Wiehl – Das Ehepaar Höhn aus Wiehl besuchte zum wiederholten Male die Insel Ometepe im Nicaraguasee.
„Wir brauchen Frieden in unserem Land, damit wir unsere Familien ernähren, unsere Kinder zur Schule schicken und sie einen Beruf erlernen können, damit sie auf eigenen Beinen stehen." Das waren die immer wiederkehrenden Antworten, die Monika Höhn während ihres vierwöchigen Aufenthaltes auf der Insel Ometepe im Nicaraguasee gemeinsam mit ihrem Mann von vielen Frauen erhielt, mit denen sie Gespräche führte.
„Das Land der tausend Seen und Vulkane“ gilt trotz des inzwischen entwickelten Tourismus als Entwicklungsland. Jeder zweite Nicaraguaner lebt in Armut. Viele Bürger sind mittlerweile ins benachbarte Costa Rica geflohen: vor Armut, politischer Repression und Gewalt in ihrer Heimat. "Nach den schweren politischen Unruhen und den gewaltsamen Auseinandersetzungen in Nicaragua seit 2018 ist die Zahl der nicaraguanischen Flüchtlinge gestiegen. Es gibt keine Zeitungen, kein Fernsehen, was wir während der etwa 30 Jahre in unserer Entwicklungszusammenarbeit so noch nicht erlebt haben", berichtete Höhn.
Der Aufenthalt der Höhns bestand vor allem darin, mit den Menschen, die sie seit 1993 kennengelernt haben, noch einmal reden zu können und zu sehen, was aus der jahrelangen Unterstützung geschehen ist. "Und so hatten wir - trotz massiver politischer Veränderung in dem Land - viele erfreuliche Begegnungen. Die Studienunterstützungen haben dazu beigetragen, dass viele der Kinder von damals inzwischen Berufe wie Betriebswirte, Ärzte, Pharmazeuten erlernt haben. Manche haben sich eine kleine Pulperia aufgebaut, in der sie Lebensmittel verkaufen, Obst, oder auch eine kleine Speisekarte anbieten und ihre Familien - und zum Teil auch ihre alten Eltern unterstützen können", sagen die Eheleute Höhn.
Besonders erfreulich sei die Begegnung mit dem aus Freudenberg stammenden Bernardo Hombach (92) gewesen, der als Bischof viele Jahre für die Insel Ometepe zuständig war. "Mit einem guten und zufriedenstellenden Ergebnis sind wir beide nach einem Monat zu Hause angekommen," sagt Michael Höhn.
Gemeinsam mit seiner Frau Monika sind in diesen Jahren sieben Bücher über Ometepe entstanden. "Einige konnten wir mit nach Ometepe nehmen und sie dort verschenken. Es war für uns erfreulich, dass sich die Kinder von damals in den Büchern wiedererkannten.
Wir sind sehr dankbar dafür, dass die Arbeit - insbesondere für Kinder mit Behinderungen und in der Vorschule - durch die Organisation Nicaraguahilfe Bonn, fortgeführt werden kann."
Auf die Frage, ob sie in ihre zweite Heimat noch einmal zurückkehren werden, können die beiden inzwischen 80-jährigen Eheleute keine verbindliche Antwort geben. "Über die Entfernungen hinweg werden wir nicht nur mit unserem Herzen, sondern auch per WhatsApp mit unseren Freundinnen und Freunden verbunden bleiben."
Am Freitag, 11. April, von 17 bis 19 Uhr im Evangelischen Gemeindehaus Wiehl (Schulstraße 2a) wird Monika Höhn aus ihrem Buch lesen mit einer Fotopräsentation und Diskussion zum Thema "Frauen in Nicaragua".
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