JUNGE LEUTE

Nicht nur digital: Arbeitsagentur berät wieder vor Ort

pn; 05.10.2021, 13:49 Uhr
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Fotos: Peter Notbohm ---- Das Team der Arbeitsagentur berät heute junge Menschen vor dem Kino-Center in Gummersbach.
JUNGE LEUTE

Nicht nur digital: Arbeitsagentur berät wieder vor Ort

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pn; 05.10.2021, 13:49 Uhr
Oberberg – Der Berufsberatungsbus der Agentur für Arbeit parkt heute am Gummersbacher Forum – Junge Menschen können sich über Ausbildung und Beruf informieren.

Von Peter Notbohm

 

Ausbildung, Studium oder doch Plan B? Mit dieser Frage müssen sich viele junge Menschen beschäftigen – sie ist wegweisend für das weitere Leben. Doch viele von ihnen wissen noch nicht, welchen Beruf sie ergreifen wollen. Die Corona-Pandemie hat in den vergangenen anderthalb Jahren die meisten Praktika in vielen Firmen ausfallen lassen, auch Messen waren nicht möglich. Vielen Schülern fehlt die Orientierung in welchem Berufsfeld sie ihre Stärken, Schwächen oder Vorlieben haben. Um diesen jungen Menschen Optionen aufzuzeigen, ist seit dem 14. September der Beratungsbus der Agentur für Arbeit Bergisch Gladbach im gesamten Agenturbezirk unterwegs. Ob auf Marktplätzen, in Fußgängerzonen oder direkt an den Schulen - überall beantworten die Berufsberater der Agentur für Arbeit die Fragen der Interessierten.

 

Zu diesen zählt auch der 17-jährige Tim aus Nümbrecht (Foto). Der Sekundarschüler aus Nümbrecht kam heute mit seiner Mutter ans Gummersbacher Forum, um das Angebot einer individuellen Einzelberatung wahrzunehmen. Der Beratungsbus steht hier den gesamten Tag vor dem Kinocenter. Seine Schule verfüge zwar eigentlich über ein sehr gutes Vorbereitungssystem auf den Berufsstart, sagt er, doch auch er hier waren die Folgen von Corona zu spüren. Außer dem großen dreiwöchigen Orientierungspraktikum fand kaum etwas statt in den vergangenen anderthalb Jahren. „Praktika in Firmen zu kriegen, war sehr schwierig“, sagt der Nümbrechter, der zwar gerne alte Autos restaurieren würde, vornehmlich aber etwas im Handwerk sucht. Von der Beratung vor Ort erhofft er sich ein breiteres Bild seiner Optionen am Ausbildungsmarkt und wie sein Einstieg ins Berufsleben aussehen kann.

 

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Berufsberaterin Martina Neukirch kennt die Probleme und Sorgen der Jugendlichen und weiß, dass viele angesichts der Pandemie-Folgen frustriert sind. Sie geht mit ihm zunächst die Basics durch: Wo liegen die Vorlieben und wie sehen die Noten aus? Dass Tim nicht der beste Schüler ist, sei nicht zwingend ein Problem. „Wichtig ist es, für einen Beruf zu brennen“, erklärt sie ihm im Gespräch. Auch rät sie ihm dazu, sich für die anstehenden Herbstferien noch um ein Praktikum zu kümmern. „Bei schlechten Noten ist das die beste Gelegenheit nicht nur in einen Beruf hineinzuschnuppern, sondern auch um einen Arbeitgeber von sich zu überzeugen“, ergänzt sie. Eine potenzielle Alternative sei zudem das Berufsvorbereitungsjahr, in dem junge Menschen noch einmal die Möglichkeit haben, viele Berufsfelder zu sondieren. Der junge Nümbrechter fühlte sich nach dem Gespräch jedenfalls gut informiert und will in Kontakt mit Arbeitsagentur bleiben.

 

[Foto: Agentur für Arbeit ---- Gerade vor Schulen - hier in Lindlar - herrschte reges Interesse am Angebot der Arbeitsagentur.]

 

Bei der Agentur für Arbeit ist man froh, mit dem Bus wieder mobil sein dürfen. Während Corona gab es zwar viele digitale Angebote, das direkte Gespräche von Angesicht zu Angesicht könne aber selbst ein Einzelgespräch per Zoom-Konferenz nicht ersetzen. Besonders an den Schulen und Berufskollegs hat Neukirch gemerkt, dass die Schüler froh sind, sich unmittelbar vor Ort wieder ein Bild machen zu können. Die Arbeit der Berufsberater hat sich dabei allerdings ein wenig verändert. „Durch die fehlenden Praktika hat sich unser Ansatz von der direkten Beratung mehr zur Orientierung verschoben“, erklärt sie. Wer schon eine abgeschlossene Ausbildung in der Tasche hat, kann sich am Beratungsbus ebenfalls informieren: Auch eine Mitarbeiterin des Arbeitgeber Service steht für Fragen zur Verfügung.

 

Dass die Arbeitsagentur sich insgesamt weiterentwickelt hat, zeigt auch ihr Virtual Reality (VR)-Angebot. Mittels VR-Brillen stellen Firmen ihre Berufe und Betriebe heutzutage über die Agentur noch wesentlich plastischer vor. Auch die Digitalangebote gibt es weiter. Gerade Bundeswehr und Polizei werben und rekrutieren auf diesem Weg. Der Beratungsbus steht am heutigen Dienstag noch bis 18 Uhr vor dem Gummersbacher Forum, am 7. Oktober parkt er von 13:30 Uhr bis 16 Uhr am Marktplatz in Morsbach.

 

Weitere Informationen zur Berufsberatung der Agentur für Arbeit gibt es hier.

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