LOKALMIX

Neue Bibliothek: Ein Gewinn für die Stadt

ks; 03.11.2025, 17:30 Uhr
Fotos: Peter Notbohm --- Bürgermeister Frank Helmenstein (M.) hat zusammen mit dem Technischen Beigeordneten Jürgen Hefner (r.) und seinem Nachfolger Raoul Halding-Hoppenheit das rote Band in der neuen Bibliothek durchschnitten.
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Neue Bibliothek: Ein Gewinn für die Stadt

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ks; 03.11.2025, 17:30 Uhr
Gummersbach – Am Freitag hat Frank Helmenstein bei seiner Abschiedstour durch Gummersbach die neue Bibliothek im Bergischen Hof eröffnet.

Zwischen dem offiziellen Festakt in der Halle 32 und dem Großen Zapfenstreich auf dem Gummersbacher Bismarckplatz (OA berichtete) gab es für Frank Helmenstein am vergangenen Freitag – und damit an seinem letzten Tag als Bürgermeister – noch einen ganz besonderen Termin: die Eröffnung der neuen Bibliothek im Einkaufszentrum Bergischer Hof. Und in gewisser Weise schloss sich damit ein Kreis: denn der Grundstein für den Umzug der Bücherei wurde am 30. November 2023 mit einem Beschluss des Stadtrats gelegt – und damit in der Sitzung, in der Helmenstein verkündete, bei der nächsten Kommunalwahl nicht mehr als Bürgermeister zu kandidieren.

 

Auf dem Weg von der Halle 32 rüber ins EKZ wurde Helmenstein von zahlreichen Menschen begleitet – allen voran vom Fanfarenzug Lieberhausen. Wer Helmenstein in den vergangenen 21 Jahren bei öffentlichen Terminen erlebt hat, der weiß, dass er sich gerne an Zitaten bediente. Das war bei seinem letzten Termin als Bürgermeister nicht anders. Zum Einstieg erinnerte er an Worte von John F. Kennedy und sagte: „Es gibt nur eins, was auf Dauer teurer ist als Bildung: keine Bildung.“ Helmenstein erzählte davon, viel Zeit in der Bücherei verbracht zu haben, als er selbst noch Schüler des damaligen Gymnasiums Grotenbach war, und sich oft zwei Jutebeutel voller Bücher mit nach Hause genommen zu haben.

 

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Zuletzt hätte ein Besuch der Bücherei eher etwas von Feuerzangenbowle gehabt, scherzte der ehemalige Bürgermeister bei der Eröffnung: „Man ging rein und war wieder in 1976.“ Die neue Bibliothek hingegen bietet eine ganz andere Atmosphäre: die Räumlichkeiten im ersten Stock der ehemaligen Karstadt-Filiale sind hell, modern, offen und einladend. Diverse Regale wurden in den vergangenen Wochen aufgebaut; voll bestückt waren diese am Freitag aber noch nicht. Darüber hinaus fehlt noch die Rückwand hinter dem Tresen, zahlreiche Polstermöbel in der Fläche sowie der Kinderbereich mit Spielhaus. Komplett fertig soll die neue Bibliothek spätestens Anfang Dezember sein.

 

Über 54.000 Medien, darunter 15.000 historische Schätze, wurden in den vergangenen Wochen katalogisiert, eingepackt und mit dem neuen RFID-Chips für die geplante Open Library ausgestattet (OA berichtete). Viele Nutzer waren dem Aufruf „Leiht uns leer!“ der Bücherei gefolgt, erklärte Christopher Suhr, Fachbereichsleiter für Kultur und Weiterbildung bei der Stadt Gummersbach. So wurden im Vorfeld von den etwa 5.500 aktiven Mitgliedern rund 15.000 Medien ausgeliehen, im Kinderbereich sollen es laut Büchereileiter Christian Bürgin sogar 60 bis 70 Prozent gewesen sein.

 

 

Am Freitag wurde ein symbolischer Ausleihvorgang mit Frank Helmenstein demonstriert (Fotos). Heute ist der reguläre Ausleihbetrieb wieder an den Start gegangen. Und auch eine Rückgabe der ausgeliehenen Medien ist seit heute wieder möglich. Trotzdem hat das Team der Bibliothek eine Bitte, nämlich „nicht alles auf einmal zurückzubringen“, sagte Christian Bürgin. Aktuell ist die neue Bibliothek montags, dienstags, donnerstags und freitags jeweils von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Ab dem Frühjahr 2026 soll die Bibliothek durch die Open Library auch außerhalb der klassischen Öffnungszeiten besucht werden können.

 

Im Rahmen der Eröffnung dankte Helmenstein vor allem drei Personen: Ulrike Rösner, Frédéric Ripperger, Geschäftsführer der Entwicklungsgesellschaft Gummersbach, und Michael Metgenberg, Eigentümer und Vermieter der Räumlichkeiten. „Auch dein Traum geht heute in Erfüllung“, sagte Helmenstein gerichtet an Ulrike Rösner, der ehemaligen Fachbereichsleiterin für Kultur. Und mit Blick auf Michael Metgenberg sagte er: „Das ist eine Win-win-Situation – für alle.“ Für den ehemaligen Bürgermeister wird es nun erstmal ein halbes Jahr Pause geben, bevor er sich dann für Kinder und junge Familien engagieren möchte. Eines ist aber schon jetzt klar: auch künftig wird er im EKZ zu sehen sein. „Auf Wiedersehen hier in der Bibliothek“, sagte er zum Abschluss.

 

[Zahlreiche Besucher kamen zur Eröffnung in die neue Bibliothek (unten). Der Spielbereich ist allerdings noch nicht fertig.]

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