LOKALMIX

Drehbuchautor zu Gast im SEVEN

ks; 01.02.2023, 09:00 Uhr
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Fotos: Katharina Schmitz, Bob Heinemann (2) --- (v.l.) SEVEN-Kinoleiter Reinhard Elschner, Medienberaterin Christina Otto und Mardochée Ndombele, Assistent des Kinoleiters, bei den SchulKinoWochen.
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Drehbuchautor zu Gast im SEVEN

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ks; 01.02.2023, 09:00 Uhr
Gummersbach – Der Kölner Autor Rüdiger Bertram kam im Rahmen der SchulKinoWochen NRW ins Kinocenter.

„Der Film macht das, was er machen soll: Er bewegt die Kinder“, sagte Rüdiger Bertram. Der Kölner ist Kinder- und Drehbuchautor, hat unter anderem die Romanvorlage für den Kinofilm „Der Pfad“ geschrieben, der im Rahmen der SchulKinoWochen NRW im SEVEN gezeigt wird. Am Montag kam Bertram für ein Filmgespräch nach Gummersbach und tauschte sich mit den Schülern aus. Erwartet wurde er von rund 100 Jugendlichen, die wissbegierig Fragen stellten.

 

[Rüdiger Bertram (Bild) hat das Drehbuch zum Film „Der Pfad“ zusammen mit Co-Autorin Jytte Merle-Böhrnsen geschrieben.]

 

Die SchulKinoWochen haben in Gummersbach schon seit Jahrzehnten Tradition. Vor dem Bau des Kinocenters auf dem Steinmüllergelände seien diese im Burgtheater veranstaltet worden, erzählte Kinoleiter Reinhard Elschner. Sechs Filme seien aus einem umfangreichen Pool für unterschiedliche Altersklassen ausgewählt worden. Los ging es bereits am vergangenen Donnerstag. „Wir zeigen jeden Film jeden Tag“, so Elschner. Dabei sei ihm wichtig, jedes Jahr Filme dabei zu haben, die die NS-Zeit und den Holocaust thematisieren – „damit das nicht in Vergessenheit gerät.“ Neben „dem Pfad“ läuft im SEVEN unter anderem auch „Der Passfälscher“ – Filme, die den Nerv der Zeit treffen.

 

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Wie wichtig die SchulKinoWochen sind, machte Bertram deutlich. So sehen die Schüler Filme, die sie sich sonst womöglich nicht anschauen oder ihr Taschengeld dafür ausgeben würden. „Der Pfad“ spielt im Jahr 1941. Thematisiert wird die Flucht unbegleiteter Kinder und Jugendlicher. „Das ist keine alte Geschichte“, sagte Bertram mit Blick auf die aktuellen Geschehnisse in der Welt. 2013 hat der Kölner Autor angefangen, an dem Drehbuch zu arbeiten. Aufgrund einer nicht gesicherten Finanzierung widmete er sich dann zunächst dem gleichnamigen Roman. 2020 sei die Finanzierung geschlossen worden, noch im Herbst konnte mit den Dreharbeiten begonnen werden – mitten in der Pandemie.

 

Das gestrige Filmgespräch moderiert hat Christina Otto. Die Kölnerin ist Medienberaterin sowie als Grundschullehrerin tätig. Sie kennt nicht nur den „Den Pfad“, sondern auch den Autoren Bertram, der mehrfach Lesungen an der Grundschule gegeben hat. Otto erhofft sich, dass die Schüler erkennen, was für ein schlimmes Schicksal Menschen erleben können – und nach dem „Erlebten“ auch in Aktion treten. Mit der Schulklasse ins Kino zu gehen sei nicht nur ein unterhaltsamer Zeitvertreib. Die dort vermittelten Inhalte samt anschließender Besprechung würden den Schülern nachhaltig im Kopf bleiben, davon ist auch Mardochée Ndombele, Assistent des Kinoleiters, überzeugt.

 

„Der Pfad“ hat neben dem Deutschen Filmpreis in der Kategorie Kinderfilm auch den Kindertiger, den Preis für das beste Drehbuch für einen deutschen Kinderfilm, gewonnen. Der Hauptdrehort lag in Spanien, ein weiterer Drehort in der Nähe von Engelskirchen. Im vergangenen Februar kam „Der Pfad“ in die Kinos – auch in Gummersbach. „Zehn Tage später ist in der Ukraine der Krieg ausgebrochen“, so Bertram. Das habe sich auch auf die Besucherzahlen ausgewirkt. Rund 100.000 Menschen hätten den Film bislang im Kino gesehen, und es kommen stetig mehr hinzu – auch bei den SchulKinoWochen in Gummersbach.

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