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Eine Geschichte von Freundschaft
(nis/28.10.2006-0:05) Von Nina Schmitt
Wiehl Gefühlvolle Aufführung des Schau-Spiel-Studios Oberberg begeisterte die Zuschauer Schauspieler erzählten eindrucksvoll die Geschichte von der kleinen 'Momo' und ihrem Kampf gegen die grauen Herren.

Anhaltender Beifall zeigte die Begeisterung des Publikums, die sich zur Premiere von Momo (nach Michael Ende) im Schau-Spiel-Studio Oberberg eingefunden hatte. Anderthalb Stunden lang zeigten die Darsteller ein unterhaltsames Stück, das die Geschichte der kleinen Momo (Angi Voßköhler) erzählt. Die taucht irgendwann in einer friedlichen Stadt ohne Eltern und einer Geschichte auf. Liebevoll wird sie von den Einwohnern empfangen und nistet sich im alten Amphitheater ein. Schon bald merken die Menschen: Seit Momo da ist, klären sich alle Streitigkeiten viel schneller auf, spielen die Kinder (Annalena Bauer, Niklas Remmel) wieder viel schöner miteinander.

Doch eines Tages tauchen die grauen Herren (Matthias Vorländer, Jürgen Lesse und Marcus Frensch) in der Stadt auf. Sie wollen den Menschen ihre Zeit stehlen und zeigen jedem Bürger auf, mit welchen sinnlosen Sachen er seinen Tag vergeudet. Und so kommt es bald, dass beispielsweise Frau Fusi (Angela Harrock) das behinderte Nachbarskind nicht mehr besucht, die Kinder nicht mehr mit Momo spielen und überhaupt niemand mehr Zeit für den anderen hat. Zusammen mit ihren Freunden, Beppo Straßenkehrer (Ferdinand Feldmann) und Gigi (Marco Frensch) durchschaut sie den Plan der grauen Herren und organisiert spontan eine Kinderdemo. Doch nun ist sie für die Männer gefährlich, und die wollen sie kurzerhand verschwinden lassen. Da kommt ihr unerwartet die Schildkröte Kassiopeia (Bärbel Stinner) zur Hilfe, die ihr im Nirgendhaus erklärt, was die Zeit ist und wo sie herkommt. So machen sich die Beiden auf, die Zeitdiebe zu verscheuchen. Doch dazu muss die Zeit angehalten werden.

Das Stück unter der Regie von Dr. Kristin Kunze erzählt die schöne Geschichte von Freundschaft, Zusammenhalt und was passiert, wenn man nicht mehr genug Zeit füreinander hat. Die Schauspieler überzeugen in ihren Rollen. Authentisch stellt Voßköhler das Kindliche und gleichzeitig die Reife Momos dar, wenn sie um ihre Freunde bangt oder hilft, einen Streit aufzulösen. Unübertroffen auch Stinner als weise Schildkröte, die grauen Herren und Miriam Otto in einer Doppelrolle als Polizistin und Wirtin. Fabelhaft meisterten auch Vorländer und Bauer ihre zwei Figuren, Frensch sah man sogar in drei verschiedenen Rollen, zwischen deren Charakteren er problemlos wechselte. Das Stück des Schau-Spiel-Studios Oberberg spricht Jung und Alt gleichermaßen an und ist einen Besuch allemal wert.
Weitere Aufführungen finden statt am: 28. Oktober, 29. Oktober, 1. November, 2. November, 3, November, 8. November, 10. November, 15. November, 21. November, 22. November, 23. November, 29. November, 1. Dezember, 7. Dezember, 8. Dezember, 13. Dezember, 15. Dezember, 16. Dezember sowie am 20. Dezember jeweils um 16 Uhr.
