LOKALMIX

In Osberghausen wird probeweise wieder gestaut

lw; 09.09.2021, 16:35 Uhr
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Archivfoto: Lars Weber.
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In Osberghausen wird probeweise wieder gestaut

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lw; 09.09.2021, 16:35 Uhr
Engelskirchen - Abschluss der Instandsetzungsarbeiten am Dachwehr – Funktion wird seit dieser Woche überprüft – Fischtreppenbau verzögert sich noch etwas.

Von Lars Weber

 

Der Aggerverband hat die Instandsetzungsarbeiten und die Erneuerung der Beplankung am Dachwehr an der Staustufe Osberghausen abgeschlossen. Seit Dienstag finden dort nun erste Funktions- und Dichtheitsprüfungen statt. Im Rahmen dieser Überprüfungen erfolgt ein teilweiser Aufstau des Staubeckens, wie der Aggerverband mitteilt. Komplett wieder angestaut wird aber noch nicht. Dies werde erst der Fall sein, wenn nach erfolgter Prüfung auch der Müll aus dem Stauraum entfernt und entsorgt wurde.

 

Die Konstruktion des Dachwehres besteht aus einem Stahlskelett mit einer Beplankung aus Holz. Dabei bilden die Bauelemente einen Hohlraum. Der Hohlraum wird vom Wasser der Agger durchströmt. „Dabei ist die Konstruktion so angelegt, dass sich das Dachwehr bei hohen Wasserständen der Agger absenkt, um das festgelegte, permanent gleichbleibende Stauziel zu halten“, erklärt Wim Dissevelt, Abteilungsleiter Talsperren und Fließgewässer beim Aggerverband. „Bei geringen Wasserständen richtet sich das Dachwehr auf und staut die Agger.“

 

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Allerdings sei die 60 Jahre alte Holzbeplankung des Dachwehrs marode geworden. Unter anderem seien Holplanken vereinzelt morsch geworden und drohten zu brechen. „Im ungünstigsten Fall bestand die Gefahr, dass die Holzplanken aus der Stahlkonstruktion reißen und sich der Stauraum binnen kurzer Zeit leert und sich die Stahlkonstruktion bis zur Unbrauchbarkeit verzieht. Die schwallartige Entleerung des Stauraumes hätte zu einer Hochwasserwelle geführt“, so Dissevelt weiter und verweist auf das Hochwasser vom 14. Juli. Dieses hätte „vermutlich zum beschriebenen Versagen der altersbedingt maroden Konstruktion geführt und damit die Hochwassersituation unterhalb der Stauanlage noch verschärft“. Zu diesem Zeitpunkt war der Stauraum aufgrund der Arbeiten allerdings schon lange entleert.

 

Bei der Maßnahme, die im Februar begonnen wurde, habe der Aggerverband zudem den Korrosionsschutz der Stahlkonstruktion überarbeitet und Dichtungen erneuert. Dadurch sei die technische Lebensdauer der Wehranlage deutlich erhöht worden und der Hochwasserschutz für die Unterlieger langfristig sichergestellt, erklärt Dissevelt weiter. 200.000 Euro hat die Umsetzung gekostet.

 

Ebenfalls an der Staustufe geplant ist der Bau der Fischtreppe (OA berichtete). Im direkten Zusammenhang stehen beide Projekte aber nicht. „Während es sich bei der Sanierung des Dachwehres um eine betriebliche Maßnahme zur Sicherstellung der geregelten Wasserführung handelt, ist der Bau der Fischwanderhilfe eine Anpassung an gesetzliche Vorgaben.“ Ursprünglich sollten die Maßnahmen parallel ausgeführt werden. Aber durch die Rechtslage im Umwelt- und Wasserrecht seien deutlich mehr und längere Abstimmungsprozesse im Vorfeld der Genehmigung zum Bau der Fischwanderhilfe erforderlich. „Diese Abstimmungsprozesse stehen kurz vor ihrem Abschluss.“

 

Der Aggerverband rechnet demnach noch in diesem Jahr mit der Erteilung der endgültigen Genehmigung.  „Zurzeit läuft die Ausführungsplanung, parallel zum Genehmigungsverfahren, um möglichst noch dieses Jahr mit dem Vergabeverfahren zu starten.“ Der Bau kann dann nach Abschluss des Vergabeverfahrens starten.

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