TIPPS
Regelmäßig zum Augenarzt? - so wichtig ist für Kinder, Erwachsene und Senioren die Vorsorge
Vorsorgeuntersuchungen sollten in jedem Alter in regelmäßigen Abständen durchgeführt werden, um mögliche Krankheiten gegebenenfalls frühzeitig erkennen und behandeln zu können.
Vorsorgeuntersuchungen sollten in jedem Alter in regelmäßigen Abständen durchgeführt werden, um mögliche Krankheiten gegebenenfalls frühzeitig erkennen und behandeln zu können. Das gilt auch für Untersuchungen beim Augenarzt. Doch wie oft sollte die Vorsorge beim Augenarzt stattfinden und wie wichtig ist sie für Kinder, Erwachsene und Senioren? Das sehen wir uns nun genauer an.
Wie wichtig sind Vorsorgeuntersuchungen beim Augenarzt?
Wir Menschen sind in allen Lebenslagen auf unsere Augen angewiesen. Ein gesundes Sehvermögen hilft uns, selbstständig und mobil zu bleiben. Probleme mit den Augen wiederum führen zu massiven Einschränkungen der Lebensqualität und haben oft zur Folge, dass wir rund um die Uhr Unterstützung benötigen. Umso wichtiger ist es also, unsere Augen im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen beim Augenarzt regelmäßig untersuchen zu lassen.
So können eventuelle Krankheiten im besten Fall möglichst früh erkannt und behandelt werden. Dabei sprechen wir sowohl von harmlosen Einschränkungen, die beispielsweise durch eine Brille behoben werden können, als auch von gefährlichen Erkrankungen. Zum Beispiel bei Krankheiten wie dem Grauen oder dem Grünen Star kann eine frühzeitige Diagnose auch eine schnelle Behandlung ermöglichen und das Sehvermögen retten. Je früher eine solche Behandlung beginnt, desto besser. Auch Netzhautablösungen oder Risse in der Netzhaut sind ernstzunehmende Krankheiten, die eine schnelle Handlung erfordern.
Diese regelmäßigen Routineuntersuchungen sind insbesondere dann wichtig, wenn Krankheiten in der Familie häufiger vorkommen, also eine genetische Vorbelastung vorliegt. Beispiele für Krankheiten, die sich auf die Augen auswirken können, sind unter anderem auch Diabetes und Bluthochdruck. Diese verursachen meist lange Zeit keine Beschwerden und dennoch kann der Sehnerv und somit das Sehvermögen auf lange Sicht geschädigt werden.
Neben den Vorsorgeuntersuchungen ist es natürlich auch besonders wichtig, bei auftretenden Symptomen aller Art frühzeitig zum Augenarzt zu gehen und diese untersuchen zu lassen. Je nach Krankheitsbild können einige Krankheiten dann sogar bei ambulanten, kurz andauernden Eingriffen mit einem Laser behoben werden. In jedem Fall kann eine frühzeitige Diagnose die Patienten letztlich aber vor einer schweren Einschränkung oder sogar Erblindung retten.
Welche Ursachen oder Beschwerden machen regelmäßigere und kurzfristigere Kontrollen nötig?
Wie erwähnt gibt es einige Symptome, die einen kurzfristigen Augenarztbesuch nötig machen. Dazu gehören:
- Fortschreitendes „Nebelsehen“ bzw. Schleier vor den Augen – Trübung der Augenlinse
- Erhöhte Blendempfindlichkeit
- Akute Schmerzen der Augen
- „Blitze“ vor den Augen sehen
Diese Beschwerden, bei denen es sich beispielsweise um Vorboten einer Netzhautablösung handeln kann, sowie durch Unfälle verletzte Augen erfordern eine möglichst schnelle Untersuchung beim Augenarzt. Insbesondere die Trübung der Augenlinse kann aber auch für eine fortschreitende Erkrankung des Grauen Stars sprechen. Davon sind vor allem Senioren im Alter von 65 bis 85 betroffen. In diesen Fällen muss die kranke Linse meist mit einer künstlichen ersetzt werden.
Weitere Gründe für regelmäßigere Augenarzttermine sind folgende:
- Bei Kindern: Frühgeburten oder Entwicklungsverzögerungen
- Bekannte Krankheiten in der Familie wie Schielen, die Erhöhung des Augendrucks und andere
- Krankheiten wie Diabetes, Bluthochdruck, HIV-Infektionen, Schilddrüsenerkrankungen
- Die Einnahme von Medikamenten wie Cortison, Rheumamittel oder Medikamente gegen Herzkrankheiten
- Prellungen oder sonstigen Verletzungen der Augen
- Dunkle Hautfarbe, da für diese Personengruppen das Risiko für Grünen Star erhöht ist
Warum sollten schon Kinder zum Augenarzt gehen?
Auch wenn es sich bei Kindern nicht um Frühgeburten handelt oder und keine Entwicklungsverzögerungen vorliegen, sind regelmäßige Vorsorgen beim Augenarzt besonders wichtig. Damit die Kinder in der Schule gut zurechtkommen und sich beispielsweise im Straßenverkehr sicher bewegen können, müssen deren Augen von klein auf einwandfrei funktionieren.
So benötigen Kinder unter anderem folgende Fähigkeiten:
- Das beste Sehvermögen auf alle Entfernungen
- Die korrekte Ausrichtung beider Augen ohne jegliche Beschwerden
- Die korrekte Bewegung beider Augen
- Die korrekte sowie beschwerdefreie Fokussierung
Anzeichen dafür, dass schon im jungen Alter Probleme vorliegen, könnten folgende sein:
- Vermehrtes Augenreiben
- Übermäßig häufiges Blinzeln
- Probleme beim Halten von Blickkontakt
- Mangelhafte Blickbewegungssteuerung
Ein Kind mit diesen Symptomen sollte schnellstmöglich einem Augenarzt vorgestellt werden. Tatsächlich haben schon Kinder im Schulalter häufig mit verschiedenen Sehproblemen zu kämpfen:
- Kurzsichtigkeit (kann mit Brille oder Kontaktlinsen behandelt werden)
- Weitsichtigkeit (kann mit Brille oder Kontaktlinsen behandelt werden)
- Hornhautverkrümmungen
- Schwachsichtigkeit (erfordert oft eine Augenklappe, um das schwache Auge zu stärken)
- Schiefstellung der Augen – Schielen (oft in Kombination mit Schwachsichtigkeit)
- Konvergenzschwäche: Die Augen können nahe Objekte nicht korrekt erfassen
- Fokussierungsprobleme
- Mangelhafte Tiefenwahrnehmung
- Farbblindheit
Augenärzte wie beispielsweise die Chur-Augenärzte haben für all diese Krankheiten diverse Tests zur Verfügung, um sie frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Dazu gehören:
- Pupillenreaktionstests mit Licht
- Fixieren und nachverfolgen – wird bereits bei Säuglingen getestet
- „Preferential looking-Verfahren“ – Beurteilung der Bildverarbeitungsfähigkeiten
- Sehtests mit LEA-Symbolen statt Buchstaben oder Zahlen
- Retinoskopie zur Feststellung von Trübungen oder anderen Fehlern der Augenlinse
- Stereotest „Random-Dot“ mit speziellen Punktmustern und 3D-Brillen
Wann sollten Vorsorgeuntersuchungen beim Augenarzt stattfinden?
Nachdem klar ist, dass nach Unfällen oder bei oben genannten Symptomen und Ursachen auch kurzfristige oder engmaschigere Kontrollen beim Augenarzt nötig sind, gibt es weitere Empfehlungen für Augenarztbesuche:
- 1. Kontrolle im Alter von bis zu 3. Lebensmonate
- 2. Kontrolle zwischen dem 6. und 12. Lebensmonat
- 3. Kontrolle zwischen dem 3. und 5. Lebensjahr
- 4. Kontrolle zwischen dem 5. und 18. Lebensjahr
- 5. Kontrolle zwischen dem 18. und 29. Lebensjahr
- 6. und 7. Kontrolle zwischen dem 30. und 39. Lebensjahr
- Ab diesem Zeitpunkt Kontrollen alle zwei bis vier Jahre bis zum 64. Lebensjahr: Das Risiko für einen erhöhten Druck im Augeninneren nimmt zu und es muss regelmäßiger auf Grauen und Grünen Star getestet werden.
- Ab dem 65. Lebensjahr Kontrollen alle ein bis zwei Jahre
Vor allem ab dem 60. Lebensjahr ist auch das Risiko für eine sogenannte altersbedingte Makuladegeneration, kurz AMD, stark erhöht. Dabei entsteht eine Sehbehinderung, da an der Stelle des schärfsten Sehens auf der Netzhaut die Sinneszellen absterben. Die Folge ist ein Ausfall des zentralen Gesichtsfelds. Diese Krankheit kann auch besonders aggressiv verlaufen und nennt sich dann „feuchte“ AMD.
Bei frühzeitiger Erkennung kann auch die „feuchte“ AMD jedoch sehr gut behandelt werden. Die oben genannten Kontrollzeitpunkte dienen nur als Empfehlung und können stets individuell festgelegt werden.
Fazit
Für Menschen aller Altersklassen sind die Augen enorm wichtig und sollten daher gesund und gut funktionieren. Das gilt insbesondere für Kinder, die schulische Leistungen erbringen müssen. Demnach sind regelmäßige Augenarztkontrollen durchaus zu empfehlen, um eventuelle Krankheiten frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. So können Sehbehinderungen oder gar eine Erblindung verhindert werden.
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