LOKALMIX

Waldpreis: Durch verstärkte Regulierung Mischwald für künftige Generationen schaffen

ls; 30.05.2025, 13:00 Uhr
Fotos: Leif Schmittgen --- Torsten Dörmbach freut sich über die Artenvielfalt in seinem Revier.
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Waldpreis: Durch verstärkte Regulierung Mischwald für künftige Generationen schaffen

ls; 30.05.2025, 13:00 Uhr
Wipperfürth - Torsten Dörmbach ist mit seiner besonderen Idee unter den drei Finalisten beim Deutschen Waldpreis - Online-Abstimmung gestartet - Verkündung am 10. Juli.

Von Leif Schmittgen

 

Es ist ein idyllischer Ort, der Wipperfürther Weiler Wingenbach. Hier betreibt Torsten Dörmbach in fünfter Generation Landwirtschaft und etabliert auf seinem - teils gepachteten - Land seit dem Jahr 2006 Mischwald. Der studierte Forstwirt wollte schon früh weg von den Monokulturen der Nachkriegsjahre, um in den nächsten Jahren ein Ökosystem zu schaffen. Dörmbach stellte bei den seinerzeit gepflanzten Setzlingen fest, dass diese durch die Wildpopulation weggefressen werden und entwickelte daraus eine offensichtlich effektive Methode.

 

 

„Ich brenne einfach für den Wald“, sagt Dörmbach. Der 39-Jährige engagiert sich auch als ökologischer Jäger und übernahm das Revier um seinen Hof als Revier und geht deshalb mit weiteren Mitstreitern nun deutlich verstärkt auf die Pirsch, um der Menge an Rehen Herr zu werden. Aus Dörmbachs Sicht ein großer Erfolg, denn die Setzlinge der vergangenen Jahre gedeihen auch ohne Schutzzäune oder Anfraß-Sicherungen aus Kunststoff.

 

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Ökologisch und ökonomisch verbucht er diese Maßnahme deshalb als nachhaltigen Erfolg und hat die Wildpopulation in seinem 45-Hektar-Areal deutlich verringert - zum offensichtlichen Wohl der pflanzlichen Artenvielfalt. In einigen Parzellen - so berichtet er beim Waldrundgang - pflanzte er drei Sorten an. Die Natur tat ihr Übriges und die Licht- und Bodenverhältnisse brachten weitere Baumarten hervor, ganz seinem Wunsch eines künftigen Mischwaldes entsprechend. Auch die Familie Dörmbach hat unter dem Fichtensterben, verursacht vom Borkenkäfer, gelitten, der Forstbetriebswirt schätzt den Schaden auf einen siebenstelligen Betrag. Nun befinden sich neben extra dort belassenem Totholz auch junge Fichtenpflanzen. 

 

 

Mit dieser Idee hat sich der Wipperfürther nun für den Deutschen Waldpreis in der Kategorie „Waldbesitzer des Jahres“ beworben und überzeugte die Fachjury mit seinem Konzept offenbar dermaßen, dass er unter die drei Finalisten gewählt wurde. Initiator des Wettbewerbs ist das Fachmagazin „Forstpraxis“. Bis dahin kann für die Finalteilnehmer  - die Konkurrenten stammen aus Bayern - online abgestimmt werden. Die Preisverleihung und Siegerbekanntgabe finden am 10. Juli in Berlin statt. „Ich mache das nicht mit dem Ziel, persönliche Anerkennung zu erhalten, sondern ich möchte anderen Menschen nachhaltige Wege aufzeigen“, begründet Dörmbach seine Eigeninitiative.

 

 

Die Urkunde in seinem Büro sei nur ein positiver Nebeneffekt, darauf habe er es genauso wenig abgesehen wie auf pompöse Jagdtrophäen. Mit seinem Engagement hat sich der Landwirt nicht nur Freunde gemacht, Dörnbach ist bewusst, dass es durchaus andere Meinungslager gibt. Dennoch möchte er trotz aller Widerstände weiterhin seinen Weg fortsetzen und hofft, dass seine Nachkommen diesen ebenfalls fortsetzen, um in 150 bis 200 Jahren die Früchte des heute begonnenen Waldaufbaus mit dann nahezu 40 unterschiedlichen Sorten zu ernten. 

 

Zur Online-Abstimmung

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