HANDBALL
Derby-Remis: Ein Punkt, mit dem beide leben können
Oberberg - Ein hektisches Derby zwischen dem HC Gelpe/Strombach II und dem CVJM Oberwiehl bleibt ohne Sieger - Nümbrecht II wird im Spitzenspiel vom VfL Bardenberg nach der Pause dominiert.
HC Gelpe/Strombach II – CVJM Oberwiehl 23:23 (13:13).
Nach dem Schlusspfiff waren sich Daniel Rodriguez und Dirk Heppe einig. Das oberbergische Derby hatte keinen Sieger verdient gehabt, mit dem Punkt konnten beide aber auch sehr gut leben. „Auch wenn wir einige Chancen liegen lassen haben, bin ich absolut zufrieden mit dem Auftritt meiner blutjungen Mannschaft“, meinte HC-Coach Rodriguez. Auch CVJM-Coach Heppe sprach von einem gerechten Ergebnis, das vor allem für den Kopf seiner Mannschaft unheimlich wichtig gewesen sei: „Wir wollten vor allem nicht wieder verlieren.“
[Mit zehn Toren erneut gefährlichster Oberwiehler: Johannes Schneevogt.]
Es war ein von Anfang an zerfahrenes Derby zwischen dem Landesligaaufsteiger und dem Oberligaabsteiger. Gelpe/Strombach II tat sich unheimlich schwer, Lösungen gegen die kompakte Deckung der Südkreisler zu finden, es fehlte vor allem an der Dynamik im Rückraum. Bei Oberwiehl merkte man zwar, dass Mirco Gröbner den Offensivbemühungen deutlich mehr Struktur verlieh, aber auch die Gäste taten sich einigermaßen schwer. Dabei rechtfertigte Leon Binder mit einigen sehenswerten Toren zunächst, dass er den Vorzug vor dem zuletzt starken Johannes Schneevogt erhalten hatte.
Über 4:5 (10.) sorgte eine Zeitstrafe gegen Jan Höfer dafür, dass Oberwiehl sich ein wenig zum 4:7 (11.) absetzte. Trotz einiger starker Paraden von Chris Koch kam Gelpe/Strombach aber auch wieder zum 9:9-Ausgleich (20.), ließ dabei aber auch zwei Siebenmeter liegen. Über 10:13 (27.) ging es mit einem Remis in die Pause.
Den zweiten Durchgang musste der HC in Unterzahl beginnen – Lars Rostalski hatte mit der Halbzeitsirene Daniel Rischikov unsanft gestoppt – kam aber hervorragend aus den Startlöchern. Julian Kolken und die Ginczek-Brüder sorgten für ein 16:13-Blitzstart (33.). Heppe schwante schon Böses, doch sein Team nahm den Kampf an. Rodriguez sollte nach dem Spiel dagegen monieren, dass seine Handballer hier den Sack nicht frühzeitig zugemacht hatten. Über 16:15 (38.) und 19:18 (44.) kippte die Partie dank dem nun starken CVJM-Keeper Jannis Schoger beim 20:21 (51.) wieder – die wilde Schlussphase, in der beide Mannschaften teils haarsträubende Fehler produzierten, war eingeläutet.
[Finn Feuerbach im Clinch mit der CVJM-Deckung.]
Das letzte Tor der Partie erzielte Moritz Madel bereits dreieinhalb Minuten vor der Schlusssirene. Dass Oberwiehls letzter Angriff wegen passiven Spiels nach dem fünften Pass abgepfiffen wurde, passte ins Bild. Rodriguez war anschließend stolz auf sein Team: „In den letzten zehn Minuten haben wir bewusst mit einer halben A-Jugend gespielt. Da war mir auch egal, ob wir verlieren. Die Jungs haben das toll umgesetzt.“ Heppe sah mit Sorge, dass sein Team erneut 17 technische Fehler produziert hatte, lobte aber die Moral seiner Mannschaft: „Wir haben jetzt drei Heimspiele vor der Brust. Daher ist das ein ganz wichtiger Punkt für den Kopf.“
Gelpe/Strombach II: Marvin Scholz, Finn Feuerbach, Philipe Ginczek (je 3), Jan Höfer (3/1), Konrad Toelstede, Julian Kolken, Fynn Schürmann, Maurice Ginczek (je 2), Luca Reuber, Tobias Müller, Lars Rostalski (je 1).
Oberwiehl: Johannes Schneevogt (10/5), Leon Binder (5), Moritz Madel (3), Andre Rischikov, Henrik Berndt (je 2), Mirco Gröbner (1).
VfL Bardenberg – SSV Nümbrecht II 35:24 (20:18).
Ohne Trainer Mario Jatzke (beruflich in Barcelona) endete Nümbrechts Siegesserie im Spitzenspiel beim VfL Bardenberg. Co-Trainer Christian Neermann sprach nach der Partie von einem gebrauchten Tag seiner Mannschaft: „Während wir nach der Pause nichts mehr getroffen haben, hatte Bardenberg einen wahren Sahnetag.“ Tim Gellin (12/3 Tore) und Bjarne Laartz (8) hätten wahrscheinlich auch von der Mittellinie werfen können, der Ball wäre wohl immer noch im Nümbrechter Tor gelandet. „Egal, was die beiden gemacht haben, es war einfach jeder Schuss ein Treffer“, konnte Neermann nur noch den Hut vor den beiden Shootern ziehen, die auf jede seiner Abwehrformationen die richtige Antwort hatten.
[Henrik Berndt ist Philipe Ginczek entwischt.]
Dabei hatte es zur Pause überhaupt nicht nach der späteren Klatsche ausgesehen. Über 2:4 (4.), 6:6 (11.), 14:10 (19.) und 17:16 (27.) lief Nümbrecht zwar lange einem Rückstand hinterher, war beim Seitenwechsel aber in Schlagdistanz. Im zweiten Durchgang zogen die Gastgeber aber schnell zum 26:20 (40.) davon, auch eine Auszeit sollte den SSV nicht wiederbeleben. „Nach diesem Rückstand fehlte uns auch ein bisschen der Ehrgeiz, da noch mit 110 Prozent durch die Deckung zu fliegen“, meinte Neermann. Über 32:22 (53.) spielte Bardenberg die Zeit clever herunter, während Nümbrecht sogar Gegenstöße kaum noch im gegnerischen Tor unterbrachte. „Am Ende ist die Niederlage sicher etwas zu hoch ausgefallen, aber da hilft nur Mund abputzen und weitermachen“, so Neermann. Diese Gelassenheit kann sich der Aufsteiger angesichts von immer noch starken 16:6 Punkten aber auch leisten.
Nümbrecht II: Markus Schwemke (6), Markus Meister (5), Ilja Schattner (5/2), Marius Euteneuer (4), Bastian Schneider (2), Stephan Bitzer, Daniel Funk (je 1).
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