JUNGE LEUTE
„Diese Wahl ist nicht erst ab 18!“
Gummersbach – Am Städtischen Lindengymnasium wird zum ersten Mal die Juniorwahl durchgeführt – Politisches Interesse der Schüler wächst.
Von Mika Härtel
„Diese Wahl ist nicht erst ab 18!“– So steht es auf einem Plakat am Haupteingang des Städtischen Lindengymnasiums in Gummersbach (SLG), denn heute und morgen dürfen alle Schüler ab der Jahrgangsstufe 7 bis zur Oberstufe bei den Juniorwahlen ihre Stimme abgeben. Das Projekt wird im Zuge der Bundestagswahl durchgeführt und soll eine Simulation für die Jugendlichen darstellen. Ziel der Aktion ist es, das politische Bewusstsein der Jugendlichen zu stärken und ihnen demokratische Prozesse auf praxisnahe Weise näherzubringen.
[Eine richtige Wahlurne sowie Stimmzettel gibt es bei der Juniorwahl auch.]
Referendar Sebastian Stelp und Lehrerin Alina Winnerlich hatten die Aktion zusammen mit den Schülervertretern und einigen weiteren Schülern organisiert. „Im Zuge der Europawahl 2021 hatte ich das schon mal an einer anderen Schule begleitet“, erklärt Stelp. Die Idee wurde von der gemeinnützigen Organisation „Kumulus“ ins Leben gerufen. Dort kann jede Schule das Material kostenlos, wie zum Beispiel Wahlzettel, Plakate oder Wahlurnen, anfragen.
Am Lindengymnasium ist es das erste Mal, dass die Juniorwahl stattfindet. Die Schüler haben sich darauf im Unterricht durch Informationsveranstaltungen, Präsentationen über die einzelnen Parteien und den Wahl-O-Mat vorbereitet. „Nach der Ankündigung, dass die Juniorwahlen stattfinden, haben sich die Schüler aber schon unabhängig vom Unterricht selbst informiert. Man hört es auch auf dem Pausenhof, wie sich über die Wahl ausgetauscht wird“, so Winnerlich.
[In der Wahlkabine können die Schüler ihr Kreuz setzen.]
Schülersprecherin Eda ist selbst auch politisch interessiert und unterstützt das Projekt. „Die Wahl wird von allen sehr ernst genommen. Wir als Schülervertreter haben auch selbst Aufklärungsprogramme zur Demokratieförderung gestaltet“, sagt sie. Einige Schüler hätten normalerweise bei der nächsten Bundestagswahl ihre Stimme abgeben können. „Durch den besonderen Fall, dass die Wahl vorgezogen wurde, können viele jetzt doch nicht wählen gehen“, sagt Stelp. Auch Jasper ärgert das: „Ich habe fünf Tage nach der Bundestagswahl Geburtstag und werde 18. Jetzt ist die Juniorwahl sozusagen eine Generalprobe.“
660 Wahlzettel hat Stelp bei „Kumulus“ angefordert, die den Stimmzetteln für Sonntag sehr ähneln. Auch die Direktkandidaten für den Oberbergischen Kreis stehen auf dem bläulichen Papier. Er rechnet mit über 600 freiwilligen Teilnehmern am SLG und über zwei Millionen bundesweit. Am Donnerstag werden die Stimmen ausgezählt und das Resultat an den Verein zurückgeschickt. „Kumulus“ und auch das Orga-Team des SLG hoffen dann am Sonntag auch in der Tagesschau erwähnt zu werden und dass das Gesamtergebnis eingeblendet wird.
[Die Wahlplakate hingen im ganzen Schulgebäude verteilt.]
Wie die Schüler am SLG gewählt haben, soll im Laufe des Donnerstags auch auf OA veröffentlicht werden.
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