Oberberg - OA hält die Leser über die Neuigkeiten auf dem Laufenden.

In Nümbrecht werden Spätfolgen bei Corona-Erkrankten untersucht (Mittwoch, 13:37 Uhr)

 

Weltweit verdichten sich die Hinweise, dass Corona teils gravierende neurologische Spätfolgen auslösen kann. Die Dr. Becker Rhein-Sieg-Klinik in Nümbrecht behandelt bereits erste Patienten/innen mit solchen Folgeschäden. Der Chefarzt Dr. Robin Roukens sieht Parallelen zur Spanischen Grippe und mahnt, das Virus ernst zu nehmen. Dies teilt die Dr-Becker-Rhein-Sieg-Klinik mit.

 

Roukens und sein Team behandelten derzeit insgesamt fünf Patienten, die Corona-bedingte neurologische Spätfolgen aufweisen. Häufig seien Störungen des Geruchs- und Geschmackssinns, Konzentrationsstörungen oder das Erschöpfungssyndrom, die sogenannte Fatigue. „Aber auch Lähmungen im Rahmen von Nervenentzündungen, die durch Corona ausgelöst wurden, haben wir hier schon gesehen“, fasst Roukens zusammen. Die internationale Studienlage bestätigt die Beobachtungen des Neurologen, heißt es weiter. In einer aktuellen Studie aus Italien wiesen laut Mitteilung 87% der Erkrankten im Nachgang noch neurologische Symptome auf. Über die Hälfte der Betroffenen klagten über Müdigkeit beziehungsweise Fatigue. Weitere Beschwerden seien Beeinträchtigungen des Geruchssinns (ca. 16 Prozenz), Geschmacksstörungen (ca. elf Prozent), Kopfschmerzen (ca. zehn Prozent) und Schwindel (ca. fünf Prozent).

 

Roukens erkennt hier Parallelen zur Spanischen Grippe. Auch 1918 hatte die Virusinfektion vor allem zu anhaltenden Müdigkeitssymptomen bei den Betroffenen geführt. Ein Jahrzehnt lang litten über eine Million Menschen unter der „Enzephalitis lethargica“, auch Europäische Schlafkrankheit genannt. Obwohl es inzwischen andere Therapieansätze als früher gibt, mahnt der Chefarzt, das Virus ernst zu nehmen. Die Schäden, die es anrichten kann, sind sehr viel gravierender als beispielsweise bei einer Grippe. Wir alle sollten uns und andere davor schützen und die Abstands- und Hygieneregeln weiterhin einhalten.“

 

Drei neue Corona-Fälle (Mittwoch, 10:35 Uhr)

 

Der Oberbergische Kreis meldet am heutigen Mittwoch drei neue laborbestätigte Corona-Fälle. Seit Beginn der Pandemie wurden damit im Oberbergischen Kreis 580 Personen positiv auf SARS-CoV-2 getestet. Davon konnten bereits 523 Personen gesund aus der Quarantäne entlassen werden. 39 Personen aus elf der 13 oberbergischen Kommunen sind aktuell positiv auf SARS-CoV-2 getestet. Sie befinden sich in angeordneter Quarantäne.

 

Die Lage im Oberbergischen (Stand: Mittwoch, 19. August/0 Uhr)

 

Sieben-Tage-Inzidenz im Oberbergischen Kreis: 9,5

Laborbestätigte Fälle seit Beginn der Pandemie: 580
Aktuell positiv getestet (in angeordneter Quarantäne): 39

Bereits genesen und aus der Quarantäne entlassen: 523

Verstorben: 18
Kontaktpersonen ersten Grades in angeordneter Quarantäne: 189

Kontaktpersonen zweiten Grades in vorsorglicher häuslicher Isolation: 52

 

Anzahl der aktuell positiv getesteten Fälle nach Kommunen

Bergneustadt: 1 Person
Engelskirchen: 2 Personen
Gummersbach: 12 Personen
Hückeswagen: 2 Personen
Lindlar: 3 Personen
Marienheide: 2 Personen

Morsbach: 0 Personen
Nümbrecht: 3 Personen
Radevormwald: 6 Personen
Reichshof: 6 Personen
Waldbröl: 0 Personen
Wiehl: 1 Person
Wipperfürth: 1 Person

 

Weitere Informationen: www.obk.de/coronavirus
Verlauf des Infektionsgeschehens im Oberbergischen Kreis: www.obk.de/coronazahlen

 

Hier geht's zum Ticker vom Dienstag.

 

Alle Angaben ohne Gewähr.