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25 Jahre für die Biologische Vielfalt in der Region

fj; 25. Aug 2017, 11:24 Uhr
Bilder: BSO (1,2)/ Fenja Jansen (3,4) --- Frank Herhaus (re.) und das Team der BSO.
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25 Jahre für die Biologische Vielfalt in der Region

fj; 25. Aug 2017, 11:24 Uhr
Oberberg – Am 1. September feiert die Biologische Station Oberberg ihr 25-jähriges Bestehen – OA sprach mit Geschäftsführer Frank Herhaus über die Anfänge, Aufgaben und Ziele der Biologischen Station.
Mit zwei Mitarbeitern und drei Büroräumen im Kreishaus begann vor rund 25 Jahren die Geschichte der Biologischen Station Oberberg (BSO). Von Anfang an dabei war Förster und Ökologe Frank Herhaus als Geschäftsführer der BSO. Dass Herhaus und seine Kollegin am 1. April 1992 ihre Arbeit aufnehmen konnten, hatten sie vor allem der Initiative von ehrenamtlichen Naturschutzverbänden zu verdanken: Sie waren mit der Idee, eine Biologische Station zu gründen, auf den Kreis zugegangen. Der stimmte zu und im Dezember 1991 gründete sich aus Mitgliedern des ehrenamtlichen Naturschutzes, Vertretern der Landbewirtschafter und des Oberbergischen Kreises der Trägerverein der BSO.


[Frank Herhaus leitet die Biologischen Stationen Oberberg und Rhein-Berg seit ihrer jeweiligen Gründung.]

Heute blickt die BSO ihrer 25. Jubiläumsfeier entgegen und ist längst in ein angemesseneres Domizil gezogen: das Rote Haus auf dem Gelände von Schloss Homburg. Seit 1994 ist es Sitz der BSO. Und auch mit zwei Mitarbeitern könnte die BSO ihre vielfältigen Aufgaben heute längst nicht mehr bewältigen: Um Herhaus hat sich ein Kernteam von rund zehn Mitarbeitern mit verschiedenen Fachgebieten gebildet, dass auch durch Praktikanten und Schulabsolventen, die ein Freiwilliges Ökologisches Jahr absolvieren, unterstützt wird.

Eins ist aber auch nach einem Vierteljahrhundert gleich geblieben: Die BSO bringt Akteure aus Naturschutz, Landwirtschaft und Verwaltung an einen Tisch. „Kräfte zum Erhalt der Biologischen Vielfalt zu bündeln – diese Kernaufgabe zieht sich durch die gesamte Arbeit der BSO“, erklärt Herhaus, warum sich die Biologische Station als Moderator und Vermittler zwischen den Akteuren sieht. „Den Herausforderungen, die sich heute im Naturschutz stellen, kann man nur gemeinsam begegnen. Und dieses gemeinsame Anpacken ist eine besondere Stärke der Region“, lobt Herhaus Land- und Forstwirtschaft, die immer wieder Verständnis für die Belange des Naturschutzes gezeigt haben.



So konnte die BSO ihre Aufgabengebiete über die Jahre stetig ausbauen: Begonnen wurde mit der Betreuung von Schutzgebieten im Auftrag des Oberbergischen Kreises. Neben vielen weiteren Projekten war die Etablierung des Vertragsnaturschutzes Mitte der 1990er Jahre ein Meilenstein für Herhaus: „Der Vertragsnaturschutz ist ein Förderinstrument, bei dem sich Landwirte aktiv für den Erhalt wertvoller Offenland-Lebensräume einsetzen“, erklärt er. Damit sich die Teilnahme für die Bauern lohnt, gibt es für jeden Hektar einen jährlichen Zuschuss. Die Gelder dazu stammen aus Fördergeldern des Landes und der Europäischen Union, rund zehn Prozent der Kosten trägt der Kreis. Die BSO ist für die konkrete Absprache mit den Landwirten und die Umsetzung des Programms vor Ort zuständig. Also auch hier wieder ein Zusammenspiel verschiedener Akteure zum Erhalt der Kulturlandschaft.


[In diesem Frühjahr konnte Landwirt Alexander Kampmann (2. v. li.) als neues Mitglied im Vertragsnaturschutz begrüßt werden, auch Frank Herhaus (4. v. li.) hieß ihn willkommen.]

Doch nicht nur den Erhalt der Biologischen Vielfalt hat sich die BSO auf die Fahnen geschrieben, sondern auch die Vermittlung ihres Wertes. Dazu wurde vor rund zehn Jahren die Bergische Agentur für Kulturlandschaft als Ableger der BSO gegründet. Sie koordiniert Bildungsangebote und führt sie durch. Seitdem haben unzählige Schulklassen das Landschaftshaus der BSO besucht und gemeinsam mit deren Mitarbeitern in der Natur geforscht, sie entdeckt und durch sie gelernt. Auch das Naturmobil der BSO ist ein gern gesehener Gast an Schulen und auf Veranstaltungen und bietet zu den Themen „Wald“, „Wiese“ und „Wasser“ viel zu entdecken.


[Präsentation des neuen Markenauftritts von bergisch pur im Juni dieses Jahres. Frank Herhaus ist als Vertreter der Biologischen Stationen Oberberg Mitglied im „Verein zur Unterstützung von regionalen Produkten Bergisches Land", dem Markeninhaber von bergisch pur.]

Und weil sich die Ziele der BSO weitgehend mit denen der Regional-Marke „bergisch pur“ –umweltschonende Wirtschaftsweise, Erhalt der Kulturlandschaft und Wahrung des Tierwohls – decken, war die BSO auch an deren Aufbau und Neugestaltung beteiligt. Ein weiterer Meilenstein war für Herhaus mit der Gründung der Biologischen Station Rhein-Berg vor fünf Jahren geschafft. „Hier arbeiten wir kreisübergreifend sehr eng zusammen“, erklärt Herhaus, der beide Stationen leitet. Gemeinsam werden Veranstaltungen angeboten oder Projekte wie „Tote Bäume für das Leben“ durchgeführt.

Am 1. September, wenn die BSO ihr Jubiläum mit eingeladenen Gästen feiert, kann Herhaus mit seinem Team also auf ein großes Stück erfolgreich getaner Arbeit zurück blicken. Dabei bleibt er jedoch bescheiden: „Ohne die Initiative der privaten Naturschutzverbände NABU, Schutzgemeinschaft Deutscher Wald und Bergischer Naturschutzverein gäbe es uns nicht – und ohne die Unterstützung von Kreisverwaltung und Landwirtschaft wären wir heute niemals da, wo wir jetzt sind.“ Finanziert wird die Arbeit der BSO vor allem über Projektförderungen. Für die nächsten Jahre wünscht sich Herhaus daher vor allem eins: Das Engagement seiner Mitarbeiter für die Region in der Region halten zu können. „Alle sind mit viel Leidenschaft dabei und ich hoffe, dass wir auch in den nächsten 25 Jahren mit diesem Engagement weiter machen können.“
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