TIPPS
Woher kommen Bläschen auf der Zunge?
Oberberg - Jeder Mensch kennt Erkältungsbläschen auf der Zunge, doch die wenigsten wissen, woher sie stammen. Grundsätzlich gibt es verschiedene Arten von Bläschen, die auf der Zunge auftauchen und entstehen können und genauso mannigfaltig sind ihre Ursachen.
Die natürlichen Bläschen
Die Zunge eines Menschen hat keine glatte Oberfläche, sondern viele kleine Erhebungen, diese nennt man Papillen. Diese werden zuerst einmal in vier verschiedene Unterkategorien unterteilt:
· Papillae filiformes oder auch Fadenpapillen
· Papillae fungiformes oder auch Pilzpapillen
· Papillae foliatae oder auch Blattpapillen
· Papillae vallatae oder auch Wallpapillen
Alle Papillen außer die Fadenpapillen enthalten Geschmacksknospen und haben noch weitere Aufgabenverteilungen. Meist befinden sich die Fadenpapillen hinten und die Pilzpapillen seitlich an der Zunge sowie an der Zungenspitze. Die Blattpapillen sitzen direkt an den Seiten der Zunge auf der Rückseite vor den Wallpapillen.
Zungenbläschen können sich vergrößern
Wall- sowie Blattpapillen sind normalerweise mit dem bloßen Auge zu erkennen. Doch auch diese können anschwellen und noch größer werden. Häufig sind Reizungen oder Entzündungen, aber auch Krankheiten der Grund hierfür. Der Zustand der kurzzeitigen Vergrößerung wird vorübergehende linguale Papillitis genannt. Die Ursachen können von einem Biss auf die Zunge, Allergien und Chemikalien bis hin zu Mangelernährung, Alkoholkonsum oder Rauchen alles Mögliche sein. Es gibt jedoch zusätzlich noch andere Bläschen auf der Zunge, welche eher aussehen wie Beulen. Diese Beulen können als Blasen, Geschwüre und Schwellungen auftreten. Die Ursachen hierfür sind oft Aphten, bakterielle Infektionen, Herpes oralis oder Störungen des Immunsystems. Im schlimmsten Fall kann es sich um Mundhöhlenkrebs handeln, wobei die meisten Bläschen absolut harmlos sind.
Es gibt 3 Erkrankungen, die Bläschen besonders häufig auslösen
Aphten
Aphten sind Bläschen an der Mundschleimhaut, sie gehören zu den am meisten auftretenden Beschwerdebildern im Mundraum. Fast jeder erkrankt im Laufe seines Lebens daran. Sie bilden sich auf der Innenseite der Wange, unter der Zunge oder am Zahnfleisch und sind meist sehr klein, oft unter einem Zentimeter. Ihr Erscheinungsbild ist sehr typisch, sie sind außen rot und in der Mitte weiß bis gelblich verfärbt. Meist sind diese sehr schmerzhaft und im schlimmsten Fall können sie sich zu offenen Geschwüren entwickeln. Auch wenn die Schmerzen nach 7 – 10 Tagen verschwinden, können Aphten selbst bis zu drei Wochen oder länger bleiben und Unwohlsein hervorrufen. Die Ursachen für Aphten sind oft Stress, hormonelle Schwankungen oder eine Schwächung des Immunsystems. Solange sie sich nicht entzünden, sind sie völlig harmlos, sollten jedoch ärztlich untersucht werden.
Candidose
Oder auch bekannt als Soor, ist eine durch den Candida-Pilz ausgelöste, übermäßige Wucherung. Der Pilz selbst kommt natürlich im Mund vor und sorgt im Normalfall nicht für Probleme. Wenn jedoch die Bakterienflora, die die Mundschleimhaut schützt, beschädigt oder aus dem Gleichgewicht gebracht wird, kann dies zu der Wucherung führen. Medikationsbedingte Mundtrockenheit, Antibiotika oder schlecht sitzende zahnmedizinische Prothesen können diese Störungen auslösen. Die klassischen Symptome einer Pilzinfektion im Mund sind:
· Weißer, käsig aussehender Pilzbefall
· Lungenbläschen
· Rotes und entzündetes Gewebe
· Pilzherde
· Eingerissene, gerötete Mundwinkel
Die Candidose ist unbedingt konsequent zu behandeln und kann so nach sieben bis vierzehn Tagen wieder rückläufig sein. Sollten sie jedoch nicht verschwinden, wiederholt auftreten oder länger als die Durchschnittszeit bleiben, empfehlen Mediziner Tests zur Untersuchung möglicher weiterer Erkrankungen. So können diese Infektionen Hinweise für Diabetes, HIV oder Krebs sein. Doch nicht nur in diesem Fall können Untersuchungen der Mundschleimhaut oder des Speichels hilfreich sein. So gibt es einige Studien, die davon ausgehen, dass sich über den Speichel einige Erkrankungen untersuchen lassen. Hier wird über eine präventive Untersuchungsmaßnahme nachgedacht, da viele Menschen häufiger zu ihrem Zahnarzt als Hausarzt gehen, besonders in jungen Jahren.
Verletzungen der Zunge
Verletzungen der Zunge können zu Wunden führen, die Bläschen sehr ähnlich sehen. So können zum Beispiel durch zu heiße Getränke, Verbrennungen und damit Blasen auf der Zunge entstehen. Auch kleine Schnitte durch Kartoffelchips oder leichte Verätzungen durch Lebensmittelchemikalien oder zu viele zu saure Speisen können die Zungenoberfläche verletzen. Jegliche Verletzungen müssen nicht schlimm sein, können jedoch auch zu schmerzhaften Geschwüren werden, deren Heilung viel Zeit in Anspruch nimmt. Einen Grund zur Besorgnis gibt es aber auch hier, nur im Falle einer Infektion. Falls die Zunge eher empfindlich ist, sollten Lebensmittel, die die Zungenoberfläche verletzen, vermieden werden. Des Weiteren sollte im Rahmen der täglichen Mundhygiene eine Mundspülung oder warmes Salzwasser verwendet werden, um die Heilung zu fördern und die natürliche Bakterienflora der Mundschleimhaut zu schützen.
Prävention ist der beste Schutz
Egal zu welcher Art von Bläschen sie gehören, alle lassen sich weitgehend vermeiden durch präventive Maßnahmen. Bekannte Auslöser sollten vermieden werden, bei Vollkontakt Sportarten sollte ein Mundschutz getragen werden und eine umfangreiche Mundhygiene betrieben werden.
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