LOKALMIX
Müllentsorgung: Stabile Preise in instabilen Zeiten
Oberberg – Der Bergische Abfallwirtschaftsverband beschließt neue Gebühren, die in den Kommunen nur minimal angehoben werden müssen.
Von Lars Weber
Überall steigen die Preise momentan. In dieser Krisenzeit hatte der Bergische Abfallwirtschaftsverband (BAV) bei seiner Versammlung am Freitag im Bergischen Energiekompetenzzentrum gute Nachrichten parat. Die Versammlung beschloss eine neue Gebührensatzung und neue Preise für die Entsorgung des Abfalls in den Verbandskommunen, die sich im Vergleich zum Vorjahr kaum unterschieden. Teils konnte man komplett auf Steigerung verzichten.
Einen Anteil an den guten Ergebnissen hatte der Erlös der AVEA aus Papier. Der BAV ist gemeinsam mit der Stadt Leverkusen Gesellschafter des Entsorgungsservice. Von 5,3 Millionen Euro sprach Geschäftsführerin Monika Lichtinghagen-Wirths. Die Erlöse sollen auch die Rücklage des Verbands aufbessern. „Eine schöne Sache“, so die Geschäftsführerin. Die Müllmenge im laufenden Jahr ist im Vergleich zu 2022 rückläufig. Ihrer Meinung nach schlage sich darin nieder, dass der Konsum der Bürger zurückgegangen ist. Für die Gebühren ist diese Rückläufigkeit, die vor allem seit dem Sommer zu erkennen ist, aber nicht in die Berechnung eingeflossen, damit die Städte und Gemeinden später keine überraschenden Nachzahlungen leisten müssen. „Das war eine Bitte aus den Kommunen, der wir nachgekommen sind.“
Bei der Gebührenbedarfsberechnung für das kommende Jahr zeigte Lichtinghagen-Wirths, dass der ermittelte Gebührenbedarf für das Jahr 2023 rund 40,92 Millionen Euro betrage im Vergleich zu 40,53 Millionen Euro für das laufende Jahr. Dies macht eine „Null-Runde“ bei den Behandlungsgebühren möglich. Bei den gemischten Siedlungsabfällen (Haus- und Sperrmüll, wilder Müll, Papierkorbentleerung), beim Bioabfall, beim Grünabfall, bei anderen nicht biologisch abbaubaren Abfällen und bei Straßenreinigungsabfällen werden die Preise nicht angehoben.
Für Städte und Gemeinde aus dem Oberbergischen Kreis wurde folgendes beschlossen: In der Stadt Hückeswagen steigen die Gebühren für die 120-Liter-Biotonne auf 81 Euro (2022: 80,70 Euro), für die 120-Liter-Restmülltonne auf 220,70 Euro (2022: 220,50 Euro). In Engelskirchen steigen die Gebühren für Biomüll pro Liter von 0,89 Euro auf 0,91 Euro und für den Restmüll von 1,83 Euro auf 1,88 Euro pro Liter. In der Gemeinde Reichshof kostet die 120-Liter Restmülltonne nächstes Jahr 238,80 Euro (2022: 224,40 Euro) und die 120-Liter-Biotonne 96 Euro (2022: 91,20 Euro). Leicht steigen auch die Gebühren in Radevormwald. Die 120-Liter-Biotonne kostet nun 108 Euro (2022: 105,60 Euro), die 120-Liter-Hausmülltonne 292,80 Euro (2022: 286,80 Euro).
Reinhold Müller, Mitglied der Verbandsversammlung, freute sich über die positive Entwicklung, nachdem man vor einem Jahr noch skeptisch in die Zukunft geschaut habe. „Es ist wichtig für die Bürger in dieser Zeit, dass keine großen Steigerungen nötig waren.“ Stabilität sei es, was die Menschen brauchen. Müller hofft, dass der Verband den „exzellenten Kurs“ beibehalten kann.
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