Oberberg – In allen 22 Kirchengemeinden im Kirchenkreis An der Agger werden zurzeit die Konfirmationen gefeiert.

„Durchschnittlich lassen sich in Deutschland 80 Prozent der evangelischen Jugendlichen konfirmieren“, wird Wolfgang Ilg in einer Mitteilung des Kirchenkreises An der Agger zitiert. Der Professor für Jugendarbeit und Gemeindepädagogik an der Evangelischen Hochschule in Ludwigsburg hat deutschlandweit die Zahlen zu den Konfirmationen untersucht: „So eine Reichweite hat die Kirche eigentlich in keinem anderen Bereich.“ Auch im Kirchenkreis An der Agger liege die Konfirmationsquote im Durchschnitt bei fast 80 Prozent.

In allen 22 Kirchengemeinden im Kirchenkreis An der Agger werden zurzeit in feierlichen Segnungsgottesdiensten die Konfirmationen gefeiert. Die Konfirmanden sind mit 14 Jahren religionsmündig, mit der Konfirmation bestätigen sie ihre Taufe. „Die Arbeit mit den Konfis ist eines der Felder mit der größten Reichweite und nebenbei eines, das mit die meiste Freude bereitet“, sagte Kirsti Greier, Pfarrerin der Kirchengemeinde Marienberghausen und Synodalbeauftragte für Konfirmandenarbeit.

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In den vergangenen Jahren habe sich die „Konfi-Zeit“ stark verändert. „Im Vordergrund steht der Wunsch der Jugendlichen, sich mit Fragen nach Sinn und Glauben auseinandersetzen“, sagte Superintendent Michael Braun. Frontalunterricht und seitenweises Auswendiglernen gebe es schon lange nicht mehr. „Das stärkste Motiv, sich zur Konfi-Zeit anzumelden, ist der Wunsch nach Sinn und Gemeinschaft.“ Die Jugendlichen erlebten, dass es auch unter der Woche kirchliche Jugendangebote gebe und blieben immer öfter dabei – zum Beispiel als Teamer für Jugendfreizeiten oder in der CVJM-Jugendgruppe.

So war es auch beim 17-jährigen Julius Klein, der 2020 konfirmiert wurde und inzwischen sogar Jugendpresbyter in seiner Kirchengemeinde Ründeroth geworden ist. „Nach der Konfirmation habe ich als Mitarbeiter angefangen: Ich habe Konfi-Freizeiten und Kinderfreizeiten begleitet und auch Gottesdienste mitgestaltet.“ Am kommenden Sonntag ist Julius auch beim Autoscootergottesdienst auf der Ründerother Maikirmes dabei, in der Folgewoche wird er zudem Konfirmationsurkunden überreichen – ihm wird Verantwortung übertragen. Pfarrer Henning Strunk: „Wichtig ist, dass die Jugendlichen spüren: Die Kirchengemeinde ist an uns und unseren Ideen interessiert.“

Pfarrerin Kirsti Greier ist ihre Konfi-Gruppe in der Konfi-Zeit ans Herz gewachsen. Passend dazu machte Konfirmand Tim Ebenhardt mittels einer Drohne ein Foto der Gruppe, dass auch auf den Konfirmationsurkunden zu finden sein wird. Am Sonntag, 5. Mai, ist es dann so weit: Im Konfi-Gottesdienst bestätigen die Jugendlichen ihre Taufe, sie gehören zur Kirche dazu. In der Kirchengemeinde Hülsenbusch-Kotthausen gestalten die Konfirmanden den Gottesdienst an Christi Himmelfahrt, 9. Mai, sogar Open Air auf der Wiese an der Hülsbach. Los geht es jeweils um 10 Uhr.