WIRTSCHAFT

Das Zittern geht weiter

bv; 18.05.2020, 14:15 Uhr
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Das Zittern geht weiter

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bv; 18.05.2020, 14:15 Uhr
Gummersbach - Die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof steht mit dem Rücken an der Wand und es droht die Schließung vieler Filialen - Ungewissheit über den Standort Gummersbach.

Von Bernd Vorländer


Die Corona-Pandemie hat viele Probleme, die schon zuvor bestanden haben, wie unter einem Brennglas verstärkt. Klar ist: Der Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof ging es schon vor dem Beginn des Virus-Ausbruchs Mitte März schlecht. Jetzt aber hat sich die Krise zugespitzt, bundesweit stehen tausende Jobs auf dem Spiel. Insider gehen davon aus, dass fast die Hälfte aller insgesamt 170 Warenhäuser der Kette von Schließung bedroht sind. Und wieder zittern auch die Mitarbeiter am Standort Gummersbach, ob die Signa-Holding des österreichischen Immobilien-Investors René Benko als Eigentümer das Haus in der Kreisstadt erhalten wird.

 

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Galeria Karstadt Kaufhof hatte Anfang April auf ein Schutzschirmverfahren in Eigenverwaltung gedrungen. Oft ergibt sich daraus ein reguläres Insolvenzverfahren. Noch im alten Jahr hatten der Konzern und Gewerkschaften für eine Beruhigung der Nerven auch in Gummersbach gesorgt, da man eine Tarif-Übereinkunft über Beschäftigungssicherung und den Erhalt der Standorte gefunden hatte. Jetzt der Rückzieher. In einem Schreiben an die Mitarbeiter berichtete die Warenhauskette von Verlusten in der Corona-Pandemie von mehr als 500 Millionen Euro. Deshalb müsse die Sanierung weitaus tiefgreifender ausfallen, als dies ursprünglich geplant worden sei.

 

So beginnt erneut die Ungewissheit der Mitarbeiter in Gummersbach. Sie mussten zu der Zeit, als noch Karstadt alleiniger Eigentümer war, bereits Gehaltseinbußen hinnehmen. "Die Belegschaft hat in der Vergangenheit immer wieder verzichtet. Wenn das jetzt zu ihren Lasten gehen würde, wäre das grob ungerecht", so Gummersbachs Bürgermeister Frank Helmenstein, der bekundet, auch emotional am Warenhaus im Einkaufzentrum Bergischer Hof zu hängen. Letzteres käme wohl selbst in Bedrängnis, sollte mit dem Ankermieter Galeria Karstadt Kaufhof der Ankermieter seine Pforten schließen müssen. Ein Sanierungskonzept für den Warenhaus-Riesen soll Ende Juni fertig sein. Insider mutmaßen, dass mit den Schließungsplänen auch taktische Motive verbunden sind und auf die Vermieter von Immobilien Druck ausgeübt werden soll, die Mietpreise zu senken.

 

Die Gerüchte um die Schließung von Karstadt-Kaufhof-Standorten ist für Marco Ludwig, Sprecher der ImmoConcept Hillemeier, die den Bergischen Hof verwaltet, derzeit kein Grund zur Beunruhigung. "Wir sind entspannt. Bislang war der Standort Gummersbach für das Warenhaus immer noch lukrativ", so Ludwig. Richtig sei natürlich, dass Karstadt-Kaufhof ein wichtiger Mieter im Bergischen Hof sei. Im Übrigen sei man mit der Entwicklung durchaus zufrieden. Das "Forum" sei eine gute Ergänzung für den Bergischen Hof am Standort Gummersbach. Man komme sich nicht ins Gehege. Mit dem Mieter Deiters habe man an Attraktivität gewonnen und werde auch in diesem Bereich weiter zulegen, so Ludwig.

 

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