BLAULICHT

Frau mit neuem Freund im Bett erwischt – danach flogen die Fäuste

lw; 12.05.2025, 15:46 Uhr
Archivfoto: OA.
BLAULICHT

Frau mit neuem Freund im Bett erwischt – danach flogen die Fäuste

lw; 12.05.2025, 15:46 Uhr
Waldbröl – 30-Jähriger stand wegen des Vorwurfs der Körperverletzung vor Gericht – Da ein Zeuge nicht auftauchte, wird der Prozess noch einmal starten müssen.

Von Lars Weber

 

Ohne Urteilsspruch mussten heute alle Beteiligten am Amtsgericht Waldbröl den Verhandlungssaal nach kurzer Verhandlung wieder verlassen. Zwar hatte der 30-jährige Angeklagte Mehmet I. (Anm.d.Red.: Name geändert) aus Köln den Weg ins Oberbergische gefunden. Ein für die Staatsanwaltschaft wichtiger Zeuge aus Marburg aber fehlte unentschuldigt. Dafür wird er ein Ordnungsgeld zahlen müssen. Weitere Entscheidungen traf das Schöffengericht um die Vorsitzende Richterin Christina Knauer aber nicht. So wird an einem anderen Tag geklärt werden müssen, ob sich Mehmet I. unter anderem der gefährlichen Körperverletzung, Bedrohung und Einbruchsdiebstahl schuldig gemacht hat.

 

Laut Anklage der Staatsanwaltschaft soll der Kölner am 24. September 2023 um 8:45 zum Haus seiner Ex-Lebensgefährtin in der Gemeinde Reichshof gefahren sein. Nachdem er zunächst geklingelt habe und daraufhin niemand öffnete, soll er sich über das nahe Badezimmerfenster Zugang zum Haus verschafft haben. Im Schlafzimmer fand er seine Ex gemeinsam mit ihrem neuen Freund vor, woraufhin er ausgeflippt sein soll. Er soll beide ins Gesicht geschlagen haben, seine ehemalige Freundin soll er zudem gewürgt und mit einem Küchenmesser bedroht haben. Unter anderem soll er damit gedroht haben, sie umzubringen.

 

Nach einem Zusammentreffen mit der Polizei soll der Angeklagte später, während die anderen beiden Beteiligten im Krankenhaus waren, noch einmal in die Räume eingedrungen sein. Zusammen mit zwei unbekannten Männern soll er dabei eine Sporttasche des neuen Freundes seiner Ex entwendet haben. Der Inhalt: unter anderem hochwertige Parfüms und eine Armbanduhr im Wert von 2.000 Euro.

 

Selbst sprechen wollte der Kölner nicht. Er ließ seine Verteidigerin eine Erklärung abgeben. Demnach sei er zum Tatzeitpunkt noch mit der Frau zusammen gewesen. Als niemand die Tür öffnete, nachdem er geklingelt hatte, habe ihn ein „ungutes Gefühl“ beschlichen, deshalb sei er durch das Fenster eingestiegen. Er gab zu, beide Personen im Schlafzimmer mit der Faust geschlagen zu haben. Er habe aber niemanden gewürgt oder die Frau mit einem Küchenmesser bedroht. Welche Drohungen ausgesprochen worden sein könnten, daran habe er keine Erinnerungen mehr. Seit dem Vorfall habe er keinen Kontakt mehr zu seiner damaligen Freundin. Schäden, die am Fenster entstanden waren, habe er bezahlt.

 

Zu allen Vorwürfen, die zeitlich nach dieser ersten Auseinandersetzung liegen, wollte er nichts sagen. Was kein Problem dargestellt hätte, wenn denn alle geladenen Zeugen erschienen wären. Während die Ex-Freundin und ihr Lebensgefährte im Amtsgericht waren, fehlte aber die einzige Person, die etwas zum Wohnungseinbruch inklusive Diebstahl hätte sagen können. Der Mann ist der Sohn eines Nachbarn, war damals nur zu Besuch gewesen. Wohnhaft ist er in Marburg – und tauchte nicht zum Verhandlungsstart in der Marktstadt auf. Da die Staatsanwaltschaft diesem Tatvorwurf aber auch viel Gewicht einräumte, wollte man nicht ohne diesen Zeugen den Prozess fortführen. Nun muss ein neuer Termin gefunden werden.

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