POLITIK
"Keine Wohnlandschaft für Senioren schaffen"
Engelskirchen - Der formelle Antrag zum Baugebiet Buschhausen wurde mit großer Mehrheit im Bau- und Umweltausschuss beschlossen - Neue Quartiersmanagerin für die Gemeinde.
Von Leif Schmittgen
Claus Wittke - sachkundiger Bürger für den Nabu im Engelskirchener Bau- und Umweltausschuss - hatte die Streichung des Punktes „zur frühzeitigen Beteiligung des Neubaugebietes Buschhausen“ beantragt. Begründung: Aus seiner Sicht ist es zu früh, das Bauvorhaben (OA berichtete) in Gang zu setzen. Das sorgte bei der gestrigen Gremiumssitzung für Gesprächsbedarf.
Die Anregung Wittkes, zuvor die Bürger zu befragen, eine Begehung durchzuführen und die vorherige Berücksichtigung einer Petition, stieß auf wenig Gegenliebe bei den meisten Vertretern: „Es geht erst einmal darum, alle Belange zu sammeln. Dafür muss das Verfahren auf den Weg gebracht werden, um dann die nächsten Schritte einzuleiten“, sagte Bauplaner Michael Advena. Eine Willensbekundung müsse vor der nächsten Regionalratssitzung bei der Bezirksregierung vorliegen, damit dort eine Entscheidung getroffen werden könne.
„Uns liegt kein Bürgerantrag vor“, sagte Bürgermeister Dr. Gero Karthaus. Natürlich wisse man aber von Onlineaktivitäten, in denen suggeriert würde, dass eine riesige Waldfläche vernichtet würde. „Das ist Quatsch“, so Karthaus. Marcus Dräger (CDU) bemängelte an der Petition außerdem, dass rund 70 Prozent der Unterschriften von auswärtigen Bürgern stammten. „Das hat mir der Initiator bestätigt.“ An markanten Punkten der Wanderwege sei für Unterschriften geworben worden. Auswärtige, die hier sonntags spazieren gehen, haben keine Kenntnis über die Bausituation in der Gemeinde“, so Dräger. Zudem gebe es auch etliche Buschhausener, die dem Vorhaben positiv gegenüberstünden.
„Wir möchten keine Wohnlandschaft für Senioren schaffen, sondern jungen Familien Wohnraum ermöglichen“, unterstrich Peter Dickmeyer von der SPD die Zustimmung seiner Partei zum Bauvorhaben. Kitas, Schulen und niedergelassene Ärzte müssten mittelfristig schließen, wenn es in der Gemeinde keinen Nachwuchs gebe. Karthaus wiederholte sein in der vorherigen Sitzung gegebenes Versprechen, dass eine Bürgerversammlung - früher als normalerweise üblich - stattfinden soll. Bei zwei Enthaltungen wurde der Antrag Wittkes abgelehnt und schließlich die formelle Zustimmung zum Vorhaben von einer großen Mehrheit gegeben.
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Engelskirchen hat mit Tina Docken (Foto: Gemeinde Engelskirchen) eine neue Quartiersmanagerin. Sie stellte sich gestern den Ausschussmitgliedern vor. Die evangelische Kirchengemeinde ist zwar offizieller Träger der Förderstelle, ihr „Quartier“ hat Docken aber im Rathaus der Gemeinde bezogen. Von dort aus wird sie Ansprechpartnerin für Vereine, Institutionen und Bürger sein, um gemeinsame Interessen zu bündeln, Kontakte zu vermitteln und Hilfestellung bei Förderanträgen zu geben. Die „Dorfentwicklerin“, wie Bürgermeister Dr. Gero Karthaus die neue Mitarbeiterin nannte, nehme den Vereinen aber nicht die komplette Arbeit ab und werde nur unterstützend tätig. Ihr Vorgänger Dr. Thomas Nonte tritt am 1. Oktober in den Ruhestand.
KOMMENTARE
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Warum soll das Interesse Auswärtiger zum Walderhalt keine Gewichtung haben? Der letzte Mensch sollte mittlerweile erkannt haben, das wir auf einem Planet leben! Und warum muss JEDE kleine Kommune neuen Wohnraum schaffen? Es kann ja wohl auch mal der Nachbarort ein! Total daneben ist ja die Aussage Ärzte müssten schließen ohne junge Bevölkerung! Erstens ob es uns gefällt oder nicht, aber Deutschland als Zuwanderungsland sorgt für Nachwuchs, aber vor allem sind die Ärzte oft zu alt, nicht vorhanden oder von Terminen überlaufen!
Der Waldbereich Buschhausen ist das zu Hause von Fuchs, Reh und Co. und so soll es auch bleiben! Gerade weil die Fichtenvernichtung allerorts für fehlende Waldlandschaft sorgt! Ründeroth (schade das wir nicht eigenständig sind) gibt nicht viel Fläche her, da zu eng!
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