FUSSBALL
Kontinuität im Kreisvorstand – Kommt die Kreisliga B-Reduzierung früher?
Oberberg – Auf dem Kreistag des Fußballkreises Berg wurde die Führungsriege um den Vorsitzenden Jürgen Liehn für vier Jahre im Amt bestätigt – Anpassung der Staffelgrößen in der Kreisliga B zur kommenden Saison wird geprüft.
Der Vorstand des Fußballkreises Berg bleibt für weitere vier Jahre im Amt. Auf dem Kreistag im Lindlarer Kulturzentrum wurde die Mannschaft um den Vorsitzenden Jürgen Liehn von den anwesenden Delegierten einstimmig wiedergewählt. Gegenkandidaten gab es keine. Die einzige Veränderung im "inneren Zirkel": Die Frauenfußballbeauftragte Sabrina Thomanek verzichtete aus privaten Gründen auf eine erneute Kandidatur. Die Nachfolge tritt Laura Geusa, die bereits seit einigen Jahren Mitglied des Spielausschusses ist, an.
Schatzmeister Wolfgang Pütz war zu Beginn der vergangenen Legislaturperiode noch einmal kommissarisch eingesprungen, weil der beim letzten Kreistag gewählte Kandidat den Posten erst gar nicht antrat. Pütz bleibt vorerst mit an Bord, wird aber wohl in zwei Jahren endgültig aufhören. Bis dahin soll ein neuer Schatzmeister feststehen. Auch das Kreissportgericht um den Vorsitzenden Stefan Flock setzt seine Tätigkeit in der bisherigen Besetzung fort.
[Christian Will (stellvertretender Kreisvorsitzender, li.) und FVM-Präsident Dr. Christos Katzidis (re.) mit den Geehrten: Stefan Flock (v.li.), Yannik Kremer Urrea, Sabrina Thomanek, Fabian Baldauf, Gerold Gawrisch, Gerhard Dittich und Jürgen Liehn.]
Liehn blickte, verbunden mit lobenden Worten an seine Crew („Vielen Dank für eure hervorragende Arbeit und dass wir als Fußballkreis Berg so gut dastehen“), auf seine ersten drei Jahre als Vorsitzender zurück und wagte eine kurze Vorausschau auf die künftigen Herausforderungen.
Der Kreis hat zuletzt enorme Fortschritte bei der großen Baustelle Schiedsrichtermangel gemacht. Das Potenzial an Referees sei um 26 Prozent erhöht worden. Dadurch könnten nun auch wieder (mehr) Spiele in der Kreisliga C und Kreisliga D sowie in der Jugend mit Unparteiischen besetzt werden. Im Dialog wurden mit den Vereinen im Schiri-Untersoll Ideen entwickelt, aus der Besetzungstalsohle herauskommen. Seinen Dank richtete Liehn an die Mitglieder des Schiedsrichterausschusses für deren Bemühungen.
Anschließend wartete der alte und neue Vorsitzende mit einer Überraschung auf. Er schlug vor, die insbesondere in den vergangenen beiden Jahren durch Mannschaftsrückzuge gebeutelte Kreisliga B bereits zur kommenden Saison auf 14 Teams pro Staffel zu reduzieren – ein Schritt, der eigentlich erst zur Spielzeit 2026/2027 in Erwägung gezogen werden sollte. Aufgrund der Entwicklungen in der jüngsten Vergangenheit sei der Handlungsbedarf aber akut, betonte Liehn.
Die Reduzierung der Staffelgrößen zum jetzigen Zeitpunkt würde sich auch deshalb anbieten, weil aufgrund der Rückzüge keine zusätzlichen Absteiger notwendig wären. Allerdings ist - in Absprache mit dem Fußballverband - noch zu klären, ob eine solche kurzfristige Änderung der Durchführungsbestimmungen statutenkonform ist. Des Weiteren will der Vorstand die Vereine über die DFB-Postfächer detaillierter über das Vorhaben informieren. Mit einer Entscheidung ist in der Vorstandssitzung in der kommenden Woche zu rechnen.
[Alle Wahlen fielen einstimmig aus.]
Liehn sprach ferner über den kreisübergreifenden Spielbetrieb im Frauenfußball. Während der Kreis Berg in diesem Bereich gut aufgestellt ist und sogar – als einziger Fußballkreis im FVM – eine Kreisliga B anbietet, gibt es anderswo nicht genügend unterklassige Mannschaften für einen eigenständigen Ligabetrieb. Der Kreischef zeigte sich bei diesem Thema offen, schloss aber eine Aufteilung der Frauen-Kreisliga A in beispielsweise eine West- und eine Ost-Staffel kategorisch aus, sollten Starter aus anderen Fußballkreisen hinzukommen.
Ein weiteres Zukunftsthema wird laut Liehn die vielerorts anstehende, meist kostenintensive Sanierung der Kunstrasenplätze sein.
[Der Kreistag fand im Kulturzentrum Lindlar statt.]
Vor dem Wahlprozedere gab es von den eingeladenen Rednern viele warme Worte für den Kreisvorstand und die Klubvertreter, für deren Engagement sich Tobias Schneider (stellvertretender Landrat des Oberbergischen Kreises), Ulrich Heimann (stellvertretender Landrat des Rheinisch-Bergischen Kreises und Vorsitzender des Kreissportbundes Rhein-Berg) und Cordula Ahlers (Kämmerin der Gemeinde Lindlar) bedankten. Sie hoben zudem die wichtige soziale Bedeutung der Arbeit in den Vereinen hervor.
Dies tat auch der Präsident des Fußballverbandes Mittelrhein, Dr. Christos Katzidis, in seinem Grußwort. Würde man den Stundenaufwand, den die Ehrenamtlichen in NRW jährlich durchschnittlich leisten, mit dem Mindestlohn honorieren, käme eine Summe 21 Milliarden Euro zusammen. Ohne die ehrenamtliche Arbeit vor Ort „wären noch mehr Kommunen pleite“, so Katzidis, der für einen engen Schulterschluss zwischen den Sportvereinen und der Politik warb.
Der FVM mit seinen inzwischen 450.000 aktiven und passiven Mitgliedern müsse sich stetig weiterentwickeln, um auch in Zukunft ein attraktives Angebot für jeden bieten zu können, so der Präsident weiter. So gelte es unter anderem, die Trainerausbildung und die Talentförderung weiter zu intensivieren und zugleich die gesellschaftliche Relevanz des Fußballs zu verdeutlichen. Dem Kreisvorstand im Allgemeinen und Jürgen Liehn im Speziellen sprach Katzidis seinen ausdrücklichen Dank aus.
Mehrheitlich angenommen, zur Weiterleitung an den Verband, wurde ein bereits im Jahr 2023 gestellter Antrag des TuS Marialinden, die Quotientenregel abzuschaffen und stattdessen wieder Relegationspartien um den Aufstieg durchzuführen. Auf Kreisebene ist dies gängige Praxis, auf FVM-Ebene wurden die Entscheidungsspiele schon vor geraumer Zeit abgeschafft.
Vorstandswahlen
1. Vorsitzender: Jürgen Liehn (wie bisher)
Stellvertretender Vorsitzender: Christian Will (wie bisher)
Geschäftsführer und DFBnet-Koordinator: Ralf Zimmermann (wie bisher)
Schatzmeister: Wolfgang Pütz (bisher kommissarisch)
Spielausschussvorsitzender: Gerhard Dittich (wie bisher)
Vorsitzender Freizeit- und Breitensport: Alfons Arnoldy (bisher kommissarisch)
Frauenbeauftragte: Laura Geusa (für Sabrina Thomanek)
Mädchenfußballbeauftragter: Georg Jesinghaus (bisher kommissarisch/bereits vorher gewählt)
Vertreterin der jungen Generation: Paula Kaltenbach (für Nico Kuhbier)
Vorsitzende Ausbildungsausschuss: Conny Pothmann (benannt, wie bisher)
Vorsitzender Schiedsrichterausschuss: Cem Sayilgan (bereits vorher gewählt, wie bisher)
Vorsitzender Jugendausschuss: Thomas Engelberth (bereits vorher gewählt, wie bisher)
Vorsitzender Kreissportgericht: Stefan Flock (wie bisher)
Beisitzer Kreissportgericht: Christoph Linhart, Peter Wagner, Giuseppe di Dio, Thomas Wieseler, Julian Neu (alle wie bisher)
Beisitzer Spielausschuss (müssen noch vom Vorstand bestätigt werden): Gerold Gawrisch, Uwe Herbrig, Alfons Arnoldy (alle wie bisher)
Ehrungen
WDFV-Jugendleiterehrenabzeichen in Silber
Yannik Kremer Urrea
FVM-Verdienstnadel in Silber
Sabrina Thomanek
FVM-Ehrennadel in Silber
Gerold Gawrisch, Jürgen Liehn
FVM-Ehrennadel in Gold
Stefan Flock, Gerhard Dittich
Ehrenmitglied der Jugend
Fabian Baldauf
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