HANDBALL
Nümbrecht ist am Ziel seiner Träume – Der Regionalligaaufstieg ist geschafft
Oberberg – Während bei Nümbrechts Handballern nach dem Kantersieg in Opladen die Sektkorken knallen, bleiben die HBD Löwen Oberberg gegen Mettmann vom Pech verfolgt - Die Handball-Oberliga wird präsentiert von ‚Sportsbar Lutter‘. (AKTUALISIERT)
TuS 82 Opladen II – SSV Nümbrecht 17:35 (7:17).
Die Nümbrechter sind am Ziel ihrer Träume. Drei Spieltage vor Ende der Saison verwandelte das Team von Trainer Manuel Seinsche den ersten Matchball im Kampf um den Oberligatitel und brachte damit auch den langersehnten Aufstieg in die Regionalliga in trockene Tücher. „Ich bin froh, dass Opladen angetreten ist und wir überhaupt gespielt haben, um es auch sportlich zu schaffen“, meinte Seinsche, der angesichts des dünnen Aufgebots der Gastgeber schon Sorge hatte, dass die Begegnung abgesagt werden könnte. Rund 200 Nümbrechter Anhänger machten die Auswärtspartie zu einem Heimspiel und tauchten die Opladener Sporthalle in ein blau-gelbes Fahnenmeer.
Angefeuert vom SSV-Anhang machten die Nümbrechter schon in der ersten Hälfte alles klar. Die Auftaktminuten verliefen allerdings holprig. „Wir haben uns zuerst schwergetan. Opladen ist ja auch eine Mannschaft, die nicht so schlecht bestückt ist“, sagte Seinsche, dessen Equipe in Minute 14 nur 6:5 in Front lag, dann aber die Schlagzahl erhöhte. Gegen die Betonabwehr der Nümbrechter bekamen die Hausherren anschließend kaum noch einen Stich und erzielten bis zur Pausensirene nur noch zwei Treffer. „Am Anfang hat und der Opladener Keeper noch einige Tore weggenommen. Wir haben uns in der Deckung dann noch kompakter aufgestellt und konnten die einfachen Tore machen.“
[Nach dem Abpfiff durfte die Sektdusche nicht fehlen. Der SSV Nümbrecht hat den Aufstieg in die Regionalliga geschafft.]
Nach der Pause begann das Schaulaufen für die Nümbrechter, die unter dem begeisterten Jubel und lautem Getrommel die Partie herunterspielten. „Es ist schön, dass wir die Gelegenheit hatten, alle Spieler zum Einsatz kommen zu lassen. Alle konnten sich noch einmal zeigen“, so Seinsche. Beim Abpfiff ließen die Nümbrechter Anhänger Konfetti von der Tribüne regnen. „Das Publikum war phänomenal. Es gab einiges zum Aufräumen. Wir können den Fans nur ein Riesendankeschön sagen, dafür, dass sie uns die gesamte Saison auf unserem Weg begleitet haben“, so Seinsche. Bis tief in die Nacht feierten die Sieger. Zum Schlafen blieb nur wenig Zeit. Bereits am Sonntagmorgen traf man sich beim Coach zum Frühstück. Am Sonntagmittag werden die Nümbrechter den Aufstieg mit einer Planwagentour durch den Heimatort feiern.
[Nümbrechts Tim Hartmann war mit sieben Treffern bester Werfer seiner Mannschaft.]
„Das alles zu realisieren, wird erst später kommen. Wir genießen jetzt den Moment. Ich kann nur allen danken, die an unserem Erfolg beteiligt waren. Stellvertretend meinem Co-Trainer Ingo Werblow, beim Torwarttrainer Sven Achenbach, unserem Fitnesscoach Christian Hebenstreit und der Physiotherapeutin Geli Hebenstreit und natürlich dem Vorstand des Vereins, der im Hintergrund den Weg bereitet hat. Sie haben alle einen Riesenanteil und haben sich den Erfolg verdient“, so Seinsche. Die Saison sei allerdings noch nicht zu Ende. „Wir freuen uns, dass wir noch drei Spiele haben und wollen so weitermachen. Wir haben die Motivation, die Saison ungeschlagen zu Ende zu bringen und dann auch die Kirsche auf die Tore zu setzen. Wir haben mit dem Pokalfinale ja noch ein Highlight.“
SSV Nümbrecht: Tim Hartmann (7), Harald Roth (6/4), Jannik Lang (4), Marcel Miebach, Tobias Schröter (3), Dominik Donath, Benedikt Opitz, Fabian Benger, Sebastian Stürmann (je 2). (thg)
HBD Löwen Oberberg – Mettmann-Sport 18:19 (11:13).
Geradezu ungläubig starrten die Handballer der HBD Löwen Oberberg nach dem Schlusspfiff auf die Anzeigentafel. Im Abstiegskampf der Oberliga bleibt das Team von Maik Thiele vom Pech verfolgt. Wieder einmal blieb eine kämpferische Leistung unbelohnt und Mettmann entführte mit 19:18 beide Punkte vom Epelberg. Das einzig Positive aus Sicht der Oberberger: Auch die Verfolger aus Cronenberg und Opladen gingen leer aus. Mancher Löwen-Spieler suchte nach dem Schlusspfiff die Schuld bei den Schiedsrichtern, das war Trainer Thiele allerdings deutlich zu einfach: „Sie haben auf beiden Seiten viel zu viel zugelassen, aber das war nicht der Grund, warum wir dieses Spiel verloren haben.“
[Grund zu düsterer Miene gab es für Nümbrechts Trainer Manuel Seinsche (r.) und Torwart Tom Rydzewski (2. v. r.) eigentlich nicht.]
In einer torarmen Partie hatten die Hausherren zwölf Sekunden vor dem Ende den Siegtreffer auf der Hand, doch Marcel Neese scheiterte bei seinem Comeback nach monatelanger Pause am gegnerischen Keeper. Der schaltete schnell, spielte einen letzten langen Pass, den Mettmanns Dominic Völl quasi mit der Schlusssirene mit seinem vierten Tor veredelte. „Das ist jetzt das dritte oder vierte Mal diese Saison, dass wir in der Schlussphase einfach Pech haben. Aber man muss auch sagen, dass wir die letzten zwei Minuten in Überzahl agieren und es nicht schaffen, das vernünftig auszuspielen“, ärgerte sich Thiele über mehrere Fehler.
[Nümbrechts Sebastian Stürmann kann von der Abwehr des TuS 82 Opladen II nicht am Wurf gehindert werden.]
Schon in den Anfangsminuten geizten beide Teams mit Toren. Über 2:5 (14.) kamen die Oberberger zwar zum 5:5-Ausgleich (18.), über 8:10 (23.) und 11:11 (28.) blieb Mettmann aber dauerhaft in Führung. Die erste Hälfte endete mit einem Knall: Der bis dahin ungewohnt blasse Anthony Hudak-Domokos traf seinen Gegenspieler beim direkten Freiwurf im Gesicht. Die logische Konsequenz: die rote Karte. Doch dieser Rückschlag ließ die Oberberger noch enger zusammenrücken. Den zweiten Durchgang durfte man als wahre Schlacht bezeichnen, in der beide Abwehrreihen dominierten. Fabio Brogno hatte nach Abpfiff eine blutige Lippe und auch Olivier Goergen blieb nach einem Schlag auf den Kehlkopf mehrere Minuten lang die Luft weg.
[Fabian Benger traf beim Nümbrechter Sieg zweimal.]
„Kämpferisch war das absolut top“, fand auch Thiele, dessen Team über 14:13 (38.), 15:17 (48.) und 18:17 (56.) sein Kämpferherz zeigte. Garanten dabei sicherlich auch die beiden Torhüter Alen Caber (Quote: 34 Prozent) und der spät eingewechselte Dominik Rau (Quote: 66 Prozent) in den Schlussminuten. Doch die Belohnung blieb aus. „Wir hatten die große Chance, den Vorsprung auf Cronenberg auszubauen, lassen sie aber wieder aus“, sinnierte Thiele. Sechs Punkte sind im Liga-Endspurt noch zu vergeben, den Löwen steht im Kampf um den Relegationsrang weiter das Wasser bis zum Hals. Dem neuen Meister aus Nümbrecht gratulierte Thiele dann aber auch noch: „Eine absolut verdiente Meisterschaft.“ (pn)
HBD Löwen: Thorben Schneider (5), Marcel Mesenhöler (4), Philip Sauer (4/4), Olivier Goergen (2), Marko Köster, Fabio Brogno, Till Malek (je 1).
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