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Turmeinweihung: Mit 550 Metern Unnenberg wieder höchster Punkt Oberbergs
(ab/20.7.2001-17:50) Von Anna-Maria Beekes
Marienheide - Heute fand die Einweihung des neuen Aussichtsturmes, der auch als Mobilfunkanlage von e-plus dient, statt.


Trotz des schlechten Wetters hatten sich viele Besucher eingefunden, als um etwa 14:30 Uhr schließlich die Vorstellung des Turmes begann. Neben dem "Heier" Bürgermeister Uwe Töpfer war auch sein Gummersbacher Kollege Paul-Gerhard Schmitz mit Stellvertreterin Rita Sackmann erschienen. Für das leibliche Wohl wurde durch die "Turmgaststätte Unnenberg", die von der Familie Aghte unterhalten wird, und einen auf dem Gelände aufgestellten Bierwagen gesorgt. Musikalisch untermalt wurde das Ereignis durch die Band "Bambis".
Zunächst begrüßte Jürgen Kleine, Besitzer von Grund und Boden, Eigentümer des Gaststättengebäudes und Organisator der Veranstaltung, alle Gäste und gab sein Bedauern darüber, dass aufgrund der Wetterlage nicht wie geplant ein Heißluftballon zur Feier des Anlasses starten konnte, kund.
Nach ein paar einführenden Sätzen zum Turmbau dankte Kleine der Firma e-plus herzlich für ihre Unterstützung und übergab das Wort anschließend an deren Sprecher Dieter Darfschlag. Der erklärte, dass der Bau des neuen Aussichtsturmes, der etwa eine Million Mark gekostet hatte, für e-plus eine lohnende wirtschaftliche Investition gewesen sei. In etwa 40 Metern Höhe über dem Boden befindet sich auf dem insgesamt 45 Meter hohen Turm eine Mobilfunkanlange von e-plus, überdies sind dort optionale Flächen für weitere Mobilfunkteilnehmer vorhanden.

Darfschlag berichtete, er sähe in der neuen Anlage eine zukunftssichere Einrichtung. Der Turm solle im Übrigen noch grün angestrichen werden, damit er sich harmonischer in die Landschaft einfüge.
Anschließend übernahm Bürgermeister Töpfer das Wort. Nachdem er der Familie Kleine für ihre Einladung zur Turmeinweihung gedankt hatte, ging er auf den historischen Hintergrund des Neubaus ein: Der alte Unnenberger Turm, der bereits 1932 von Lokalpatriot Fritz Dinstühler gebaut worden war, war letztendlich so marode geworden, dass er im Januar dieses Jahres abgerissen werden musste. "Den Titel des höchsten Punktes Oberbergs haben wir solange gern an unseren Nachbarn Gummersbach abgegeben", flachste Töpfer. Der Bau des neuen Turmes, der den Unnenberg sogar als höchsten Punkt des Regierungsbezirkes auf etwa 550 Meter "wachsen" ließ, dauerte ein gutes halbes Jahr.

Weiter erklärte Töpfer, er hoffe auf ein über Marienheide hinausgehendes Interesse an dem neuen Aussichtsturm. Es sei unter Umständen sogar möglich, eine überregionale Ausschilderung des Turmes als höchsten in Nordrhein-Westfalen zu erreichen, was tourismuspolitisch ein sehr wichtiger Schritt sein würde.

Nach diesen Kurzreden durfte der neue Unnenberger Aussichtsturm zum ersten Mal bestiegen werden - und das zur Feier des Tages kostenlos. Demnächst wird als Aufstiegspreis ein Euro berechnet werden. Auf den 170 Treppenstufen des 73 Tonnen schweren Turmes war eindeutig ein leichtes Schwanken zu merken, was einige Besucher zunächst verunsicherte. Doch diese konnten schnell beruhigt werden: Der Turm dürfe nicht völlig starr stehen, da er sonst aufgrund der Höhe bei starkem Sturm oder Erdbeben sofort "umknicken" würde.



