JUNGE LEUTE
„Fake News wollen wir nicht verbreiten“
Engelskirchen – An der GGS Ründeroth wurde gestern das Projekt „digi.reporter“ vorgestellt.
Zu den zentralen Grundkompetenzen gehören heutzutage nicht nur das möglichst fehlerfreie Schreiben oder Lesen, sondern auch die Medienkompetenz – davon ist Alke Stüber vom Bildungsbüro Oberberg überzeugt. Zentral sind aber auch die Persönlichkeitsentwicklung und die Demokratiebildung. Um einige Schulen bei ihrer Arbeit zu unterstützen, hat das Bildungsbüro nun ein Projekt initiiert. Seit Beginn dieses Schuljahres haben Schüler von fünf oberbergischen Grundschulen die Möglichkeit, mit dem Online-Redaktionssystem „digi.reporter“ zu arbeiten. Damit können sie nicht nur eigene Artikel für ihre Schülerzeitung veröffentlichen, sondern über Trainings und Videos auch Wissenswertes über die Recherchearbeit, Fake News oder auch Presse- und Meinungsfreiheit erfahren.
Neben der GGS Ründeroth und der GGS Schnellenbach in Engelskirchen gehören auch die GGS Körnerstraße in Gummersbach, die GGS Lindlar-West und die GGS Wiedenhof in Waldbröl zu den Pilotschulen. Die GGS Ründeroth ist mit ihren Fuchsnachrichten aus der Grundschule bereits online. Dabei veröffentlichen die jungen Redakteure nicht nur Artikel, sondern auch Videos, Podcasts oder Hörspiele. Vor der Veröffentlichung wird gründlich recherchiert, denn eines ist klar: „Fake News wollen wir nicht verbreiten“, sagt eine Schülerin im Imagefilm der Redaktion, der in der digitalen Schülerzeitung zu finden ist. 18 Schüler gehören der Redaktion an, hauptsächlich aus der 3. und 4. Klasse. Gearbeitet wird an Tablets – und bearbeitet werden würden sämtliche Themen, für die sich die Schüler der Grundschule interessieren.
Gestern wurde das Projekt in der Mensa der GGS Ründeroth vorgestellt. Vor Ort war auch Johanna Holst, vom Vorstand der „Hans Hermann Voss-Stiftung“, die das Projekt laut Iris Trespe vom Oberbergischen Kreis dank einer Förderung erst möglich gemacht habe. Sie sprach von einem durchdachten Konzept. Ob die Teilhabe, die Sicherung von Fakten und das Erkennen von Fake News, die Team- und Peerarbeit sowie die Einhaltung von Urheber- und Persönlichkeitsrechten: über das Content-Management-System können sich die Kinder spielerisch mit ganz unterschiedlichen journalistischen Themen auseinandersetzen. Dabei „lernen sie fürs Leben“, sagte Sabine Gawlick, Schulleiterin der GGS Ründeroth.
Unterstützt werden die Schüler von Kerstin Nievelstein, die das Projekt an der GGS Ründeroth betreut. Nachdem zunächst die Lehrkräfte eine Schulung erhalten haben, um mit dem Redaktionssystem arbeiten zu können, seien die Kinder an der Reihe gewesen. „Das System kann man schnell begreifen. Und es zeigt einem, wo es hakt“, sagte Nievelstein. Jedes Redaktionsmitglied hat einen eigenen Zugang, kann damit zeit- und ortsunabhängig Artikel ins System stellen. „Dabei können sich die Kinder in einem geschützten Raum ausprobieren“, erklärte Dr. Nina Blankenberg vom Projekt „digi.repoter“ – denn die Freischaltung erfolgt über die Lehrer. Am Donnerstagnachmittag kommen dann alle zur Redaktionskonferenz zusammen. Aktuell arbeitet das Team zum Thema „Karneval“. Die Ergebnisse dürften schon bald in der digitalen Schülerzeitung zu finden sein.
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