HANDBALL
Trotz toller Moral chancenlos
Oberberg - Die Marienheider Gesamtschüler sind beim Handball-Landesfinale der Schulen ausgeschieden - Lob gab es vom Trainer trotzdem.
Von Leif Schmittgen
Gestern war beim Handball-Landesfinale der Mädchen aus oberbergischer Sicht Spannung bis zur letzten Minute in der Luft (OA berichtete). Heute standen die entscheidenden Gruppenbegegnungen der Jungen auf dem Spielplan in der Gummersbacher SCHWALBE arena. Für den einzigen oberbergischen Vertreter, die Gesamtschule Marienheide, war früh klar, dass die Trauben für die Teilnahme am Bundesfinale in Berlin (3. bis 7. Mai) sehr hoch hingen. Denn Trainer und Sportlehrer Thomas Möller musste gleich fünf Ausfälle von Leistungsträgern hinnehmen, die entweder zu Lehrgängen mit der Nationalmannschaft unterwegs waren oder verletzungsbedingt fehlten.
[Die Einstellung der Marienheider Handballer passte auch gegen den späteren Sieger aus Solingen.]
In der Wettkampfklasse II (entspricht B-Jugend) hagelte es dann erwartungsgemäß Niederlagen gegen die hochkarätig besetzten Teams aus Minden (6:19) und Herne (12:19). Auch gegen den späteren Turniersieger und Bundesfinalisten der Friedrich-Albert-Lange-Schule aus Solingen wurde man klar in die Schranken gewiesen (5:21) und belegte in der Endabrechnung den vierten und letzten Platz. Auch wenn Müller mit den Rahmenbedingungen haderte, hatte er Verständnis für die Ausgangslage. „Man kann bei der Planung keine internationalen Wettkämpfe im Auge haben“, kommentierte er die Terminüberschneidungen.
Er lobte zudem die tolle Moral und den Kampfgeist der durch „Nachwuchskräfte“ aufgestockten Mannschaft. „Die Jungs haben wirklich alles gegeben“, freute sich Möller nach dem letzten Gruppenspiel über das couragierte Auftreten seiner Schützlinge. Besonders bitter für den seit 2016 in Marienheide tätigen Handballlehrer: Vor zwei Jahren hatte man sich noch das Ticket in die Bundeshauptstadt gesichert, das Finale war seinerzeit allerdings pandemiebedingt ausgefallen. Teile des damaligen Teams waren heute ebenfalls in der Halle, allerdings mischten sie sich unter die rund 300 Zuschauer auf den Rängen und feuerten gemeinsam mit der schuleigenen Trommel-AG ihre Nachfolger auf dem Spielfeld kräftig an.
Bärbel Nohl vom Oberbergischen Kreis freute sich über weitere Unterstützung der Gesamtschule Marienheide, die Sportklasse hatte während beider Turniertage für das Catering in der SCHWALBE arena gesorgt. Bereits zum achten Mal in Folge hatte Nohl das Turnier unter dem Motto „Jugend trainiert für Olympia“ gemeinsam mit einem Organisationsteam auf die Beine gestellt. Sie geht auch davon aus, dass der Ausscheidungswettkampf der jeweils besten Teams aus den Regierungsbezirken Köln, Düsseldorf, Lippe und Arnsberg (Münster war nicht angetreten) im nächsten Jahr wieder in Gummersbach stattfindet.
„Die Rahmenbedingungen sind hier in allen Bereichen optimal“, hatte sie sich auch vom Veranstalter der Landesstelle für den Schulsport, Dr. Andreas Schmiegel, bestätigen lassen. Er wohnte der Siegerehrung genauso bei wie der eben von den Paralympics aus Peking zurückgekehrte Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes, Friedhelm Julius Beucher. Grußworte gab es außerdem vom stellvertretenden Landrat Tobias Schneider. Hagen Jobi und Anja Lepperhoff waren für den Kreissportbund (KSB) vertreten und die VfL-Profis Bruno Eickhoff sowie Mathis Häseler überbrachten ihre Glückwünsche an alle Teilnehmer. Alle oberbergischen Teilnehmer erhielten noch ein Extrabonbon: Eintrittskarten für das inzwischen ausverkaufte Länderspiel der Handballnationalmannschaft gegen Ungarn am kommenden Samstag in der SCHWALBE arena. In der Wettkampfklasse III (C-Jugend) setzte sich übrigens ebenfalls das Team der Friedrich-Albert-Lange-Schule durch.
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