LOKALMIX

Stadtwald muss GIZEH-Ausbau weichen

pn; 10.11.2022, 17:30 Uhr
Fotos: Michael Kleinjung --- GIZEH Verpackungen will mit seinem Produktionsgelände in Richtung Stadtwald expandieren. Die Erweiterung ermöglicht die Anschaffung von acht bis zehn moderneren und energetisch effizienten Spritzgussanlagen.
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Stadtwald muss GIZEH-Ausbau weichen

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pn; 10.11.2022, 17:30 Uhr
Bergneustadt - Unternehmen plant neue Produktionshallen in drei Ausbaustufen - Gefällte Bäume sollen auf benachbarten Grundstücken ersetzt werden - Waldfest der Feuerwehr nicht gefährdet.

Von Peter Notbohm

 

Bergneustadts Politik hat in dieser Woche den schon länger anvisierten Ausbau der Firma GIZEH Verpackungen am Stadtwald in Bergneustadt vorangetrieben. Der Bau- und Planungsausschuss beschloss mehrheitlich bei einer Gegenstimme der Grünen und einer Enthaltung aus Reihen der CDU die dafür notwendige Änderung des Flächennutzungsplans und die Aufstellung des Bebauungsplans.

 

Auf der 5350 Quadratmeter großen Fläche plant GIZEH Verpackungen einen Ausbau in drei Stufen – dieser wurde von Sabine Schroer vom Wiehler Planungsbüro Schumacher vorgestellt. Der Standort in Bergneustadt hat seine räumliche Kapazitätsgrenze erreicht, die Firma möchte nun bislang ausgelagerte Arbeiten im Oberbergischen zusammenziehen. Nach Angaben der Firma sollen hierdurch acht bis zehn neue Arbeitsplätze entstehen. Das benachbarte Grundstück sei ideal, weil man Synergieeffekte des benachbarten Produktionsgeländes nutzen könnte. Die neue Halle soll mittels eines Durchbruchs an die vorhandenen Produktionsstätten angeschlossen werden.

 

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In einer ersten Stufe würde zunächst ein etwa 20 Meter hoher Anbau (50x30 Meter) an die bestehende Halle erfolgen. Ein zweiter Schritt innerhalb der nächsten 15 Jahre sieht eine weitere Halle (50x20 Meter) vor, die allerdings nur halb so hoch sein soll. Die dritte Ausbaustufe ist noch nicht konkret geplant. GIZEH Verpackungen hält sich die Option offen, hier irgendwann einen weiteren Anbau (40x20 Meter) zu realisieren. Durch die jetzt schon beschlossene Festsetzung müsste die Politik in einigen Jahren nicht erneut handeln. Die verkehrstechnische Anbindung des Grundstücks soll über das bestehende Firmengelände erfolgen.

 

Dem Ausschuss wurden auch Gutachten für den Immissions- und den Umweltschutz vorgelegt. Geplant sind unter anderem Schallschutzmaßnahmen. Der alte Baumbestand (zwölf bis 16 Meter hohe Bäume) muss weitgehend gefällt werden. Nur der Randbereich, der als eine natürliche Grenze zwischen der Produktionshalle und den angrenzenden Privatgrundstücken dienen soll, wird bestehen bleiben. Die hieraus entstehenden naturrechtlichen Ausgleichsforderungen sollen auf Flächen in der näheren Umgebung geschehen.

 

[Das traditionelle Waldfest der Feuerwehr soll vorerst auch weiter am Stadtwald stattfinden.]

 

Auch an die Feuerwehr Bergneustadt wurde bei den Planungen gedacht. Sie veranstaltet am Stadtwald bislang ihr traditionelles Waldfest. „Wir befinden uns in sehr guter Abstimmung mit der Firma GIZEH Verpackungen“, sagte Wehrchef Michael Stricker auf OA-Nachfrage. Man habe die Zusage, das Waldfest so lange wie möglich auf dem Grundstück durchzuführen zu können. Auch über Alternativen sei bereits gesprochen worden. Wie diese aussehen, wollte Stricker allerdings noch nicht sagen. Der Ausschussvorsitzende Detlef Kämmerer (SPD) sagte in der Sitzung, dass das Projekt trotz des großen Waldverlusts Sinn mache und ergänzte, dass in naher Zukunft auch eine Debatte über die öffentliche Nutzung des Sportplatzes an der Realschule geführt werden müsse.

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