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Max Bahr: Bald beginnt der Ausverkauf
Gummersbach - Ein Teil der insolventen Baumarktkette steht kurz vor der Übernahme, allerdings ist die Zukunft der Filialen, die 2012 von Praktiker auf Max Bahr umgestellt wurden, offen - Auch in Gummersbach startet nun der Abverkauf des Warenbestands.
Nach der Zerschlagung der insolventen Baumarktkette Praktiker wird in Kürze über das Schicksal der ebenfalls zahlungsunfähigen Tochtergesellschaft Max Bahr entschieden. Wie Insolvenzverwalter Dr. Jens-Sören Schröder mitteilte, stehen die Max Bahr-Bestandsmärkte, von denen es 78 gibt, kurz vor dem Verkauf an ein Bieterkonsortium um den Dortmunder Konzern Hellweg. Schröder geht davon aus, dass ein Vertragsabschluss bis Ende Oktober erreicht wird. Anders verhält es sich mit den 54 Filialen, die 2012 von Praktiker auf Max Bahr umgestellt wurden, darunter der Markt in Gummersbach-Vollmerhausen. Diese waren in die Baumarkt MB Vertriebs GmbH eingegliedert, für welche die Max Bahr-Geschäftsführung im vergangenen Juli ebenfalls einen Insolvenzantrag gestellt hatte.Für diese Standorte gibt es nach Mitteilung des Insolvenzverwalters Dr. Christoph Seagon aktuell keinen Interessenten, der die Kette im Ganzen übernehmen möchte. Er hat deshalb entschieden, die Verhandlungen mit Interessenten zu intensivieren, die beabsichtigen, einzelne oder mehrere Märkte zu übernehmen und unter ihrem Namen weiterzuführen. Die Ware von Max Bahr wird nicht mehr benötigt. Deshalb beginnt kurzfristig an allen Standorten der umgeflaggten Max Bahr-Märkte, also auch in Gummersbach, der Leerverkauf - voraussichtlich schon Ende nächster Woche. Der genaue Starttermin soll noch bekanntgegeben werden. Die Praktiker-Filialen sowie sieben Märkte, die 2012 umbenannt wurden, befinden sich bereits seit einigen Wochen im Abverkauf.
Die Verhandlungen zwecks einer Gesamt-Übernahme von Max Bahr laufen laut Seagon parallel weiter. Auch wenn es noch möglich ist, dass umgeflaggte und einzelne Praktiker-Märkte für eine eventuell zustande kommende größere Lösung unter Max Bahr von einem Investor übernommen werden können, sind die Weichen jetzt in diese alternative Richtung zu stellen, um die Chancen auf eine bestmögliche Lösung für Gläubiger, Vertragspartner aber auch die Beschäftigten aufrechtzuerhalten, erläuterte Seagon.
Für einen Großteil der 54 Standorte gebe es gleich mehrere Bieter. Seagon geht deshalb davon aus, dass viele der insgesamt rund 2.800 Mitarbeiter auch künftig einen Arbeitsplatz erhalten können. Für die anderen sei ergänzend eine noch zu gründende Transfergesellschaft vorgesehen. Viele Interessenten haben zum Ausdruck gebracht, dass sie nach Einigung mit dem jeweiligen Vermieter auch die dortigen Beschäftigten übernehmen möchten, sagt Seagon. Konkrete Entscheidungen erwartet er im Laufe des Novembers.