Marienheide – Luise Rüggeberg liefert mit ihrem Buch „Restlos aufgekocht“ Rezepte und Tipps gegen die Verschwendung von Lebensmitteln.

Kochen ist Luise Rüggebergs Leidenschaft. In den Ferien hat sie oft in einer Restaurantküche gearbeitet und sich damit etwas Geld verdient. Da hat sie aber auch gesehen, wie viele Lebensmittel im Müll gelandet sind. Ob Gemüseschalen, Eiweiß oder auch der Strunk des Brokkoli: Weggeschmissen worden sei vor allem dann, bevor der Gast sein Essen bekommen hat. „Da habe ich angefangen, die Reste mit nach Hause zu nehmen“, erzählte die 23-Jährige im Gespräch mit OA. Während die Röschen der Brokkoli an die Gäste gingen, hat Luise die Strünke mitgenommen und diese dann für Pizza, Pasta oder auch Hackfleisch genutzt.

Doch irgendwann seien dabei so viele Reste zusammengekommen, dass ihr die ganze Sache über den Kopf gewachsen ist, sie regelrecht Ohnmachtsgefühle bekommen habe. Nach ihrem Abitur an der Freien Waldorfschule Oberberg in Gummersbach zog es Luise Rüggeberg für ein Studium der Wirtschaftspsychologie von Marienheide nach Bielefeld. Auch dort ist sie in ihrem Umfeld auf Lebensmittelverschwendungen gestoßen – und hat sich immer mehr über das Thema informiert. Dass der Großteil der Lebensmittelabfälle in Deutschland in privaten Haushalten entsteht, sei für sie schwer vorstellbar gewesen: das kannte Luise Rüggeberg in ihrer Familie nicht.

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Mit der Zeit sei die Idee entstanden, ein Kochbuch zu schreiben und damit zu zeigen, wie einfach das Kochen mit Resten sein kann, aber auch, wie das restlose Kochen machbar ist. Im März 2021 hat Luise Rüggeberg mit dem Konzept des Buches begonnen und sechs Monate später dafür das erste Rezept gekocht. 21 Monate hat sie an dem Buch geschrieben, im Juni 2024 ist „Restlos aufgekocht“ erschienen. Darin bietet die 23-Jährige – abgestimmt auf die vier Jahreszeiten – mehrere Wochenpläne, erklärt ihren Grundsatz, warum Reste Feste bringe und stellt die Gewürze vor, mit denen sie besonders gerne arbeitet.

[Der Reiskuchen mit karamellisierten Möhren und Joghurtsauce gehört zu den Lieblingsrezepten der Autorin.]

Ein Rezept hat es der Marienheiderin dabei besonders angetan: ein Reiskuchen mit karamellisierten Möhren und Joghurtsauce. „Das ist eines der ersten Rezepte, das ich für das Buch geschrieben habe. Außerdem ist es super simpel, man braucht nur eine Pfanne und man kann den Reiskuchen gut aus Resten machen – ein Gericht mit Wow-Effekt“, erklärte Luise Rüggeberg. Und als Tipp zeigt die 23-Jährige in ihrem Buch, was man mit einem übriggebliebenen Eigelb machen kann. Das nutzt sie zum Beispiel gerne für ein Tiramisu, vermengt es dafür mit Vanillezucker sowie Quark, Marscarpone oder auch Joghurt.

[Das Kochbuch ist online sowie in der Mayersche Buchhandlung in Gummersbach und im Eckenhääner Lädchen erhältlich.]

Während ihrer Zeit in Bielefeld ist Luise Rüggeberg auf den gemeinnützigen Verein „Restlos“ gestoßen. Gegründet im Jahr 2019, bietet der Verein in seinen zwei Läden Lebensmittel an, die im Supermarkt, beim Großhandel oder in Landwirtschaftsbetrieben ansonsten aussortiert werden würden. Außerdem lädt der Verein zu Workshops und Projekten ein – und verfolgt das Ziel, Menschen dazu zu bewegen, bewusster zu konsumieren. Beim Buch „Restlos aufgekocht“ fungiert der Verein als Verleger. Auch der Bergische Abfallwirtschaftsverband (BAV) ist mit im Boot. Zusammen mit Luise Rüggeberg veranstaltet der BAV Workshops, Vorträge oder auch Kochkurse.

Das Buch „Restlos aufgekocht“ kostet 24,90 Euro und ist online über restlos-retterbox.de erhältlich. Zu finden ist das Buch außerdem in der Mayersche Buchhandlung in Gummersbach sowie im Eckenhääner Lädchen. Wer Interesse an einem Vortrag, Workshop oder auch Kochkurs hat, kann sich dafür beim BAV oder auch bei Luise Rüggeberg per Mail an l.rueggeberg@restlos-ev.de melden.