LOKALMIX

"Staustufen müssen erhalten bleiben"

ls; 12.10.2021, 12:50 Uhr
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Foto: Leif Schmittgen --- Karl Freisen (v.re.) setzt sich gemeinsam mit Bürgermeister Dr. Gero Karthaus und Peter Wicharz für den Erhalt der Staustufen in Engelskirchen ein.
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"Staustufen müssen erhalten bleiben"

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ls; 12.10.2021, 12:50 Uhr
Engelskirchen - Karl Freisen von der Loopacabana-Initiative wirbt mit Zahlen und Fakten für den Erhalt des Sees und der fünf übrigen Anlagen an der Agger.

Von Leif Schmittgen

 

Gut 60 Prozent des erzeugten Stroms in der Gemeinde Engelskirchen stammen aus der Wasserkraft. Das hat der Mitstreiter der Loopacabana-Initiative, Karl Freisen, akribisch berechnet und lieferte gestern auch weitere Argumente, die zum Erhalt der insgesamt sechs Staustufen entlang der Agger sprechen sollen. Naturschützer  hatten sich für eine Renaturierung der Agger im Gemeindegebiet eingesetzt. Er hatte zum Gespräch geladen, um mit Fakten und Zahlen dagegenzuhalten. „Ich bin Ingenieur und gehe allen Themen bis auf den Grund. Die Staustufen an der Agger müssen nach meinen Berechnungen erhalten bleiben.“

 

[Archivfoto: Andrea Eischeid --- Vielfältige Freizeitaktivitäten finden an der Loppercabana statt.]

 

Anhand des vorgestellten Zahlenwerks errechnete er auch einen möglichen Substitutionsbedarf an alternativer Technologie. Demnach wären etwa 860 Photovoltaikanlagen auf Dächern nötig, um umweltfreundlichen Strom in gleicher Menge zu produzieren. Laut Freisen würde der Ausbau rund 30 Jahre benötigen. Zum Vergleich: Die gut 400 Anlagen erzeugten derzeit rund 30 Prozent des Gemeindestroms. Im Mittel seien Wasserkraftanlagen doppelt so effektiv im Vergleich zur Sonnenenergie, da sie durchgehend Strom erzeugen und nicht nur am Tag. Eine weitere Alternative wäre Windkraft, die Errichtung solcher Anlagen wird vielerorts kritisiert und sei deswegen keine Alternative. Auch diese Anlagen werden - zum Beispiel wegen Vogelflugs - nur zeitweise betrieben.

 

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Ein weiteres Argument zum Erhalt der Stauanlagen ist der Freizeitwert an den Stauseen. „Von nah und fern kommen regelmäßig Besucher an die Loopacabana, um sich zu erholen. Der See liegt vielen Menschen am Herzen“, schildert Freisen. An den weiteren Anlagen sei dies nicht anders. Zudem habe der See auch integrativen Charakter. Denn bei der ehrenamtlichen Errichtung vor sechs Jahren wurden auch Flüchtlinge in das Projekt eingebunden.

 

Unterstützung bekamen Freisen und Peter Wicharz, der sich ebenfalls für den Erhalt starkmacht, von Engelskirchens Bürgermeister Dr. Gero Karthaus. Er beleuchtete - als Umweltexperte - die Artenvielfalt. „An dem See haben wir Vögel beobachtet, die normalerweise hier nicht überwintern“, so Karthaus. Zudem sei der Bereich ein beliebtes Laichgebiet für Amphibien. Auch wenn die Bezirksregierung für Renaturierungsfragen verantwortlich sei, kann sich der Bürgermeister gut vorstellen, dass das Thema zeitnah auch von der Gemeindepolitik beleuchtet werde, um eine Position gegenüber der nächsthöheren Instanz in Köln zu dokumentieren. Egal was an der Agger künftig passiert: Unterschiede bei  Hochwasserereignissen wird es nach Einschätzung der Initiatoren in keinem Fall geben.

 

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