LOKALMIX
Bahnhof neues Leben einhauchen
Gummersbach – Neue Eigentümer des Komplexes in Dieringhausen mitten in den Planungen – Kommendes Jahr sollen Arbeiten starten.
Von Lars Weber
Der Bahnhof in Dieringhausen ist vielleicht das prägendste Gebäude des gesamten Gummersbacher Stadtteils. Nicht umsonst steht das Hauptgebäude aus dem Jahr 1912 seit mehr als 30 Jahren unter Denkmalschutz. 2004 kaufte die Stadt den Bahnhof der Deutschen Bahn ab, wollte ihn aber schon lange wieder verkaufen. Im vergangenen Jahr konnte die Stadt endlich Einigung erzielen. Seit Ende 2019 ist die neu gegründete Bahnhofsquartier Aggertal Gesellschaft Eigentümerin des Bahnhofs. Dahinter stehen die Geschäftsführer Achim Zielenbach von Casa Massivhaus und Dr. Bernd Eckardt. Sie wollen dem alten Gebäude neues Leben einhauchen.
Für Zielenbach ist es nicht das erste Mal, dass er sich für ein denkmalgeschütztes Gebäude in Gummersbach einsetzt und den Erhalt fördert. Die Alte Schule in Niederseßmar hatte er auch schon unter seine Fittiche genommen. Die Stadt sei daher auf Zielenbach zugekommen, erklärt Eckardt. Zielenbach wiederum habe Eckardt mit dem Projekt Bahnhof „angefixt“. „Es ist einfach ein sehr schönes Gebäude, dass geradezu danach schreit, in einen guten Zustand gebracht zu werden.“ Sowohl er selbst als auch Zielenbach seien „alte Gummersbacher“. „Für uns ist das Engagement eine Form von Lokalpatriotismus.“
Alle bisherigen Mieter des Bahnhofs sollen auch nach der Umstrukturierung noch einen Platz dort haben, sagt Eckardt. Dies gilt für das Bahn-Sozialwerk ebenso wie für das China-Restaurant, die Versicherungsagentur oder den Fitness-Trainer. Auch der Verein Mobiles Aggertal wird bleiben. „Das Projekt liegt uns am Herzen, zumal rund um den Bahnhof von der Stadt eine Mobilitätsstation geplant ist. Da passt der Verein gut hinein.“ Einzig die Sparda-Bank bleibt nicht. Sie macht ihre Filiale Ende Juni dicht (OA berichtete).
Es soll aber nicht nur bei den angestammten Mietern bleiben. Zielenbach und Eckardt möchten eine Bäckerei mit Café installieren. Um die riesige Eingangshalle zu beleben, könnten dort Bäckerei und China-Restaurant eine Art Außenbereich bewirten. „Der Durchgang zu den Gleisen muss selbstverständlich frei bleiben.“ Darüber hinaus soll es nach den Umbauarbeiten wieder eine barrierefreie Toilette in der Halle geben. „Auch ein Kiosk ist möglich. Da führen wir gerade Gespräche“, sagt Eckardt.
Nicht zuletzt sollen im Obergeschoss die vier Wohnungen modernisiert beziehungsweise renoviert werden. Auch das Dachgeschoss, das über Jahrzehnte leer war, soll wieder genutzt werden. Früher befanden sich dort die Bahnbediensteten-Unterkünfte, zukünftig soll dort Platz sein für studentisches Wohnen, in einer Art großen Wohngemeinschaft.
Bis es aber so weit ist, könnte es noch dauern. In diesem Jahr werden die Geschäftsführer die Zeit für die umfangreichen Genehmigungsprozesse benötigen. Und auch Corona habe die Umsetzung der Pläne nicht vereinfacht. „Die Zeitschiene ist nicht mehr sicher, wir müssen beweglich bleiben“, sagt Eckardt. Trotzdem hofft er, dass im Laufe des kommenden Jahres die Veränderungen am Bahnhof sichtbar werden. „Ich freue mich darauf, wenn es richtig losgeht.“
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