Gummersbach - Am Lindengymnasium fand heute ein von der Polizei geleiteter Kurs gegen sexualisierte Gewalt statt - Selbstvertrauen sollte gestärkt werden.

Von Leif Schmittgen

 

Wo beginnt eigentlich sexualisierte Gewalt und wo hört sie auf? Diese Grenzen sind wohl fließend: „Prinzipiell aber“- vertraut man auf die Worte von Polizist Frank Winkler - „entscheidet ihr ganz allein, was ihr nicht wollt“, gab der Bezirksbeamte heute den Mädchen in der Aula des Lindengymnasiums mit auf den Weg. Gemeinsam mit Sabrina Maar von der Kriminalprävention war die Präventionsveranstaltung gegen sexuelle Übergriffe, die sich heute an die Mädchen der Klassen 7 bis 9 richtete, kurzfristig auf Bitte der Schule initiiert worden. Hintergrund war ein einschlägiger Vorfall, den eine Gymnasiastin vor einigen Wochen auf dem Schulweg ereilte.

 

Schnell nahm die Mittelstufenkoordinatorin Daniela Meier zum zuständigen Beamten Kontakt auf und binnen drei Wochen hatten sich 83 der 147 Schülerinnen für den heutigen Kurs angemeldet. Dabei ging es in erster Linie darum, den Jugendlichen zu vermitteln, sich zu trauen, "Nein" zu sagen und in brenzlichen Situationen, zum Beispiel durch lautes Rufen, die Aufmerksamkeit der Umgebung auf sich zu ziehen. „Dazu gehört Mut zum Widersprechen“, weiß Winkler aus Erfahrung und diese versuchte er den Schülerinnen zu vermitteln. Für den Fall, dass es nicht bei verbalen Übergriffen bleiben sollte, hatten die beiden Beamten einige Kniffe für die jungen Teilnehmerinnen parat, wie man sich aus diesen Situationen befreit. „Es gibt bei Männern einige Stellen, die besonders wehtun“, sagte Winkler.

 

Unter anderem demonstrierte er gemeinsam mit seiner Kollegin, wie man sich effektiv aus einem Angriff von hinten befreit. Wie Schulleiter Markus Niklas berichtete, soll der Präventionskurs künftig für Schüler jeden Alters und Geschlechts am Gymnasium im Jahresrhythmus angeboten werden.