POLITIK

Trotz horrender Energiepreise: Balneo soll auf jeden Fall geöffnet bleiben

lw; 29.09.2022, 13:13 Uhr
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Trotz horrender Energiepreise: Balneo soll auf jeden Fall geöffnet bleiben

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lw; 29.09.2022, 13:13 Uhr
Waldbröl – Rat möchte der Betreibergesellschaft weiter unter die Arme greifen – Bis zu fünffache Energiekosten.

Von Lars Weber

 

Die steigenden Energiekosten treffen die Betreiber von Schwimmbädern besonders, diese gelten als wahre „Energiefresser“. Das Waldbröler Balneo macht diesbezüglich keine Ausnahme. Schon im März kam daher der Rat der Stadt in nicht-öffentlicher Sitzung zusammen, um den Energiekostenzuschuss für die Betreibergesellschaft „Schwimmen in Waldbröl“ – dazu gehören der Schwimmverein Waldbröl, die örtliche DLRG, die AWO und der Förderverein des Bads – zu erhöhen und den Start des öffentlichen Badebetriebs abzusichern (OA berichtete). Nun musste „Schwimmen in Waldbröl“ einen neuen Gasliefervertrag abschließen. Das Ergebnis: vier- bis fünffache Kosten. Die Entwicklung hat gestern erneut den Waldbröler Rat auf den Plan gerufen. In nicht-öffentlicher Sitzung ist der Betreibergesellschaft einstimmig bei einer Enthaltung Unterstützung zugesichert worden, teilt Bürgermeisterin Larissa Weber auf Nachfrage mit. Die Marschrichtung: Das Balneo soll auf jeden Fall geöffnet bleiben.

 

Als die Kosten für das neue Schwimmbad kalkuliert wurden, sei diese „dramatische Steigerung“ der Energiekosten nicht vorherzusehen gewesen, gibt Weber Auskunft. „Das Balneo ist aber allen Fraktionen wichtig“, bekräftigt sie. Eine Schließung stand daher nicht zur Debatte. „Das Bad wurde mit Steuermitteln finanziert.“ Der Öffentlichkeit das Bad nicht mehr zugänglich zu machen, obwohl es erst seit Mai allen Bürgern offensteht, komme nicht infrage. Zumal die Energiekosten auch die Bürger treffen. „Sie werden sich auch weniger leisten können, da soll zumindest ein Besuch des Schwimmbads möglich bleiben.“

 

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Weiter sei es schwer genug gewesen, Bademeister für den Betrieb zu finden. Der Markt ist leergefegt. „Wenn wir jetzt schließen würden, wer soll den Job dann noch ergreifen? Es wurden gute Leute angestellt.“ Hinzu komme natürlich, dass die Kinder weiter schwimmen lernen sollen. Die Lücke, die dabei durch Corona entstanden ist, wird in allen Kommunen diskutiert. „Bei einer Schließung müssten die Kinder und Jugendlichen wieder zurückstecken, das wäre fatal.“

 

Der weitere Betrieb berge dennoch finanzielle Herausforderungen. „Wir wollen der Herr der Kosten werden“, sagt Weber. Die Art der Unterstützung sei noch nicht abschließend beschlossen. Die Betreibergesellschaft solle aber nach weiteren Einsparpotenzialen suchen. Die Temperaturen wurden bereits im August angepasst. Das Sportbecken hat seitdem 26 statt 27 Grad, das Lehrschwimmbecken 28 statt 29. Das Kinder- und Babybecken wiederum war zunächst nur noch 30 statt 32 Grad warm. „Wir haben die Temperatur aber wieder auf 32 Grad angehoben“, sagt Balneo-Geschäftsführer Markus Fischer. 30 Grad seien für die Jüngsten zu wenig gewesen, zumal aufgrund der geringen Wassermenge in dem Becken das Einsparpotenzial gering sei.

 

Weiter an der Temperatur-Schraube wolle Fischer eigentlich auch nicht drehen. Trotzdem würden die Sparpotenziale für das Bad geprüft. Es sei möglich, dass die Öffnungszeiten noch angepasst würden und in den Phasen, wo das Bad jede Woche weniger frequentiert sei, die Tore geschlossen blieben. Beschlossen sei aber noch nichts.

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