KARNEVAL

Kunterbunter Sessionsstart

mg; 16.11.2024, 19:00 Uhr
Bilder: Michael Gauger  --- Der baldige Prinz Markus (Mitte, mit roter Kappe) stellte sich und sein Schmölzchen vor.
KARNEVAL

Kunterbunter Sessionsstart

mg; 16.11.2024, 19:00 Uhr
Lindlar – Die KG Rot-Weiß Lindlar läutete die fünfte Jahreszeit ein – Abwechslungsreiches Programm für die Jecken auf dem Marktplatz.

Von Michael Gauger

 

Mit leiseren Tönen als gewohnt begrüßte Präsident Philip Caucal mit dem Vorstand der KG Rot-Weiß Lindlar das jecke Völkchen, das sich zeitig auf dem Lindlarer Marktplatz eingefunden hatte. „Wir haben vor wenigen Tagen plötzlich jemanden aus dem erweiterten Vorstand verloren und überlegt, wie wir nun damit umgehen. Lasst uns zwischendurch die Gläser nach oben erheben, doch vorher bitte ich um eine Schweigeminute“, erklärte er. Der Name der verstorbenen Person wurde aus Pietätsgründen nicht öffentlich genannt.

 

Sicherlich ein ungewöhnlicher Start, doch der große Applaus vom Publikum danach zeigte, dass die Geste durchaus richtig war. „Gar nicht schlecht für einen Saarländer“, kommentierte Bürgermeister Dr. Georg Ludwig schmunzelnd seine eigenen Alaaf-Rufe zu Beginn in bestem „Lenkelner Platt“.  Sitzungspräsident Markus Günther übernahm die Moderation und durfte die Gäste auf das Geschick des ersten Bürgers lenken, der mit geübtem Schwung des Hammers ein Fass Freibier anschlug.

 

["Zweimal Markus - besser geht's nicht",  meinte Moderator Markus Günther zum designierten Prinzen Markus Scherer.]

Traditionell am ersten Samstag nach dem 11. November ging es auch in Lindlar in die fünfte Jahreszeit. Wie in den letzten Jahren bereits bewährt, hatte man auf einer Bühne ein kleines Programm, unter anderem mit Musik und Tanz, zusammengestellt. Somit war bis in den Nachmittag hinein für beste Unterhaltung gesorgt. Unter dem Motto „Kunterbunt und raderdoll, maache m´r de 20 voll“, welches auch den aktuellen Sessionsorden schmückt, spielt man auf die nunmehr 20 Jahre stattfindenden Zeltsitzungen an, die immer Tausende Besucher anlocken. Neben Tollitäten und Gesellschaften aus Wipperfürth, Bielstein, Ründeroth und Engelskirchen war auch eine Abordnung der KG „Jecke Märjelinger“ aus dem Rheinisch-Bergischen Kreis vor Ort.

 

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Als Eisbrecher war das Duo Pascal (Pascal Lüders und Konrad Mäurer) aus Bergisch Gladbach angereist, die mit Gitarre und Gesang bekannte „kölsche Tön“ und Eigenkompositionen darbot und die Menge trotz frostiger Temperaturen schnell aufgewärmt hatte. Dass man sich um die Zukunft keine Sorgen machen muss, zeigten alle Ortsvereine, die den tänzerischen Garde-Nachwuchs auf der Bühne präsentierten. Zu Beginn waren dies die Gruppierungen des TuS Lindlar, die bereits in jungen Jahren mit Begeisterung diesem Hobby nachgehen. Nahezu in Perfektion zeigten die sogenannten „Senioren“ was an vielen Trainingsabenden eingeübt worden war, erklärte der Moderator.

 

[Mit Mama Yasmine und Oma Heike schaute die kleine Mila in Lindlar vorbei.]

Eine Woche vor seiner Proklamation stellte sich darauf der designierte Prinz der Gemeinde dem Volke vor. Markus Scherer, seines Zeichens Präsident des Komitees Lenkelner Karneval (KLK), tritt in die Fußstapfen des scheidenden Dreigestirns aus Fenke. Mit großem Gefolge marschierte er auf und freute sich bereits auf seine Proklamation am kommenden Samstag im Kulturzentrum. Er habe bei seinem Gefolge Wert auf einen bunten Mix aus Familie, Freunden und Mitgliedern des KLK gelegt, erklärte Scherer, der auch auf ein eigenes Motto verzichten wird. „Man benötige auch nicht zwingend eine Jungfrau, Prinzessin oder Bauern“, meinte er stolz, denn immerhin habe er acht persönliche Adjutanten. Die Zugleitung der KG, bestehend aus Oliver Knauf und Frank Schiffbauer, prämierte danach die beste Fußgruppe und den schönsten Wagen aus dem Vorjahreszug. Die „Mädels vom Lande“ und die „Pänz vom Lande“ durften sich als Gewinner ihrer Kategorie jeweils über einen Zuschuss zur Gruppenkasse und eine Kiste mit Getränken freuen.

 

[Markus Günther war begeistert, dass so viel buntes Volk in Lindlar anwesend war.]

Kaum mehr ein freier Platz war auf der Bühne noch frei, als der Männerchor „Laut aber schief“ aus Marialinden auftrat. Die Gruppe besteht seit einem Jahr und setzt  sich aus einer Gruppe von Freunden und ehemaligen Fußballern zusammen. Neben bekannten Hits, die sangeskräftig dargebracht und mit kleiner Choreografie versehen waren, findet man auf einem aktuellen Karnevalssampler mit „Noh Kölle jonn“ auch eine Eigenkomposition der Truppe, wie vor Ort berichtet wurde. Der Chor hat es sich zur Aufgabe gemacht, seine Einnahmen zu nutzen und unter dem Motto „Hätz aber schief – Engagement för Pänz“ Projekte für Kinder und Jugendliche regional zu fördern. Nach Musik wurde wieder getanzt. Nun waren die Sünger Butzen an der Reihe, die ebenfalls zur Freude des Publikums  mit den Kleinsten begannen und sich dann alterstechnisch steigerten.

 

Mit Radschlägen und Hebungen hatte man auch die Herzen der mitgereisten Eltern und Großeltern schnell erobert. Zum ersten Mal in Lindlar war die Gruppe „Bohei“ zu Gast. Die fünf Freunde, die sich seit der Kindergartenzeit kennen, haben es sich zur Aufgabe gemacht, mit flotter kölscher Musik iden Alltagstrott vergessen zu lassen, wenn sie von Kölle und dem Karneval singen. Bis kurz vor ihrem Auftritt ließen die jungen Damen des TSC Lindlar ihre warmen Jacken an, bevor es in dünnem Kostüm, das wie bei allen Tänzerinnen an diesem Tag eigentlich für Säle oder Turniere gedacht ist, auf die mobile Freiluftbühne ging. Mit schwungvollen Klängen bekannter  Karnevalsmusik brachte die Lindlarer Band "The Firebirds" die Jecken nochmal zum Mitsingen und Schunkeln. So sorgten sie für einen gelungenen Schlusspunkt des Bühnenprogramms.

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