BLAULICHT
Neue Rettungswachen: Wieder Rückenwind bei Suche nach Flächen
Oberberg – Eine Änderung im Landesentwicklungsplan macht es möglich, entsprechende Einrichtungen im Außenbereich bauen zu dürfen.
Von Lars Weber
Mittlerweile ist es vier Jahre her, dass der Kreistag den aktualisierten Rettungsdienstbedarfsplan verabschiedet hat. Ein wichtiger Auftrag an die Verwaltung: Um die vorgegebenen Hilfsfristen einhalten und um neue Fahrzeuge unterbringen zu können, müssen zahlreiche neue Rettungswachen gebaut oder die bestehenden Gebäude erweitert werden. Seitdem läuft die Suche nach geeigneten Standorten auf Hochtouren. Einige Erfolgen konnten seitdem vermeldet werden (OA berichtete hier und hier), in manchen Kommunen schien sich der Kreis aber die Zähne auszubeißen bei der Suche. Nun soll eine Änderung im Landesentwicklungsplan die entscheidende Wende bringen.
Besonders schwierig gestaltete sich die Suche bislang in Radevormwald oder auch in Engelskirchen, wo schon diverse Grundstücke zur Debatte standen. Letztlich hatte sich aber jede Option zerschlagen. Im vergangenen November ging der Kreis sogar mit seiner Suche in die Öffentlichkeit und bat die Bevölkerung um Mithilfe (OA berichtete). Bestenfalls in Engelskirchen-Hardt oder angrenzend, 3.400 bis 3.600 Quadratmeter groß, und an einer an einer Hauptverkehrsstraße gelegen beziehungsweise mit guter Anbindung an die L 136. Die Faktoren zeigten schon: Nur ein Grundstück zu haben, reicht nicht. Die richtige Lage, um bei den Hilfsfristen auch tatsächlich Verbesserungen zu erreichen, ist ebenso entscheidend – und engt die Suche enorm ein. Zumal nicht jeder einer Rettungswache in der direkten Nachbarschaft haben möchte.
Vollzug gemeldet werden konnte in Engelskirchen noch nicht. Aber Kreisbaudezernent Felix Ammann informierte im Bauausschuss darüber, dass die Zuversicht wieder größer geworden ist. Denn der aktualisierte Landesentwicklungsplan NRW erlaube es nun wieder, solche Wachen privilegiert im Außenbereich zu bauen. „Das ist eine sehr gute Entwicklung für uns“, sagte Ammann. „Das hilft uns, wo die Suche noch schwierig war.“ Und nicht nur das: Die Entwicklung erlaube es auch, die Wachen bestenfalls strategisch noch sinnvoller zu platzieren, als dies noch mit der alten Regelung möglich gewesen sei.
Sowohl für die Problemkinder Radevormwald und Engelskirchen würden aktuell mehrere Grundstücke geprüft, unter anderem gehe es um die Erschließungsmöglichkeiten. Ammann hofft jedenfalls, bald einen Haken an die Suche machen zu können.
In anderen Kommunen ist der Kreis schon weiter. In Lindlar-Linde ist ein Grundstück im Außenbereich schon gefunden. In Bergneustadt, Hückeswagen und Eckenhagen seien die Areale schon gesichert, dort gehe es jeweils nun darum, dass das Planungsrecht geschaffen werde. In Waldbröl, Morsbach und Marienheide ist Ammann zuversichtlich, dass noch dieses Jahr die Bauanträge eingereicht werden können.
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