POLITIK

L336/L324: Weiter Hoffnung auf frühere Bypass-Lösung

lw; 15.05.2020, 13:34 Uhr
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Fotos: Lars Weber --- NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst (re.) machte sich in Morsbach ein Bild von dem Projekt, das unter anderem von CDU-Landtagsabgeordneten Bodo Löttgen (5. v.li.) und Landrat Jochen Hagt (3.v.li.) angeschoben wurde.
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L336/L324: Weiter Hoffnung auf frühere Bypass-Lösung

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lw; 15.05.2020, 13:34 Uhr
Morsbach – Die Arbeiten am ersten Bauabschnitt am Knotenpunkt starten Ende Juni – NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst hebt Wichtigkeit des Projekts hervor.

Von Lars Weber

 

Lange Jahre wurde diskutiert, gestritten und gehofft, an manchem Punkt wurde das Projekt auch schon ganz abgeschrieben. Nun soll es aber tatsächlich am 29. Juni starten: In insgesamt drei Bauabschnitten soll die L336 zwischen Morsbach und Hülstert ausgebaut werden, um unter anderem die Anbindung des Gewerbegebiets Lichtenberg-Nordwest an die Autobahn zu verbessern und auch die Verkehrsbelastung Lichtenbergs zu verringern. Um wirklich klar zu machen, dass es bald losgeht, war am heutigen Freitag extra NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) angereist. Die wichtigsten Erkenntnisse im Überblick:

 

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Die Maßnahme

 

Der erste Bauabschnitt bezieht sich auf den Umbau des Knotenpunkts L336/L324 an der Kreuzung an der Stippe, mit dem vor allem die Sicherheit der Radfahrer und Fußgänger verbessert werden soll (Lückenschluss Geh- und Radwege, barrierefreie Bushaltestellen). Damit der Schwerlastverkehr künftig leichter abbiegen kann, werden die Kurvenradien der Kreuzung aufgeweitet, die Laster bekommen so mehr Spielraum, um beim Abbiegen von Morsbach kommend in Richtung Lichtenberg nicht auf die linke Spur zu kommen. Ende 2021 sollen die Arbeiten fertig sein. Das Land investiert zwei Millionen Euro.

 

Mit den Arbeiten des zweiten Bauabschnitts, in dem die L336 bis zum Abzweig K58 saniert und ausgebaut werden soll, seien laut Straßen.NRW weitere Verbesserungen für den Kreuzungsbereich geplant. Dabei ist auch der Bypass noch im Gespräch. Für die Maßnahmen sei nach derzeitigen Stand noch Baurecht zu schaffen. Dies solle zusammen mit den Baurechtsverfahren für die Bauabschnitte zwei und drei erfolgen. Bis diese Abschnitte realisiert werden, wird es noch einige Jahre dauern. Der zweite Bauabschnitt könne frühestens 2022 begonnen werden, so Wüst. Insgesamt kostet das Projekt 13 Millionen Euro, wobei Minister Wüst durchblicken ließ, dass es am Ende wohl mehr werden wird.

 

[Grafik: Straßen.NRW.]

 

Die Stimmen

 

NRW-Verkehrsminister Wüst bezeichnete die Landstraßen in den ländlichen Region als Startrampen für die starken mittelständischen Unternehmen, so wie Montaplast als größter Arbeitgeber im Oberbergischen Kreis in Morsbach. Dass diese Startrampen in einem guten Zustand sind, sei für die Unternehmen wichtig. Gleichzeitig sei die Maßnahme dazu da, um „die Sicherheit der schwächeren Verkehrsteilnehmer zu verbessern“. CDU-Landtagsabgeordneter Bodo Löttgen, der sich dafür stark gemacht hatte, dass das Projekt wieder ins Landesstraßenbauprogramm aufgenommen wird, freute sich, dass es losgeht und dass die Maßnahme bereits im Haushalt durchgeplant ist. „Eine zukunftsfeste Lösung ist wichtig.“ Landrat Jochen Hagt sagte, dass mit der Realisierung der Planungen drei Ziele erreicht würden: der bessere Anschluss des Schwerlastverkehrs ans überregionale Straßennetz, bessere Straßen für den im ländlichen Raum unvermeidbaren Individualverkehr und eine Entlastung der Anwohner.

 

Die Kritik

 

Johannes Mauelshagen, Sprecher der Dorfgemeinschaft Lichtenberg, sprach noch einmal den Kreisverkehr an, den die Dorfgemeinschaft am liebsten an der Stelle des Knotenpunkts gesehen hätte. Dieser sei jedoch, wie Elke Bisoke, Leiterin der Regionalniederlassung Rhein-Berg von Straßen.NRW, ausführte, rechtlich nicht möglich gewesen. Für den Schwerlastverkehr hätte der Kreisel überfahrbar gemacht werden müssen, was aber in dieser Größendimension außerorts nicht gestattet sei. Mauelshagen monierte zudem, dass nach dem Stand der jetzigen Planung Fußgänger und Radfahrer, die von Morsbach den Berg hoch kommen, dreimal die Straße überqueren müssen, um wieder auf den Fuß- und Radweg zu gelangen. Minister Wüst und Löttgen versprachen, dass diese Anregung aufgenommen wird und ein direkterer Übergang geprüft werde. Nicht zuletzt äußerte Morsbachs Bürgermeister Jörg Bukowski Zweifel daran, dass der Schwerlastverkehr auch nach dem Umbau besser um die Kurve kommt und nicht die linke Spur kreuzen muss.

 

[Biegt ein Schwerlasttransporter von Morsbach kommend auf der Kreuzung nach rechts in Richtung Lichtenberg ab, kreuzt er meistens die Linksabbiegerspur.]

 

Der Bypass

 

Die Lösung für dieses Problem wäre ein Bypass, den die Laster nehmen könnten, wenn sie von Morsbach den Berg hoch kommend weiter Richtung Lichtenberg fahren wollen. Mit einem Bypass, ähnlich einer Autobahnauffahrt, würde der Verkehr an der Kreuzung flüssiger laufen. Eine Lösung, mit der auch die Dorfgemeinschaft Lichtenberg zufrieden wäre. Allerdings müsste Straßen.NRW dafür die nötigen Grundstücke erwerben. Löttgen fragte nach, ob es möglich sei, den Bypass noch in den ersten Bauabschnitt zu hieven, wenn es Bewegung in der Grundstückfrage gebe, was Bisoke bejahte. Auf Nachfrage wollte Löttgen aber nicht zu viel Hoffnung machen. Der Option früherer Bypass würde „akribisch nachgegangen“. „Wir wollen die Option nicht ausschließen.“ Der Landesbetrieb sollte deshalb vorbereitet sein.

 

 

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