POLITIK
Planungsstart für Millionenprojekt Grundschule steht bevor
Wiehl – Standort in Marienhagen soll baulich und pädagogisch den aktuellen Anforderungen angepasst werden – Unterschiedliche Varianten denkbar.
Von Lars Weber
Vor rund sechs Jahren bekannte sich die Wiehler Politik zum Grundschulstandort Marienhagen. Aufgrund sinkender Schülerzahlen hieß es damals: Entweder wird die Einrichtung geschlossen oder in einen Schulverbund mit der Grundschule im Hauptort aufgenommen. Die Entscheidung fiel einstimmig. Eine Konsequenz daraus war den Verantwortlichen damals schon klar: Dass in Marienhagen – das Hauptgebäude stammt aus dem Jahr 1961 - auch baulich in absehbarer Zeit etwas passieren muss. Nun soll es bald in die Planung gehen. Bei der Sitzung des Bauausschusses gestern im Rathaus ist eine Machbarkeitsstudie vorgestellt worden. Angeregt dazu hatten die Fraktionen von CDU und SPD.
Noch bevor die Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben worden war, hatten sich die Schulleitung, die Lehrer, Erzieher und die Mitarbeiter der Stadtverwaltung zusammengetan, um mit Blick auf moderne pädagogische Konzepte ein qualifiziertes Raumprogramm zu entwickeln, dass den neuen Platzbedarf abbilden soll. Im Vergleich zu den aktuell verfügbaren Flächen von rund 950 Quadratmetern würden demnach fast 400 Quadratmeter mehr benötigt. Dieses Ergebnis machte schon deutlich: Mit einer reinen Sanierungsmaßnahme kommt die Stadt in Marienhagen nicht weit.
Das ausführende Büro, das für die Machbarkeitsstudie verantwortlich war, erarbeitete nun zwei mögliche Varianten, wie Tim Vogel aus dem Schulamt gestern ausführte. Bei der ersten würde das Bestandsgebäude saniert, umgebaut und mit einem Erweiterungsbau vergrößert, sodass auch die OGS ihren Platz hätte. Dafür würde der in den 90er-Jahren errichtete Pavillon abgerissen.
Dieses Bauwerk würde auch bei der zweiten Variante weichen – dann aber zusammen mit dem Hauptgebäude. Es wäre also Platz auf dem Berg, ganz neu zu planen. Möglich seien hier zwei voneinander getrennte Gebäude oder aber ein großer Baukörper in L-Form.
Finanziell liegen die Varianten durchaus weit auseinander, wobei Fachbereichsleiter Andreas Zurek stark betonte, es hier mit reinen Schätzungen auf Grundlage von Baupreisindizes zu tun zu haben. Demnach würden für die Sanierungsvariante rund 2,9 Millionen Euro anfallen. Die Kosten für die zweite Variante variieren je nach Bauweise zwischen 4,5 und 4,6 Millionen Euro. Interimskosten für eine zeitweise Unterbringung der Schüler seien bei diesen Schätzungen noch nicht inklusive.
Die Machbarkeitsstudie habe vor allem Aufschluss darüber geben sollen, ob das an neuen pädagogischen Konzepten ausgerichtete Raumprogramm am aktuellen Standort umsetzbar ist. Da dies positiv beantwortet werden konnte, soll nun bald die nächste Phase gezündet werden. Im nächsten Haushalt der Stadt sollen daher Gelder für die konkrete Planung eingestellt werden. Wird der Haushalt mit dieser Position verabschiedet, könne die Stadt 2024 damit beginnen. Wann dann wirklich Bagger anrücken, steht selbstredend noch nicht fest. „Jedenfalls noch nicht im kommenden Jahr“, stellte Zurek klar.
Bürgermeister Ulrich Stücker freute sich, dass 2017 die Entscheidung für den Standort getroffen wurde. Es sei der richtige Beschluss gewesen – auch mit Blick auf den Zuzug in den umliegenden Orten, der seitdem stattgefunden habe. „Die Investitionen werden sich dort lohnen.“ Die Schülerzahlen sind gemäß des Schulentwicklungsplans am Grundschulstandort Marienhagen inzwischen sehr stabil, im vergangenen Schuljahr besuchten 96 Kinder die Einrichtung.
Verkehr an der Schule
Diverse Maßnahmen zur Verbesserung der Situation der Grundschulkinder in Marienhagen sind Teil des Schulwegsicherungskonzepts, das für sämtliche Schulstandorte Wiehls erstellt wurde und sich in der Umsetzung befindet. Während manche Aufgaben – wie ein Grünschnitt für bessere Sicht oder Tempo 30 in der Straße Zum Böckelte – schnell umgesetzt wurden, erfordern manch andere Maßnahmen sehr viel mehr Zeit, wie Kai-Philipp Czyrny gestern referierte. Besonders, wenn andere Baulastträger wie der Landesbetrieb Straßen-NRW involviert sind. Bürgermeister Stücker bezeichnete die Diskussionen als „Ringen in dieselbe Richtung“. Auf der 18 Maßnahmen umfassenden Liste stehen zum Beispiel eine Querungshilfe an der Marienhagener Straße oder die Prüfung einer Einbahnstraßenregelung in der Straße Im Blumengarten.
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