KULTUR

Günter Undorf gab ein letztes Mal den Takt an

krj; 21.04.2025, 11:35 Uhr
Fotos: Martin Szepat --- Nach fast 17 Jahren hört Günter Undorf in Kreuzberg auf.
KULTUR

Günter Undorf gab ein letztes Mal den Takt an

krj; 21.04.2025, 11:35 Uhr
Wipperfürth - Der langjährige Dirigent der Schützenkapelle Kreuzberg hatte gestern seinen finalen Auftritt.

von Kathrin Roloff-Jamin

 

Es war ein Abend voller Zugaben und Emotionen. Günter Undorf, der langjährige Dirigent der Schützenkapelle Kreuzberg, nahm am Ostersonntag ein letztes Mal den Taktstock in die Hand, um das Osterkonzert zu dirigieren. „Eigentlich ist es wie immer, aber ein bisschen aufgeregt bin ich schon, weil extra wegen mir so viele Leute in die Mehrzweckhalle gekommen sind“, sagte Günter Undorf.  Das Programm wurde nach ihm benannt und hieß kurzum „Günter!“.

 

Der aus Untermaubach in der Eifel stammende Undorf wohnt in Lindlar. Das Elternhaus hat ihn musikalisch geprägt. 1980 ging er zur Bundeswehr, um dort Berufsmusiker zu werden. Nach einer vierjährigen Ausbildung in Hilden wurde er Trompeter beim Heeresmusikkorps in Koblenz. 2008 übernahm Günter Undorf die Schützenkapelle Kreuzberg und wurde damit zum sechsten Dirigenten des Ensembles.

 

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Man habe ihn als Ortsfremden hier gut aufgenommen und er habe sich immer sehr wohl gefühlt, so Undorf. Das Konzert-Programm war ihm auf den Leib geschnitten. Bevor er sich aber ans Pult stellte, zeigte das Jugendorchester eine Kostprobe ihres Könnens mit dem Castaldo-Marsch, einem Medley aus Shrek 2, dem Stück „Yellow Mountains“ von Jacob de Haan und dem bekannten Disney-Song „Let It Go“ aus Frozen.

 

 

Das Publikum und die Schützenkapelle empfingen Günter Undorf mit einem riesigen Applaus und stehenden Ovationen. Das Programm startete gleich mit einem echten Kracher, dem Klassiker „Fortuna Imperatix Mundi“ aus Carl Orffs Carmina Burana, einem perfekten Zusammenspiel zwischen dem Gospel-Chor Kreuzberg und der Kapelle. Die musikalische Reise setzte sich dann fort bis nach Italien, Frankreich und Österreich. Günter Undorfs persönliche Favoriten waren an diesem Abend „Life on Mars“ von David Bowie, der Libertango von Astor Piazotta und „Am Rhein“ von Robert Kuckertz.

 

Traurig, dass es nach fast 17 Jahren vorbei ist, sei er aber nicht. „Ein Jahr lang mache ich erst mal nichts“, sagte der Vater von zwei Kindern. Er habe einen Bruder in Schweden, den er besuchen möchte. Als Erinnerung an seine Zeit bei der Schützenkapelle erhielt Günter Undorf seinen „persönlichen“ Stehtisch samt Herrengedeck, auf dessen Platte das Wappen und alle 45 Unterschriften eingraviert sind.

 

Zum Osterkonzert „Günter!“ waren viele Ehrengäste gekommen, unter anderem die Familie des Dirigenten, die Schützen mit Vorstand, die Bürgermeisterin von Wipperfürth, Anne Loth, und Vertreter befreundeter Musikvereine. Undorfs Nachfolge tritt Philipp Schopp an.

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