computermesse mit einem neuen Besucherrekord zu Ende, auf der CeBIT 2001 präsentierten sich auch neun Unternehmen aus unserem Kreis.
[Bilder (5): Dirk Zurawski --- Der größte Stand der Oberberger, einmal mehr von Ackermann; hier die "HomeWay"-Zentrale.]
Den größten Stand der oberbergischen Firmen präsentierte einmal mehr die Albert
Ackermann GmbH + Co. KG aus Gummersbach, die kürzlich an die britische Novar plc verkauft wurde (wir berichteten). Der Hersteller von Elektro-Installations- und Kommunikationssystemen konzentrierte sich besonders auf das neue Produkt "HomeWay", ein Multimedia-Verkabelungssystem. Bislang mussten analoge und digitale TV- und Radioprogramme, Telefon, Fax, Internet und Netzwerk mit diversen Kabeln gespeist werden. Strukturierte Verkabelungen wie in Büros, die häufig sehr schnell umfunktioniert werden müssen, gab es im privaten Wohnungsbau nicht.

Genau da setzt "HomeWay" an: Eine Dose bietet mittels einem besonderen Kabel alle Dienste an, bis zu 100 Megahertz stehen damit laut Ackermann für die Datenverarbeitung zur Verfügung, "damit kann man Datenraten erreichen, die 1.000 Mal schneller sind als ISDN". Für Häuser und Wohnungen soll es somit unnötig werden, vorher zu planen, wo Fernseher und wo Arbeitsplatz hinkommen, wenn einfach in jeden Raum eine Kommunikationsschnittstelle verlegt wird. Durch einfaches Austauschen einzelner Module in den Dosen, die fast beliebig kombinierbar sind, kann dann jederzeit gewechselt werden.

Auch das Ackermann-Tochterunternehmen
Euracom stellte auf der CeBIT eine Neuheit aus: Die neue Produktlinie Euracom E 2440 ist eine völlig neu entwickelte ISDN-Telekommunikations-Anlage, die 3 S0-Anschlüsse und acht analoge Schnittstellen aufweist, aber auf bis zu 24 S0- oder 4 S0- und 40 a/b-Schnittstellen aufgerüstet werden kann. Die Systemtelefone werden ebenso unterstützt wie herkömmliche analoge Geräte, außerdem kann die Anlage um eine Ethernet-Schnittstelle erweitert und so über ein PC-Netzwerk bedient und konfiguriert werden.
Mit dieser Neuheit zielt Euracom weniger auf die Privatkunden, die sich ebenfalls sehr für die verschiedenen Telefonanlagen interessierten, sondern vor allem auf mittelgroße Büros, Handel und Gewerbe sowie Hotels und Call-Center.

Die
Halstenbach Angewandte Computer Technologie GmbH ist vor allem für ihre Dokumenten-Management-Software ROSI 2000 bekannt, kümmert sich vornehmlich um Software-Entwicklung, sei es mit Java oder Enterprise Java Beans. DV-Konzepte, -Dienstleistungen und Schulungen gehören bei den Wiehlern ebenso zur Palette wie die Entwicklungswerkzeuge ROSI-SQL (professionelle Anwendungsentwicklung) und ROSI 2000 (Erstellung grafischer Anwendungen). Mit iss-base stellte Halstenbach eine objektorientierte Entwicklungsumgebung zur Erstellung professioneller Client-/Server-Anwendungen vor.
Aber auch Software für Kredit- und Handelsabwicklung, Büroautomation, Materialwirtschaft und Logistik gehört zum Angebot, die Auftragsentwicklung ist hier eine übliche Leistung. "Es zeichnet sich ab", erklärte dies Rainer Halstenbach, dass Unternehmen Software zunehmend als Investition und nicht länger als reinen Kostenfaktor begreifen".

Auch der vieljährige Oracle-Partner
Opitz Consulting aus der Kreisstadt Gummersbach hatte einen Stand auf der CeBIT, zeigte dort die neuesten Funktionalitäten der Oracle-Datenbank un der Java-basierten Entwicklungswerkzeuge. Das Unternehmen demonstrierte auch seine Methode "Solution Engineering" zur effizienten Konzeption und Realisierung erfolgreicher IT-Projekte. "Wir hatten einen erfolgreichen Messeverlauf mit einer großen Zahl von vielversprechenden Kontakten", freute sich Geschäftsführer Bernhard Opitz.

Mit gleich zwei Firmen präsentierte sich die
NT-Gruppe aus Reichshof-Mittelagger. Telehäuser von der Konzeption bis zur schlüsselfertigen Übergabe erstellt die NT TelcoTrust AG. Diese besonders sicheren "Colocations" für die Server und Technik von Telekommunikationsanbietern, vom kleinen Internet Provider bis hin zu größten Netz- und Backbone-Betreibern wie der Deutschen Telekom oder AT & T werden benötigt, damit die verschiedenen Unternehmen und deren Kunden miteinander kommunizieren können. Einbruchschutz, autonome Stromversorgung, redundante Glasfaseranbindung und eine Überwachung per Videokonferenzssystemen und eigens entwickelter Software garantiert laut Firmengründer Jörg Gelhausen eine Ausfallsicherheit von über 99,9 Prozent - "genau genommen haben wir noch nie einen Ausfall gehabt.
Die NT Nachrichtentechnik GmbH sorgt für die nötigen Systeme wie Videokonferenz und Sicherheit. Auch wurde bereits ein Medizinkoffer für die DLR entwickelt, der auf der MIR zum Einsatz kam und auch auf der internationalen Raumstation ISS eingeplant ist. Das Teleteaching-System AKUBIS wird seit über fünf Jahren von DaimlerChrysler eingesetzt.
[Archivbild: Oliver Mengedoht --- Unternehmenschef Jochen Kienbaum.]
Wieder aus der Kreisstadt auch der Unternehmensberater
Kienbaum Consultants International GmbH, der seine Dienstleistungen auf einem Gemeinschaftsstand in Halle 4 präsentierte. Das Unternehmen von Firmengründer-Sohn Jochen Kienbaum hat inzwischen über 50-jährige Beratungserfahrung. "Damit zählen wir zu den Pionieren der Unternehmensberatung in Deutschland", ist Kienbaum stolz. Mehr als 35.000 Beratungsprojekte wurden seit Gründung des Unternehmens Kienbaum durchgeführt.
560 Mitarbeiter haben 2000 einen Umsatz von 210 Millionen DM erwirtschaftet und in Deutschland ist das Unternehmen an elf Standorten ansässig, zudem in Frankreich, Großbritannien, Polen, Österreich, Tschechien, der Schweiz, Brasilien, Südafrika und Singapur.

Eine große Produktpalette hat auch die Reichshof-Wildbergerhütter Firma
LeyCAD Technik vorzuweisen. Vor über zehn Jahren aus einem Konstruktionsbüro entstanden hat sich LeyCAD zu einem führenden Systemhaus im CAD-Bereich entwickelt, insbesondere in Werkzeug-, Maschinenbau und Architektur. Systemberatung, Installation und Schulung bis hin zum Support, LeyCAD bietet alles aus einer Hand.

Die scemtec transponder technology GmbH der
semtec group aus Reichshof-Wehnrath überzeugt wieder auf einem ganz anderen Gebiet: Transponder-Technik. Kleine Mikrochips können per Funk von Lesegeräten im "Vorbeigehen" erkannt werden. So können zum Beispiel Waren im Kaufhaus vor Diebstahl geschützt werden oder ein Auto seinen Besitzer erkennen, auch Einsätze in der Industrie sind möglich.
Hard- und Software werden von scemtec teilweise selbst entwickelt und hergestellt, Systemlösungen werden ebenso angeboten wie Spezialanwendungen.

Aus Lindlar führte die
aCs (Advanced Client Services) Company ihre Software Track-It! vor. Die wird für Remote Control, Hotlines und Inventuren benötigt, außerdem bietet aCs Komplettlösungen für Hotlines und Software zur automatischen Verwaltung von Hard- und Softwarebestand sowie Lizenzüberwachung. Die erst drei Jahre junge Firma hat sich auf Help Desk-Lösungen von Blue Ocean spezialisiert und bietet Beratung, Installation, Implementierung, Schulung und Betreuung. Zudem werden bestehende Daten in die Track-It!-Datenbank übernommen und konvertiert.

Die
V&B Datentechnik AG aus Morsbach bietet Gesamtlösungen in den Bereichen Zeiterfassung, Zutrittskontrolle und Betriebsdatenerfassung. Modernste Zeit- und Betriebsdatenterminals sollen helfen, die Zeit richtig auszunutzen, ob mit einer AS/400-Lösung für IBM-Maschinen oder einer PC-Netzwerk-Lösung.
Aus Hückeswagen im Norden Oberbergs präsentierte sich die schon erfahrene
Markus Software GmbH, die bereits seit 1978 Software für Mikrocomputer entwickelt und mehr als 6.000 Kunden im In- und Ausland zählt. Spezialität der Schlossstädter ist Warenwirtschaftssoftware mit PC-Kassenanbindung für Radio und TV, CD-Handel, Haushalts- und Eisenwaren, Glas, Porzellan, Fotogeschäfte, Drogerien und Baumärkte.