LEICHTATHLETIK
Michele Krüger läuft einsames Rennen - „Grüne Wand“ kein Hindernis
Marienheide - 47. Herbstwaldlauf des TV Rodt-Müllenbach rund um die Bruchertalsperre mit neuem Teilnehmerrekord – 233 Athleten waren am Start – Radprofi Julian Borresch überzeugt auch ohne fahrbaren Untersatz.
Von Jürgen Lorenz
„Es waren einfach optimale Bedingungen“, war Oliver Becker, Vorsitzender der Skiabteilung des TV Rodt-Müllenbach, die seit Jahren für die Durchführung des Laufes verantwortlich ist, nach der 47. Auflage des Herbstwaldlaufs sehr zufrieden. Nachdem im letzten Jahr lediglich 98 Teilnehmer an den Start gegangen waren, erlebte die Veranstaltung in diesem Jahr einen regelrechten Ansturm. Über 270 Voranmelder hatten schon vorab für Freude bei den Veranstaltern gesorgt, am Ende gingen dann 233 Sportler über den Zielstrich.
[Hier guckt er noch etwas grimmig, aber am Ende strahlte der Sieger des Hauptlaufes, Michele Krüger, doch noch.]
„Wir haben sogar noch Medaillen und Urkunden nachbestellt“, berichtete Becker. Auch bei der abschließenden Siegerehrung waren noch mehr als 200 Besucher und Teilnehmer mit dabei. Auch hier musste improvisiert und fleißig Waffelteig nachgeliefert werden. „Das war einfach nur spitze“, freute sich Becker zusammen mit seinem insgesamt 40 Mann starken Helferteam. „Wir sind immer noch ein sehr kleiner Verein und ich bin froh, wie das gelaufen ist.“
Im Hauptlauf über die 10,4 Kilometer lange Strecke „Grüne Wand“ setzte der Gewinner Michele Krüger (LG Gummersbach) ein Ausrufezeichen. Seine Siegerzeit von 38:19 Minuten war rekordverdächtig. Ob es tatsächlich auch ein Streckenrekord war, wird vom Veranstalter geprüft. „Ich wollte heute mal so richtig Knallgas geben“, hatte Krüger lediglich die Uhr als seinen Gegner. Vereinskollege Jonas Brücher (41:04 Minuten) und Vorjahressieger Stefan Pilgram (41:37 Minuten/Tischlerei Schmitz & Pilgram) folgten mit großem Abstand.
[Podestplätze im Hauptlauf der Frauen: Die Dritte Nicole Haude (v.li.), Siegerin Alexandra Rieger und die Zweitplatzierte Ricarda Kuhlmann.]
„Es war teilweise ganz schön rutschig. Aber das wusste man ja vorher“, war Krüger von dem Lauf sehr angetan. Kein Wunder, schließlich hatte er bereits im Juni den PFERD-Werkzeuge-Lauf an gleicher Stelle für sich entscheiden können. Bei den Frauen trug sich Alexandra Rieger (BSG Sparkasse Gummersbach/50:40 Minuten) in die Siegerliste ein. Sie konnte gegen die Zweitplatzierte, Riccarda Kuhlmann (It‘s Coolmann/51:38 Minuten), einen Vorsprung von fast einer Minute herauslaufen. Auf dem Bronzerang landete Nicole Haude (BSG Sparkasse Gummersbach/52:53 Minuten).
Auf der 5,4 Kilometer langen Strecke „Forsthaus“ setzte sich in diesem Jahr mit Julian Borresch kein Laufspezialist, sondern ein Sportler durch, der üblicherweise in einer anderen Sportart zuhause ist. Der 22-jährige Dieringhausener ging in diesem Jahr im Deutschen Nationalteam bei der „Tour de l'Avenir“, der Tour de France der U23-Radrennfahrer, an den Start, und zählt zu den talentiertesten Nachwuchsradfahrern Deutschlands. Auch ohne fahrbaren Untersatz zeigte der Sportler des TSV Dieringhausen - Gewinner der Bergwertung beim Radklassiker "Rund um Köln" 2024 - seine Klasse und gewann in einer Zeit von 19:33 Minuten vor Peter-Frederick Zietan (LG Gummersbach/20:02 Minuten). In der Frauenkonkurrenz siegte die vereinslose Jessica Kamp vor Sara-Lena Zumpe (24:36 Minuten).
[Als Schnellste einmal um die Brucher: Benjamin Baumert und Meike Moser.]
Auf der 3,4 Kilometer-Strecke, bei der einmal die Runde um die Brucher absolviert werden musste, kämpften gleich 81 Teilnehmer um die Podestplätze. Die Gesamtschule Marienheide stellte dabei mit 40 Startern die meisten Teilnehmer. In der männlichen Klasse siegte Benjamin Baumert (vereinslos/14:23 Minuten) mit einem hauchdünnen Vorsprung vor Jan Wittwer (Gesamtschule Marienheide/14:25 Minuten). In der weiblichen Klasse hatte Meike Moser (Die Truppe aus dem Wald/16:04 Minuten) die Nase vorne. Melina Runge (Gesamtschule Marienheide/17:17 Minuten) folgte auf dem zweiten Platz. Als schnellste Walkerin schloss Michaela Lückner das Rennen vor Svenja Masolle ab.
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