SOZIALES

45.000 Euro für die Schuldnerberatungen

ls; 02.12.2020, 16:40 Uhr
Foto: Leif Schmittgen --- Die Vertreter von Sparkasse und Schuldnerberatungen trafen sich heute Mittag in Wipperfürth, um den symbolischen Scheck zu übergeben.
SOZIALES

45.000 Euro für die Schuldnerberatungen

  • 0
ls; 02.12.2020, 16:40 Uhr
Oberberg - Oberbergische Sparkassen unterstützen drei Institutionen im Kreis - Durch das Geld wird der Etat der Einrichtungen gedeckt.

Von Leif Schmittgen

 

45.585 Euro werden in diesem Jahr an die drei Schuldnerberatungen im Kreis von den Oberbergischen Sparkassen ausgeschüttet. Das Geld stammt aus dem 1998 eingerichteten Fonds zur Mitfinanzierung der Institutionen und wird jährlich je nach Größe der Einrichtungen landesweit verteilt. Seitdem wurden in NRW über 63 Millionen Euro an die verschiedenen Einrichtungen vergeben.

 

„Das ist eine gute Gelegenheit, die wichtige Arbeit der Schuldnerberatungen in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken“, nannte der Regionaldirektor für Oberberg, Gunter Derksen, den aus seiner Sicht wichtigsten Grund für die Zusammenkunft in der Geschäftsstelle der Kreissparkasse Köln in Wipperfürth. Unterstützt wurde er bei der symbolischen Scheckübergabe vom Vorstandschef der Sparkasse Gummersbach, Frank Grebe, und Marc Illner von der Sparkasse Radevormwald-Hückeswagen. Die Vertreter der beteiligten Beratungsstellen nutzen derweil die von Derksen genannte Öffentlichkeitsplattform und warben für ihre Arbeit.

 

WERBUNG

Peter Rothausen vom Caritasverband meinte, dass in den vergangenen Monaten viele Soloselbstständige und Kleingewerbetreibende Beratungsbedarf suchten. „Diese Menschen fallen bei Auftragswegfall oft sofort in Hartz IV“, so der Caritas-Chef. Normalerweise liege der Beratungsschwerpunkt bei Privatpersonen. Umso mehr freute er sich über die Finanzspritze von rund knapp 15.000 Euro für seinen Verband. Kristina Schüttler von der Diakonie des Kirchenkreises an der Agger (circa 16.200 Euro Zuschuss) warnte unter anderem vor der Schuldenfalle „Kreditkarte“, mit der das eigentliche Problem des Schuldenaufbaus nur verlagert werde und zudem oftmals hohe Zinsen anfallen.

 

Schuldnerberatungen

 

Jeder zehnte Erwachsene in Deutschland ist überschuldet. Das sind fast 7 Millionen Menschen. Oftmals geraten sie besonders im Internet an unseriöse Berater, die für ihre Dienste viel Geld verlangen. Alle beteiligten Vertreter warnten heute vor solchen Angeboten und verwiesen auf die „Bundesarbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung“, wo seriöse Schuldnerberatungen zu finden sind. Oftmals helfen die Mitarbeiter dort, den Betroffenen viele Alltagssorgen zu nehmen.

 

meine-schulden.de

 

Ein weiteres Problem von Schuldnern sei, dass sie sich oft von dubiosen Eintreibern unter Druck setzten lassen. „Wichtig ist, dass die Lebenshaltungskosten für Strom und Heizung gedeckt sind“, so  Schüttler. Alles andere sei zunächst zweitrangig. Alwine Pfefferle, die für die AWO knapp 14.000 Euro entgegennahm, meinte, dass die Experten zu Themen beraten, von denen der Schuldner oft nichts wisse und er deshalb in weitere Fettnäpfchen treten könnte.

 

So nehmen die Schuldnerberatungen zum Beispiel Kontakt zu Gläubigern auf und stoßen dort auf mehr Kompromissbereitschaft als bei Privatpersonen. Unterschiedlich sind die Eindrücke bei der Zusammenarbeit mit den Jobcentern: Während man im Kreissüden die gute Zusammenarbeit und kurze Kommunikationswege lobte, sei es in der Kreismitte oft schwierig, wenn es zum Beispiel um Antragsstellungen gehe.

KOMMENTARE

0 von 800 Zeichen
Jeder Nutzer dieser Kommentar-Funktion darf seine Meinung frei äußern, solange er niemanden beleidigt oder beschimpft. Sachlichkeit ist das Gebot. Wenn Sie auf Meinungen treffen, die Ihren Ansichten nicht entsprechen, sehen Sie von persönlichen Angriffen ab. Die Einstellung folgender Inhalte ist nicht zulässig: Inhalte, die vorsätzlich unsachlich oder unwahr sind, Urheberrechte oder sonstige Rechte Dritter verletzen oder verletzen könnten, pornographische, sittenwidrige oder sonstige anstößige Elemente sowie Beschimpfungen, Beleidigungen, die illegale und ethisch-moralisch problematische Inhalte enthalten, Jugendliche gefährden, beeinträchtigen oder nachhaltig schädigen könnten, strafbarer oder verleumderischer Art sind, verfassungsfeindlich oder extremistisch sind oder von verbotenen Gruppierungen stammen.
Links zu fremden Internetseiten werden nicht veröffentlicht. Die Verantwortung für die eingestellten Inhalte sowie mögliche Konsequenzen tragen die User bzw. deren gesetzliche Vertreter selbst. OA kann nicht für den Inhalt der jeweiligen Beiträge verantwortlich gemacht werden. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen oder nicht zu veröffentlichen.
WERBUNG