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Montaplast sichert sich langfristige Finanzierung
Morsbach - Nachdem Ende des vergangenen Jahres die Insolvenz abgewendet werden konnte, möchte sich das Unternehmen nun wieder in ruhigere Fahrwasser begeben - Zu welchen Umstrukturierungen es kommen könnte, ist noch unklar.
Der Automobilzulieferer Montaplast mit Hauptsitz in Morsbach ist bis Ende 2028 durchfinanziert. Die Geschäftsführung hat dazu eine entsprechende Vereinbarung mit den Banken und den Gesellschaftern abgeschlossen, wie aus einer Mitteilung hervorgeht. Damit könne das Unternehmen seine Restrukturierung wie geplant aus eigener Kraft umsetzen. Ende des vergangenen Jahres schrammte Montaplast noch knapp an der Insolvenz vorbei (OA berichtete). Welche Konsequenzen die Restrukturierung für die Mitarbeiter haben könnte, ist noch unklar.
„Die Unterstützung durch die Banken und vor allem die Gesellschafter ist ein großer Vertrauensbeweis – in das Potenzial unseres Unternehmens und in das Zukunftskonzept, das wir in den letzten Monaten erarbeitet haben“, betonte Montaplast-CEO Tom Graf, der gemeinsam mit CFO Christian Kuhn die erfolgreichen Finanzierungsverhandlungen geführt hat. „Damit haben wir die nötige finanzielle Planungssicherheit, um Montaplast in den kommenden drei Jahren wieder als wirtschaftlich starkes und wettbewerbsfähiges Unternehmen aufzustellen“, sagte Kuhn laut Mitteilung.
Wie viele Automobilzulieferer stehe auch der Kunststoffspezialist Montaplast wirtschaftlich unter Druck. Der Autoabsatz in den wichtigen Kernmärkten Europa und den USA stagniere. Hinzu kämen erheblich gestiegene Kosten für Rohstoffe und Energie sowie geopolitische Risiken. „Das Geschäft ist extrem anspruchsvoll geworden, und in der Zuliefererbranche findet ein harter Verdrängungswettbewerb statt“, betonte Graf. „Wir müssen uns als Unternehmen sehr schlagkräftig aufstellen, damit wir in diesem Marktumfeld weiter erfolgreich sind.“
Vor diesem Hintergrund habe die Geschäftsführung mit Unterstützung einer Beratungsgesellschaft ein Restrukturierungskonzept entwickelt. Das Konzept sieht vor, das Unternehmen innerhalb der nächsten drei Jahre wieder langfristig profitabel zu machen und vor allem die Effizienz und die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen. Graf machte deutlich, dass dies nicht ohne spürbare Einschnitte gehen wird.
Welche Einschnitte es geben könnte und ob es beispielsweise zu Werkschließungen oder zum Abbau von Personal kommen könnte, diese OA-Nachfrage konnte die beauftragte PR-Agentur zu diesem Zeitpunkt noch nicht beantworten. "Das Konzept liegt in den letzten Zügen. Wenn es komplett fertig ist, wird man dazu etwas sagen können."
Die Montaplast Gruppe gehört laut eigener Aussage zu den weltweit führenden Anbietern für Automobil-Kunststoffteile und -module. Die Gruppe beschäftigt weltweit etwa 4.900 Mitarbeiter an zehn Standorten, darunter rund 2.100 Mitarbeiter an drei Standorten in Deutschland.